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Apothekenkrise: Versorgung gefährdet!

Nur noch 17.041! Immer mehr Apotheken schließen, immer weniger werden neu eröffnet
Mit einem besorgniserregenden Rückgang der Apothekenanzahl in Deutschland erreicht das Jahr 2024 einen neuen Tiefststand. Die Gesamtzahl sank auf nur noch 17.041 Apotheken, ein Rückgang von 530 im Vergleich zum Vorjahr, was die erschreckende Abwärtsspirale verdeutlicht. Der Trend ist alarmierend: Immer weniger Apotheken werden eröffnet, und die Versorgungslage vor Ort verschlechtert sich stetig. Durch diese Entwicklung steht Deutschland im EU-Vergleich bei der Apothekendichte weiterhin weit hinten. Angesichts dieser Krise fordert die ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände schnelles Handeln seitens der Politik, um die Arzneimittelversorgung zu sichern und einem drastischen Ausdünnen der lokalen Gesundheitsinfrastruktur entgegenzuwirken.

Bremen (VBR).

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor tiefgreifenden Umbrüchen. Nur noch 17.041 Apotheken zählten die Landesapothekerkammern Ende 2024 – ein historischer Tiefststand und deutlich weniger als die 17.571 des Vorjahres. Der Rückgang um 3 Prozent zeigt, wie dramatisch die Situation geworden ist, denn allein in den letzten Jahren beschleunigte sich der Schwund von Jahr zu Jahr: 393 Apotheken schlossen 2022 ihre Türen, 2023 folgten weitere 497. Gleichzeitig wurden immer weniger neue Betriebe eröffnet: von 68 im Jahr 2022 über 62 im Jahr 2023 bis hin zu nur noch 48 im vergangenen Jahr.

"Der Rückgang der Apothekenzahl verläuft immer dramatischer, die dünnt zunehmend aus", warnt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. "Jede geschlossene ist ein Mahnmal für eine gefährdete Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten." (Zitat-Quelle: )

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Apothekendichte in Deutschland, die mit 20 Apotheken pro 100.000 Bürgern weit hinter dem EU-Durchschnitt liegt, wo 32 Apotheken diese Zahl versorgen. Dies hat ernsthafte Auswirkungen auf die wohnortnahe Gesundheitsversorgung, besonders für Menschen in ländlichen Gebieten, die immer weitere Wege zurücklegen müssen, um Zugang zu Medikamenten und Beratung zu erhalten.

Die alarmierende Lage ruft zudem politische Fragen auf den Plan. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wird der Ruf nach einer umfassenden Reform lauter. Die chronische Unterfinanzierung der Apotheken ist seit Langem bekannt, doch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung bleiben bislang aus. Dabei könnte eine stärkere Einbindung der Apotheken nicht nur deren wirtschaftliche Lage stabilisieren, sondern auch das Gesundheitssystem effizienter gestalten.

Das Ziel, so betont Overwiening, müsse sein, "für die Patientinnen und Patienten die wohnortnahe Versorgung durch inhabergeführte Apotheken" zu sichern und zu verbessern. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Es herrscht Einigkeit darüber, dass die zukünftige Bundesregierung gemeinsam mit den Apotheken an Lösungen arbeiten muss, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

In dieser herausfordernden Zeit stehen nicht nur die Apotheken, sondern das gesamte Gesundheitssystem vor der Aufgabe, zukunftsfähige Strukturen zu entwickeln und dabei die Expertise der heilberuflichen Berufe verstärkt mit einzubinden.


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Apothekenlandschaft im Wandel: Ursachen und Auswirkungen

Das anhaltende Apothekensterben in Deutschland ist ein Zeichen dafür, dass sich das Gesundheitssystem einem strukturellen Wandel stellt. Mehrere Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei. Einerseits haben die Kosten für Personal, Miete und Arzneimittel zugenommen, während gleichzeitig die gesetzlich festgelegten Erträge vielerorts nicht mehr ausreichen, um wirtschaftlich profitabel zu arbeiten. Des Weiteren sehen Online-Apotheken einen Aufwärtstrend, da ihre Kosteneffizienz und der bequeme Zugang die Attraktivität erhöhen. Sie verzeichnen wachsende Umsätze und gewinnen zunehmend Marktanteile, was den stationären Apotheken zusätzlich zusetzt.

Ein zusätzlicher Aspekt ist der Fachkräftemangel, der besonders in ländlichen Regionen spürbar wird. Viele kleinere Apotheken können die benötigten pharmazeutischen Fachkräfte nicht finden oder binden und müssen daher ihren Betrieb einstellen. Dieser Trend ist alarmierend, da gerade auf dem Land die wohnortnahe Versorgung eine essenzielle Rolle spielt.

Blickt man in andere EU-Mitgliedsstaaten, so zeigt sich, dass viele Länder bereits Maßnahmen ergriffen haben, um die Apothekenstruktur zu stützen. Einige setzen auf verstärkte finanzielle Förderungen, bieten steuerliche Vorteile oder flexibilisieren Regulierungsvorgaben. Solche Maßnahmen könnten auch in Deutschland eine mögliche Lösung darstellen – vorausgesetzt, sie werden gezielt ausgearbeitet und effektiv umgesetzt.

Langfristige Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl der Apotheken weiter sinken könnte, sollte kein grundlegender Kurswechsel stattfinden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, was das Arbeitsfeld der Apothekerinnen und Apotheker erweitern könnte. Hier besteht die Chance, durch innovative Versorgungsmodelle diese Entwicklung abzumildern. Apotheken könnten verstärkt in die Prävention und in eservices eingebunden werden, indem zum Beispiel niedrigschwellige Gesundheitschecks oder Telepharmazie-Dienstleistungen angeboten werden.

Die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl sind entscheidend, da gesundheitspolitische Entscheidungen auf der politischen Agenda weit oben stehen. Zukünftige Koalitionen müssen flexible, nachhaltige Lösungen entwickeln, um dem sich abzeichnenden Versorgungsengpass entgegenzuwirken und die vielfältigen Dienste der Apotheken nachhaltig zu sichern.

Insgesamt steht die Apothekenbranche vor einer entscheidenden Phase, in der kreatives Umdenken und innovative Ansätze notwendig sind, um die Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig den Herausforderungen der Gegenwart gerecht zu werden. Eine Kooperation zwischen und Apothekern erscheint unerlässlich, um den Patienten eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung zu garantieren.


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10 Antworten

  1. Interessant zu lesen wie andere Länder dieses Problem gelöst haben. Vielleicht kann Deutschland etwas lernen davon und ähnlich Maßnahmen ergreifen.

  2. Mir ist nicht klar warum es keine Reform gibt für diese Problematik. Apotheken sind wichtig für die Gesundheit! Was könnte man noch tun um sie zu unterstützen?

  3. Ich denke dass Apotheken mehr Unterstützung brauchen von der Politik. Was denkt ihr über steuerliche Vorteile für kleine Apotheken?

  4. Warum tut die Regierung nichs? Die Apotheke in mein Dorf hat auch geschlossen letztes Jahr. Jetzt muss ich weit fahren für Medizine.

  5. Die Zahl der Apotheken, die schließt, is unglaublich hoch. Ich frage mich, ob Online-Apotheken wirklich die Antwort sind oder ob sie mehr Probleme schaffen? Die lokale Versorgung leidet darunter stark.

    1. Ja, ich denk auch das Online-Apotheken nicht die Lösung für alle Probleme sind. Besonders ältere Menschen könnten Schwierigkeiten haben, online einzukaufen.

    2. Vielleicht sollte man die Vorteile von beiden kombinieren? Eine Mischung aus lokaler Präsenz und online Services könnte helfen.

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