Grippe- und Covid-19-Impfungen ab 8. Oktober 2025: Apotheken starten Impfaktionen mit Extra-Öffnungszeiten in acht Bundesländern

Ab dem 8. Oktober bieten Apotheken in Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen eine „Lange Nacht“ bzw. einen „Langen Tag“ des Impfens gegen Grippe und Covid-19 – oftmals auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. In der Saison 2024/2025 ließen sich in Apotheken rund 122.000 Menschen gegen Grippe und 80.000 gegen Covid-19 impfen, um bestehende Impflücken zu schließen. Einer forsa-Umfrage zufolge können sich 46 % der Erwachsenen (bei den unter 30-Jährigen sogar 59 %) vorstellen, sich künftig in einer Apotheke impfen zu lassen.
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Inhaltsübersicht

– Ab 8. Oktober bieten Apotheken in acht Bundesländern lange Impf-Aktionen gegen Grippe und Covid-19.
– 2024/25 ließen sich 122.000 gegen Grippe und 80.000 gegen Covid in Apotheken impfen.
– Umfrage: 46 % generell, 59 % der unter 30-Jährigen lassen sich in Apotheken impfen.

Impfstart in der Apotheke: Extra-Zeiten in acht Bundesländern

Ab dem 8. Oktober 2025 laden Apotheken in Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen zu besonderen Impfaktionen ein. Viele Apotheken öffnen dafür außerhalb ihrer regulären Öffnungszeiten und bieten teils eine „Lange Nacht“ oder einen „Langen Tag“ des Impfens an. In Hamburg beginnt sogar ein ganzer „Monat des Impfens“. Die Aktionen zielen darauf ab, die Impflücken bei Grippe und Covid-19 zu schließen.

In der vergangenen Impfsaison 2024/2025 nutzten rund 122.000 Menschen die Möglichkeit, sich in Apotheken gegen die Grippe impfen zu lassen, etwa 80.000 entschieden sich für eine Covid-19-Impfung – Zahlen, die deutlich über früheren Werten liegen (Stand: 6. Oktober 2025). Die Apothekerschaft setzt darauf, dieses Wachstum fortzusetzen.

Eine repräsentative Umfrage, die die ABDA im März 2025 bei forsa in Auftrag gab, zeigt ein großes Potenzial: 46 Prozent aller Befragten können sich vorstellen, die Impfung in einer Apotheke wahrzunehmen, bei den unter 30-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 59 Prozent. Die Stichprobe umfasste 3.441 Erwachsene. Auch fordern etwa ein Drittel der Befragten, dass die Apotheken ihr Impfangebot ausweiten sollten.

„Die Impflücken – insbesondere bei Grippe – sind nach wie vor groß. Die Apothekerschaft möchte zu einer besseren Immunisierung der Bevölkerung beitragen. Deswegen werben wir dafür, sich impfen zu lassen. In den Apotheken ist dies auch möglich – zum Teil auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten.“ erklärt ABDA-Präsident Thomas Preis. Mit den neuen Aktionen wollen die Apotheken die Hürden senken und den Zugang zur Impfung erleichtern. Ob und wann eine Apotheke Impfungen anbietet, entscheidet die jeweilige Apothekenleitung.

Wirkung und Potenzial von Apotheken-Impfungen

Modellprojekte zur Grippeimpfung in Apotheken belegen, dass diese Angebote neue Bevölkerungsgruppen erreichen und die Immunisierung verbessern können. 44 Prozent der Teilnehmenden an solchen Projekten hätten sich nicht außerhalb einer Apotheke impfen lassen. Besonders auffällig ist der Anteil bei Erstgeimpften: 65 Prozent gaben an, erstmals in der Apotheke eine Impfung erhalten zu haben (Stand: 2025, Quelle: BVDAK-Konsensuspapier).

Sicherheit und Akzeptanz

Die Impfungen in Apotheken zeigen eine hohe Sicherheit und werden von den Impfwilligen gut angenommen. Von insgesamt 11.571 geimpften Personen traten nur 9 Nebenwirkungen auf, was 0,08 Prozent entspricht, ohne dass Notfallmaßnahmen erforderlich wurden (Stand: 2025). Die Zufriedenheit spiegelt sich in den Bewertungen wider: 88,5 Prozent bewerteten die bereitgestellten Informationen positiv, das Ablaufverfahren erhielten sogar 93,8 Prozent Zustimmung. Eine überwältigende Mehrheit von 93,9 Prozent würde die Impfung in einer Apotheke erneut in Anspruch nehmen, und 79,7 Prozent könnten sich vorstellen, weitere Impfungen dort durchführen zu lassen.

Reichweite der Apotheken

Apotheken erreichen täglich rund 3 Millionen Menschen. Über 90 Prozent der Bevölkerung betreten mindestens einmal im Jahr eine Apotheke, wodurch diese Orte eine einzigartige Gelegenheit bieten, Impfangebote niedrigschwellig und flächendeckend zugänglich zu machen (Stand: 2025). Diese Tatsache stellt ein wichtiges Argument für die weitere Ausweitung der Apotheken-Impfungen dar.

Kerndaten zu Apotheken-Impfungen (Stand 2025)

Kennzahl Wert Einheit Quelle/Stand
Anteil, der sich nur in der Apotheke impfen ließ 44 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Anteil Erstgeimpfte in der Apotheke 65 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Nebenwirkungen bei 11.571 Impfungen 9 Fälle BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Nebenwirkungsrate 0,08 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Zufriedenheit mit Informationen 88,5 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Zufriedenheit mit dem Verfahren 93,8 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Wollen die Impfung wiederholen 93,9 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Wollen weitere Impfungen in Apotheken nutzen 79,7 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Tägliche Besucher in Apotheken 3.000.000 Personen BVDAK-Konsensuspapier, 2025
Bevölkerung, die Apotheken mindestens 1× jährlich besucht >90 % BVDAK-Konsensuspapier, 2025

Die Kombination aus dem Erreichen neuer Zielgruppen, der akzeptierten und sicheren Durchführung sowie der hohen Reichweite der Apotheken macht deren Impfangebote zu einer wertvollen Ergänzung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Dies spiegelt sich auch in aktuellen Initiativen wider, beispielsweise den Impfaktionen in mehreren Bundesländern, die zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten laufen.

Große Impflücken in Deutschland und der Beitrag der Apotheken

Deutschland verfehlt seine eigenen Impfziele in mehreren Bereichen deutlich. Bei den Indikationen Influenza, Pneumokokken und FSME besteht eine Impflücke von 53,9 Millionen Personen (RKI 2022; Stand: 2025), die bislang nicht ausreichend geimpft sind. Dieses Defizit birgt Risiken für die öffentliche Gesundheit und zeigt, wie umfassend das Potenzial für bessere Impfprävention bleibt.

Vor diesem Hintergrund gewinnen niedrigschwellige Impfangebote in Apotheken an Bedeutung. Sie ergänzen die herkömmlichen ärztlichen Impfungen und bieten die Möglichkeit, bislang schwer erreichbare Gruppen anzusprechen. Apotheken schaffen damit zusätzliche Zugänge und können so helfen, saisonale Spitzen bei der Impfnachfrage flexibler zu bewältigen.

Die aktuell gestarteten Aktionen in mehreren Bundesländern setzen genau hier an: Sie bieten Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten, Impfungen auch außerhalb der üblichen Praxiszeiten zu erhalten. Damit stellen sie einen praktischen Test dar, wie sich zusätzliche Impfkanäle auf die Gesamtimpfquote auswirken. Angesichts der anhaltend großen Impflücken zeigt sich deutlich, wie wichtig solche zusätzlichen Kontaktdienste für den Schutz der Bevölkerung sind.

Die vorliegenden Angaben und Zitate stützen sich auf eine Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.

Weiterführende Quellen:

7 Antworten

  1. „Die Impflücken sind groß“, steht hier im Artikel. Wie können wir sicherstellen, dass noch mehr Menschen von den Impfangeboten erfahren? Gibt es dazu Pläne?

  2. Die Zahlen zeigen ja wirklich ein großes Interesse an Impfungen in Apotheken! Es ist wichtig, dass wir die Impflücken schließen. Was denkt ihr über die Sicherheit der Impfungen in Apotheken?

    1. Sicherheit ist natürlich wichtig! Die niedrige Nebenwirkungsrate klingt vielversprechend. Wäre gut, wenn mehr darüber kommuniziert wird.

    2. Ich denke auch, dass Aufklärung eine große Rolle spielt. Wenn mehr Menschen informiert sind, werden sie eher bereit sein, sich impfen zu lassen.

  3. Ich finde es super, dass Apotheken jetzt auch Impfungen anbieten. Das macht es für viele einfacher, sich impfen zu lassen. Ich frage mich aber, ob alle Apotheken die nötigen Kapazitäten haben, um diese Angebote zu stemmen?

    1. Ja, das wäre wichtig zu wissen. Vielleicht könnten wir auch mehr Infos darüber bekommen, welche Apotheken das anbieten und wie die Erfahrungen der Leute damit sind?

    2. Ich habe gehört, dass viele junge Leute sich in Apotheken impfen lassen wollen. Aber wie sieht es mit den Älteren aus? Kommen die auch dazu?

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