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Apotheken stärken: Mehr Spielraum gegen Lieferengpässe

Lieferengpässe: Apothekertag fordert mehr Handlungsspielraum für Apotheken
Inmitten der anhaltenden Lieferengpässe von Arzneimitteln fordert der Deutsche Apothekertag entschlossene Maßnahmen zur Stärkung der Apotheken vor Ort, um eine reibungslosere Patientenversorgung sicherzustellen. In München wurde einstimmig ein Antrag des Apothekerverbandes Nordrhein angenommen, der dem Gesetzgeber mehr Handlungsspielraum für Apotheker*innen beim Austausch von verschriebenen Medikamenten abverlangt. Diese Schritte zielen darauf ab, das zeitaufwändige Hin und Her zwischen Arztpraxen und Apotheken zu reduzieren. Die im aktuellen Apothekenklima-Index 2024 aufgezeigten Herausforderungen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, da vier von fünf Apotheken die Lieferprobleme als gravierendes Ärgernis beschreiben.
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Bremen (VBR). Inmitten wachsender Sorgen um die Versorgung mit Medikamenten wird der Ruf nach einer Stärkung der lokalen Apotheken lauter. Der Deutsche Apothekertag forderte einstimmig, dass die öffentlichen Apotheken mehr Unterstützung erhalten sollten, um Patient:innen schneller und effizienter zu versorgen und Therapieverzögerungen zu vermeiden. Hintergrund dieser Forderung ist eine alarmierende Zunahme von Lieferengpässen bei Arzneimitteln.

Der von den Apotheker:innen aus Nordrhein eingereichte Antrag setzt sich für einen größeren Handlungsspielraum beim Austausch verordneter Medikamente ein. Dies würde nicht nur Ärzt:innen von bürokratischem Aufwand entlasten, sondern auch verhindern, dass Patient:innen zwischen Arztpraxis und Apotheke hin- und hergeschickt werden, wenn ein Medikament nicht verfügbar ist. Vorgeschlagen wurde, die während der Pandemie geltenden Austauschregeln beizubehalten oder sogar auszudehnen. Darüber hinaus müsste der finanzielle Ausgleich für Apotheken, die durch Engpässe zusätzlichen Aufwand haben, überarbeitet werden. Die „Lieferengpasspauschale“ solle angehoben werden, um dieser Mehrbelastung gerecht zu werden.

Eine aktuelle Umfrage unter 500 Apothekeninhaber:innen zeigt, dass Lieferengpässe für viele Apotheken zur täglichen Herausforderung gehören. 82,8 Prozent der Befragten berichten, dass diese Engpässe eines der größten Ärgernisse im Alltag darstellen. „Vier von fünf Apotheken müssen wöchentlich zwischen 10 und 40 Stunden aufwenden, um mit diesen Engpässen zurechtzukommen“, hieß es weiter. Die größten Herausforderungen umfassen die Kommunikation mit Patient:innen, Rücksprachen mit Ärzt:innen sowie Verfügbarkeitsanfragen beim Großhandel. Besonders betroffen sind Antibiotika, Inhalativa und Antidiabetika, was ernsthafte Konsequenzen für die Behandlung von Patient:innen hat.

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Obwohl das Lieferengpassgesetz („ALBVVG“) im Jahr 2023 eingeführt wurde, um diesen Problemen entgegenzuwirken, berichteten 53,2 Prozent der Befragten, dass sich der administrative Aufwand seitdem sogar erhöht hat.

Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Apotheken zu entlasten und so eine stabile Versorgung sicherzustellen. Die Maßnahmen betreffen nicht nur die betroffenen Apotheken, sondern letztlich alle Bürger:innen, die auf eine zeitgerechte medizinische Versorgung angewiesen sind.

Für weitere Informationen können Sie die Website der ABDA besuchen (www.abda.de) oder direkt Kontakt zu den Pressesprechern Benjamin Rohrer und Christian Splett aufnehmen.

(Zitat-Quelle: Pressemitteilung)


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Eine komplexe Herausforderung: Lieferengpässe und ihre weitreichenden Folgen für das Gesundheitssystem

Die aktuellen Lieferengpässe bei Arzneimitteln, die von der ABDA in ihrer jüngsten Pressemitteilung thematisiert wurden, werfen ein Schlaglicht auf eine vielschichtige Problematik, welche sich nicht nur auf Apotheken beschränkt, sondern das gesamte Gesundheitssystem betrifft. Die Tatsache, dass vier von fünf Apothekeninhaberinnen und -inhabern diese Engpässe als eines ihrer größten Ärgernisse betrachten, verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Situation und die Notwendigkeit systemischer Maßnahmen.

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Schon vor der Pandemie gab es immer wieder Berichte über temporäre Lieferprobleme bei bestimmten Medikamenten, doch hat sich die Situation seitdem verschärft. Viele Experten führen dies auf eine Vielzahl von Faktoren zurück, darunter globalisierte Produktionsketten, bei denen wenige Hersteller oft den gesamten Markt versorgen, sowie wirtschaftliche Entscheidungen, die die Produktion wichtiger Medikamente als weniger profitabel erscheinen lassen.

In vergleichbaren Industrienationen wie den USA oder Großbritannien hat man sich bereits mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert gesehen. Einigen Ländern ist es durch gezielte gesetzliche Anpassungen gelungen, die Resilienz ihrer Versorgungsketten zu erhöhen. So hat beispielsweise Kanada frühzeitig Anreize geschaffen, um die lokale Produktion bestimmter kritischer Medikamente zu fördern. Diese Schritte führten zu einer Diversifizierung der Bezugsquellen, was die Anfälligkeit gegenüber globalen Störungen reduziert hat.

Blickt man in die Zukunft, so zeichnen sich einige mögliche Entwicklungen ab. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Ärzteschaft und Behörden könnte helfen, kurzfristig flexible Lösungen zu finden – etwa durch vereinfachte Austauschregeln bei nicht lieferbaren Präparaten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass technologische Innovationen, wie automatisierte Bestellsysteme oder digitale Rezepturen, langfristig Effizienzen schaffen, die heute noch nicht vollständig ausgeschöpft werden.

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Die jüngste Kritik am „Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz“ zeigt jedoch, dass neue Regelungen alleine nicht die Antwort sein können; vielmehr bedarf es einer ganzheitlichen Strategie. Daher liegt es nahe, auf bestehende Netzwerke des Gesundheitswesens zurückzugreifen und diese gezielt auszubauen, um sowohl Patientinnen und Patienten als auch medizinisches Fachpersonal besser zu entlasten. Dies erfordert nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch einen Paradigmenwechsel in der Auffassung, wie Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann.

Diese multilateralen Ansätze könnten langfristig dazu beitragen, nicht nur die aktuelle Krise zu bewältigen, sondern auch das deutsche Gesundheitssystem resistenter gegen künftige Herausforderungen zu machen. Letztendlich liegt es in den Händen der Politik und der beteiligten Akteure, rasch auf diese "stille Krise" zu reagieren und eine robuste Strategie zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung zu etablieren.


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8 Antworten

    1. @Peter Munch Genau! Ohne finanzielle Unterstützung werden viele Apotheken vielleicht schließen müssen.

  1. Die idee von ein austauschregel ist gut, weil das kann den bürokratie reduzieren unnd patienten schneller helfen.

    1. @Meissner Evamaria, denkst du dass dies auch kosteneffizient für Apotheken ist? Ich frage mich über die finanzielle Belastung.

    2. @Meissner Evamaria Ja genau! Das könnte viel Zeit sparen für alle Beteiligten. Hoffentlich wird es bald umgesetzt.

  2. ich denks das apotheken MÜSSEN! mehr untterschtütz kriegen. die habens so schwer mit die lieferengpässe, besonders wenn die antibiotika fehlen, das is doch wichtig!!

    1. Ulf, du hast recht! Die Antibiotika-Situation ist besorgniserregend. Hat jemand Erfahrung mit alternativen Lösungen von lokalen Herstellern?

    2. @Ulf41, absolut wichtig dass wir hier Lösungen finden. Vielleicht kann eine bessere Kommunikation zwischen Apotheken und Ärzten helfen.

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