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Apotheken spannen Sicherheitsnetz gegen Medikationsfehler

Apothekenteams können Medikationsfehler verringern | Presseportal

Medikationsfehler vermeiden: Apotheken als unverzichtbares Sicherheitsnetz

Meran (ots) – Medikationsfehler stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar, sind jedoch - im Gegensatz zu Nebenwirkungen - grundsätzlich vermeidbar. Dies betonte Dr. Steffen Schmidt, ein Apotheker aus Haltern am See, auf dem Fortbildungskongress pharmacon. Insbesondere im ambulanten Bereich sei der Medikationsprozess stark fehleranfällig, da viele Berufsgruppen beteiligt sind. Apotheken spielen hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie als Sicherheitsnetz fungieren und durch Beratung vor Ort viele dieser potenziellen Fehler verhindern. Schätzungen zufolge führten Medikationsfehler in Deutschland im Jahr 2018 zu rund 250.000 Krankenhauseinweisungen, wovon zwei Drittel vermeidbar gewesen wären. Dr. Oliver Schwalbe vom Wissenschaftlichen Institut für Versorgung in Apotheken betont die Notwendigkeit einer Sicherheitskultur in den Apotheken und verweist auf Lernmodule zur Arzneimitteltherapiesicherheit, die derzeit in der pharmazeutischen Aus- und Fortbildung eingeführt werden.


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Bremen (VBR). Medikationsfehler: Risiken und Maßnahmen aus der örtlichen Apotheke

In Meran fand kürzlich der bedeutende Fortbildungskongress pharmacon statt, bei dem Dr. Steffen Schmidt, ein erfahrener Apotheker aus Haltern am See, deutlich machte: Medikationsfehler sind – anders als unerwünschte Nebenwirkungen – vermeidbar. “Der Medikationsprozess ist ein Hochrisikoprozess, besonders im ambulanten Bereich aufgrund der Vielzahl der beteiligten Berufsgruppen. Apothekenteams, Ärzte und ihre Mitarbeiter sowie die Pharmaindustrie spielen hier eine Rolle. Fehler können auf jeder dieser Ebenen auftreten. Apotheken spannen hier ein elementares Sicherheitsnetz”, erklärte Schmidt, der Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer ist.

Die Problematik wird umso deutlicher, wenn man betrachtet, dass allein in Deutschland im Jahr 2018 etwa 250.000 Krankenhauseinweisungen auf Medikationsfehler zurückzuführen waren. Erschreckenderweise gelten zwei Drittel dieser Einweisungen als vermeidbar.

Dr. Oliver Schwalbe, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgung in Apotheken (WIVA), ergänzte: “Eine Sicherheitskultur ist essenziell, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu gewährleisten. Viele Apotheken setzen dies bereits erfolgreich um. Lernmodule zu diesem Thema werden gegenwärtig in die Aus- und Fortbildung von Pharmazeuten integriert.” Schwalbe wies darauf hin, dass das Risiko für Medikationsfehler von vielen Faktoren abhängt – insbesondere von Polymedikation, Sprachbarrieren oder Überlastung des Apothekenteams.

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Auch bestimmte Medikamente können das Risiko erhöhen. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist Methotrexat: Während dieses bei Krebserkrankungen täglich eingenommen wird, erfolgt bei rheumatischen Erkrankungen eine Einnahme nur einmal pro Woche in niedriger Dosierung. “Eine wöchentliche Einnahme ist ungewöhnlich und muss daher gut erklärt werden. Apotheker sollten den Wochentag der Einnahme auf der Packung notieren, um Missverständnisse zu vermeiden”, betonte Schmidt. Eine Fehleinnahme könnte schwere Folgen haben, denn wird Methotrexat fälschlicherweise täglich anstelle wöchentlich eingenommen, kann es lebensgefährlich sein. Zudem sollten Patienten über Symptome einer Überdosierung, wie Hautausschläge oder Fieber, informiert werden.

Für detailliertere Informationen können Interessierte die Website der ABDA besuchen unter www.abda.de.

Pressekontakt: Benjamin Rohrer, Pressesprecher: 030 40004-131, b.rohrer@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, stellv. Pressesprecherin: 030 4000 4134, u.sellerberg@abda.de

Dieser Artikel wurde auf Basis des Original-Contents von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände verfasst, übermittelt durch news aktuell.


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Apothekenteams können Medikationsfehler verringern | Presseportal

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Meldung einfach erklärt

Worum geht es in dem Beitrag?

  • Datum und Uhrzeit: 29.05.2024 – 10:38
  • Organisation: ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Was sind Medikationsfehler und warum sind sie gefährlich?

  • Unterschied zu Nebenwirkungen: Medikationsfehler können vermieden werden, anders als Nebenwirkungen.
  • Vermeidung von Problemen: Die Beratung in der Apotheke hilft, diese Fehler zu vermeiden.
  • Hochrisikoprozess: Der Medikationsprozess ist komplex und anfällig für Fehler, besonders im ambulanten Bereich.

Was sind Beispiele für Berufsgruppen, die beteiligt sein können?

  • Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen
  • Apothekenteams
  • Ärztinnen und Ärzte sowie ihre Mitarbeitenden
  • Pharmaindustrie

Wie häufig sind Medikationsfehler?

  • Deutschland 2018: Rund 250.000 Krankenhauseinweisungen aufgrund von Medikationsfehlern.
  • Vermeidbarkeit: Zwei Drittel dieser Einweisungen könnten verhindert werden.

Was wird gemacht, um diese Fehler zu verhindern?

  • Sicherheitskultur: Apotheken etablieren eine Sicherheitskultur.
  • Aus- und Fortbildung: Lernmodule zur Arzneimitteltherapiesicherheit werden eingeführt.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Medikationsfehler?

  • Polymedikation (Einnahme mehrerer Medikamente)
  • Sprachbarrieren
  • Überlastung des Apothekenteams
  • Das Arzneimittel selbst kann ebenfalls risikoreich sein

Beispiel von Methotrexat:

  • Anwendung bei verschiedenen Krankheiten: Täglich bei Krebserkrankungen, wöchentlich bei rheumatischen Erkrankungen.
  • Wichtig für Apotheken: Apothekenteams müssen den Wochentag der Einnahme kennzeichnen und gut erklären.
  • Gefahren: Falsche tägliche Einnahme bei rheumatischen Erkrankungen kann lebensgefährlich sein.
  • Symptome einer Überdosierung: Hautausschläge oder Fieber.
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Weitere Informationen und Kontakt:

  • Webseite: Mehr Infos unter www.abda.de
  • Pressekontakt: Benjamin Rohrer (Pressesprecher), Dr. Ursula Sellerberg (Stellv. Pressesprecherin)

Ursprünglicher Inhalt

Der Beitrag stammt von der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und wurde über news aktuell verbreitet.

Häufig gestellte Fragen:

  1. Was sind Medikationsfehler?

    • Medikationsfehler sind Fehler bei der Verordnung, Bereitstellung oder Einnahme von Medikamenten.
  2. Wie können Medikationsfehler vermieden werden?

    • Durch gute Beratung in der Apotheke und eine Sicherheitskultur in Gesundheitsberufen.
  3. Welche Krankheiten wurden als Beispiel genannt?

    • Krebserkrankungen und rheumatische Erkrankungen.
  4. Warum ist die korrekte Dosierung wichtig?

    • Eine falsche Dosierung kann lebensgefährliche Folgen haben.
  5. Wie unterstützen Apotheken dabei?
    • Sie beraten ausführlich und geben Hinweise auf der Medikamentenverpackung.

Indem man diesen Leitfaden befolgt, kann man besser verstehen, worum es in dem Beitrag geht und wie Medikationsfehler vermieden werden können.

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