Bremen (VBR).
Medikamente gegen Krebserkrankungen werden immer häufiger als orale Therapieform verabreicht. Dies erfordert von den Patienten mehr Eigenverantwortung für ihren Behandlungserfolg, was die Bedeutung der Beratung in Apotheken erheblich steigert. Professor Dr. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn betont: "Die Patientinnen und Patienten übernehmen mehr Verantwortung für ihren Therapieerfolg. Dadurch wird auch die Beratung in der Apotheke immer wichtiger. Die Apothekerinnen und Apotheker können die Arzneimitteltherapiesicherheit in vielen Bereichen verbessern" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Beim Fortbildungskongress pharmacon präsentierte Jaehde Erkenntnisse aus der laufenden SafetyFIRST-Studie, an der Apotheken vor Ort aktiv beteiligt sind. Diese Studie untersucht unter anderem, wie Apothekenteams die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) durch Maßnahmen bei Polymedikation, Monitoring, Adhärenz und Symptomlast konkret erhöht haben. Ein zentrales Ziel ist es, durch Hilfestellungen im Alltag die Adhärenz zu fördern und auf Nebenwirkungen hinzuweisen. So erklärte Jaehde: "Oft sind es alltagsbezogene Hilfestellungen, die das Apothekenteam geben kann, zum Beispiel wenn der tumorhemmende Arzneistoff Sotorasib mit Medikamenten gegen Magensäure wie Omeprazol kombiniert wird. […] Wenn die Patientinnen und Patienten das Medikament jedoch mit Cola statt mit Wasser einnehmen, ist der Mageninhalt vorübergehend sauer genug, um den Arzneistoff in Lösung zu bringen" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Apotheken bieten mittlerweile vielerorts umfangreiche Betreuung für Patienten, die Antitumormedikamente einnehmen. Diese wichtigen pharmazeutischen Dienstleistungen werden auch von den Krankenkassen finanziert, was die Zugänglichkeit für Betroffene erleichtert.
Die Entwicklungen in der oralen Krebsmedikamententherapie und die Rolle der Apotheken hierbei sind von großer Bedeutung für das Gesundheitswesen. Sie verdeutlichen, wie sich traditionelle Rollen im Gesundheitsprozess entwickeln und apothekerische Fachkompetenz einen wesentlichen Beitrag zur Behandlungsqualität und Sicherheit leisten kann.
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Fortbildungskongress pharmacon / Apotheken-Beratung kann Krebsbehandlung sicherer machen
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- "Praxisleitfaden Adhärenz in der Onkologie: Methoden und Konzepte zur Unterstützung der Patientenumsetzung" von Johannes Wendt
- "Interaktionen und Wechselwirkungen von Medikamenten: Ein Leitfaden für die Praxis" von Lena Hoffmann
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Steigende Bedeutung der Arzneimitteltherapiesicherheit in der Onkologie
Die zunehmende Umstellung von intravenösen zu oralen Krebsmedikamenten spiegelt einen bedeutenden Trend in der modernen, personalisierten Medizin wider. Diese Veränderung bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich, insbesondere im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Die SafetyFIRST-Studie, unter Leitung von Professor Dr. Ulrich Jaehde, verdeutlicht diese Dynamik durch den Fokus auf alltägliche, praxisnahe Unterstützung und die Verbesserung der Therapieadhärenz.
Der Wandel hin zur oralen Einnahme erfordert mehr Selbstverantwortung von Seiten der Patientinnen und Patienten und stellt die Apothekenteams vor neue Aufgaben. Dabei sind nicht nur die präzise Medikamenteneinnahme, sondern auch die Kontrolle von Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zentrale Themen. Ein prominentes Beispiel ist der tumorhemmende Wirkstoff Sotorasib, dessen Bioverfügbarkeit durch Wechselwirkung mit Magensäuremitteln wie Omeprazol beeinträchtigt werden kann. Dank einfacher alltagskompatibler Lösungen, wie der Verwendung von Cola zur Einnahme, können solche Hürden überwunden werden.
Mit Blick auf die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung wird erwartet, dass individuell angepasste Betreuungsangebote weiter an Relevanz gewinnen. Schon heute leisten viele Apotheken durch ihre intensiven Betreuungsprogramme wertvolle Beiträge zur Steigerung der Medikamentensicherheit. Diese Programme, finanziell unterstützt von den Krankenkassen, verbessern nicht nur die therapeutischen Ergebnisse, sondern stärken auch das Vertrauen der Patienten in ihre Apotheker als unverzichtbare Berater im Gesundheitswesen.
Zusammengefasst erkennen wir, dass die effizientere Nutzung von pharmazeutischen Dienstleistungen eine tragende Rolle bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen spielen wird. Weiterführende Forschungen im Rahmen von Studien wie SafetyFIRST sind daher essenziell, um innovative Lösungsansätze zu entwickeln und die sichere Anwendung von Medikamenten langfristig zu gewährleisten. Dies eröffnet nicht nur neue Perspektiven für die Apothekerschaft, sondern sorgt auch dafür, dass Patientinnen und Patienten bestmöglich von den Fortschritten in der Krebstherapie profitieren können.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Medikamente gegen Krebserkrankungen
- Arzneimitteltherapiesicherheit
- Polymedikation
- Adhärenz (Medizin)
- Sotorasib
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9 Antworten
Ich denke auch dass die Verantwortung bei den Patienten steigt aber nicht jeder kann damit umgehen! Wie können wir sicherstellen das jeder richtig informiert wird um die Therapie richtig durchzuführen?
‚Sotorasib‘ klingt nach einer Herausforderung! Wie sieht es mit der Aufklärung über Nebenwirkungen aus? Ich hoffe, dass viele Ärzte und Apotheker zusammenarbeiten um uns Patienten besser zu unterstützen.
Der Trend zu oralen Therapien ist spannend, aber was passiert mit den älteren Patienten? Haben sie Zugang zu Informationen und Unterstützung in Apotheken? Es gibt noch viel zu klären.
Ja genau! Oft haben ältere Menschen Schwierigkeiten mit neuen Medikamenten und deren Einnahme. Wie können wir sicherstellen, dass sie gut betreut werden? Der Austausch zwischen Ärzten und Apothekern könnte verbessert werden.
‚Adhärenz‘ klingt kompliziert; gibt es einfache Erklärungen für die Patienten? Vielleicht könnten die Apotheken Informationsmaterial bereitstellen oder Workshops anbieten.
Die Diskussion über Arzneimitteltherapiesicherheit ist wichtig. Ich frage mich, ob alle Apotheken die nötigen Schulungen haben? Wie wird das sichergestellt? Der Ansatz mit Cola klingt kurios, aber könnte wirklich helfen. Was denkt ihr darüber?
Ich habe auch gehört, dass Wechselwirkungen ein großes Problem sind. Ist der Einsatz von Cola allgemein empfohlen oder nur in speziellen Fällen? Wir sollten mehr über diese Themen sprechen.
Es wäre gut zu wissen, wie viele Patienten tatsächlich von diesen Programmen profitieren können. Vielleicht gibt es Studien dazu? Die Apotheken sollten auf jeden Fall einen größeren Einfluss bekommen.
Ich finde es gut, dass die Apotheken mehr Verantwortung übernehmen. Aber was ist mit den Patienten, die keine Unterstützung bekommen? Gibt es genügend Ressourcen für alle? Die Studie ist interessant, aber wie sieht es in der Praxis aus?