Bremen (VBR). Am Vorabend des Internationalen Tags der Pflegenden, einem Tag, der weltweit die außerordentlichen Beiträge von Pflegefachkräften anerkennt, bringt der AOK-Bundesverband seine Besorgnis zum Ausdruck. Anlass der Sorge ist das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), dessen derzeitige Entwürfe laut Jens Martin Hoyer, stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes, eine wichtige Chance zur Aufwertung der Pflegeberufe verpassen könnten.
Im Herzen dieser Debatte steht das GVSG, ein Gesetzesvorhaben, das kürzlich an Fahrt verlor, als wesentliche Bestandteile – darunter die Schaffung von Primärversorgungszentren – aus dem Entwurf gestrichen wurden. Diese Zentren, argumentiert Hoyer, könnten eine wegweisende Rolle in der Förderung neuer attraktiver Berufsbilder innerhalb der Pflege spielen, insbesondere für spezialisierte Pflegekräfte wie die Advanced Practice Nurse, welche mit einem Fokus auf Gemeinschaftsgesundheitspflege (Community Health Nurse) eine Vertiefung erfahren haben sollten.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Pflegebranche mit Herausforderungen gekämpft hat – von knappen Personalressourcen bis hin zu Arbeitsbelastungen, die durch die globale Pandemie weiter verschärft wurden. Dabei steht außer Frage, dass Pflegeberufe einen unersetzlichen Teil der interprofessionellen Teams darstellen, die notwendig sind, um moderne Gesundheitssysteme effektiv und effizient zu gestalten und schnell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten reagieren zu können.
Die Forderung des AOK-Bundesverbandes nach einer Überarbeitung des GVSG und dem Blick nach vorn, hin zu einem Pflegekompetenzgesetz, das mehr Verantwortung und eine vollumfängliche Nutzung der Kompetenzen in den Pflegeberufen ermöglicht, verdeutlicht die Notwendigkeit, dasselbe kreativ und zukunftsgewandt anzugehen. Hoyer betont, dass die momentanen Debatten um eine bessere Ärztevergütung nicht die dringenden Bedürfnisse der Pflegeberufe übersehen dürfen. Diese würden von innovativen Strukturen und Versorgungsmodellen, besonders in den Regionen, stark profitieren.
Ein Lösungsvorschlag beinhaltet die Errichtung von sektorenunabhängigen Gesundheitsregionen mit dezentralen Gestaltungsspielräumen. Solche Modelle könnten dazu beitragen, die potentiellen Schließungen von Krankenhäusern im Rahmen der Krankenhausreform abzuwenden, indem sie diese Einrichtungen mit einem Schwerpunkt auf Pflege umstrukturieren und damit ein attraktiveres Arbeitsumfeld schaffen.
Während es klar ist, dass das Pflegekompetenzgesetz ein Schritt in die richtige Richtung darstellt, zeigt Hoyer auf, dass mit innovativen Ansätzen und einer bedachten Nachbesserung des GVSG das Wohl der Pflegenden deutlich weiter verbessert werden könnte. Zum Abschluss verweist er auf das AOK-Positionspapier zu Gesundheitsregionen als ein innovatives Beispiel, wie solche neuen Versorgungsmodelle aussehen könnten.
Die gegenwärtige Diskussion offenbart somit nicht nur die dringenden Bedürfnisse der Pflegebranche, sondern bietet auch eine Chance, die deutsche Gesundheitsversorgung zukunftsfähig und patientenzentriert neu zu gestalten. Die Stimmen aus der Pflege und deren Verbündeten sind klar: Eine umfassende Strategie, die sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die praktischen Anforderungen adressiert, ist kritisch, um den Status und die Arbeitsbedingungen von Pflegepersonal zu verbessern und eine ganzheitliche, effiziente Patientenversorgung sicherzustellen.
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Hoyer zum Tag der Pflegenden: Wenn das GVSG im parlamentarischen Prozess wieder mit …
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Meldung einfach erklärt
Am 12. Mai 2024, an dem Tag, der den Menschen gewidmet ist, die in der Pflege arbeiten, hat der AOK-Bundesverband eine Warnung ausgesprochen. Hier sind die wichtigsten Punkte in leichter Sprache erklärt:
– Ein wichtiger Vertreter der AOK findet, dass ein neues Gesetz, das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), eine Chance verpasst, Pflegeberufe besser zu machen.
– Die Bundesregierung möchte mit einem anderen Gesetz, dem Pflegekompetenzgesetz, Pflegekräften mehr Verantwortung geben. Aber das GVSG passt nicht dazu, weil es Änderungen gemacht hat, die nicht helfen.
– Früher wollte das GVSG sogenannte Primärversorgungszentren einführen, die neue Berufsmöglichkeiten in der Pflege anbieten sollten, wie zum Beispiel die Rolle einer “Advanced Practice Nurse”, die spezialisierte Pflege anbietet. Diese Pläne wurden aber gestrichen.
– Pflegeberufe sind sehr wichtig, um sicherzustellen, dass das Gesundheitssystem gut funktioniert. Sie helfen, die Versorgung der Menschen zu verbessern.
– Die AOK hofft, dass das GVSG noch verändert wird, um Pflegeberufe mehr zu unterstützen.
– Sie schlagen vor, dass Regionen mehr Freiheiten bekommen sollten, um ihre Gesundheitsversorgung selbst zu gestalten, ohne sich an starre Regeln halten zu müssen. Das könnte auch Krankenhäusern helfen, die sonst schließen müssten.
– Die AOK denkt, dass das Pflegekompetenzgesetz gut ist, aber sie möchten noch mehr Verbesserungen sehen.
Fragen, die Leser haben könnten:
Frage: Was sind Primärversorgungszentren?
Antwort: Das sind Einrichtungen im Gesundheitssystem, die verschiedene Gesundheitsdienste anbieten, um die Grundversorgung der Menschen zu verbessern.
Frage: Was bedeutet “Advanced Practice Nurse”?
Antwort: Das ist eine speziell ausgebildete Pflegekraft, die in bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel der Gemeindegesundheitspflege, besonders qualifizierte Aufgaben übernimmt.
Frage: Warum ist das Pflegekompetenzgesetz wichtig?
Antwort: Dieses Gesetz soll dazu beitragen, dass Pflegekräfte mehr Verantwortung und mehr Aufgaben übernehmen können. Das hilft, die Qualität der Pflege zu verbessern und die Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen.
Frage: Was meint die AOK mit “sektorenübergreifenden Gesundheitsregionen”?
Antwort: Damit sind Regionen gemeint, in denen die Gesundheitsversorgung flexibel und ohne starre Grenzen zwischen verschiedenen Bereichen, wie Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, organisiert wird, um den Menschen besser zu helfen.
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