AOK drängt auf umfassende Notfallversorgung-Reform: Verzahnung mit Krankenhausreform für nachhaltige Gesundheitsreform gefordert

Die AOK fordert eine umfassende Neuausrichtung der Notfallversorgung mit eigenständigen, fachlich unabhängigen Notfallzentren, einer stärkeren Einbindung des Rettungsdienstes und klarer Patientensteuerung. Die Notfallreform soll eng mit der Krankenhausreform verzahnt werden, um stationäre Überkapazitäten abzubauen und die Notaufnahmen zu entlasten. Außerdem verlangt die AOK, dass die Private Krankenversicherung sich an den Kosten für die verbesserte Infrastruktur beteiligt, um ein langfristig finanzierbares System zu sichern.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Referentenentwurf zur Notfallreform sieht Entlastung der Notaufnahmen und bessere ambulante Erreichbarkeit.
– AOK fordert Einbeziehung des Rettungsdienstes und vollständig integrierte, unabhängige Notfallzentren.
– Notfallreform muss Krankenhausreform synchronisieren, angesichts +9,5 % Kostenzunahme im Q1/2024.

Reform der Notfallversorgung: Chancen, Kritik und Forderungen des AOK-Bundesverbands

In Berlin wurden kürzlich spannende neue Entwicklungen im Bereich der Notfallversorgung bekannt. Anlass zur Reform ist das derzeit stark belastete System, das nach Lösungen zur Entlastung der Notaufnahmen in Krankenhäusern und zur Verbesserung der Erreichbarkeit ambulanter Versorgungsstrukturen verlangt. Der aktuelle Referentenentwurf zeigt dabei vielversprechende Ansätze, die vom AOK-Bundesverband überwiegend positiv bewertet werden. „Das ist sinnvoll“, meint Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Dennoch mahnt sie eine bessere Abstimmung mit parallel laufenden Projekten an und fordert eine umfassendere Einbeziehung des Rettungsdienstes in die Reform.

Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die Ausgrenzung innovativer Versorgungsformen wie Primärversorgungszentren und einer erweiterten hausärztlichen Versorgung, die zuvor aus dem Gesetz für Stärkung der Gesundheitsversorgung (GVSG) gestrichen wurden. Reimann plädiert für deren Wiedereinführung. Notwendig sei außerdem die Weiterentwicklung der hausärztlichen Strukturen, unterstützt durch Leitstellen mit Ersteinschätzungsfunktion, um auch außerhalb der Krankenhäuser eine adäquate notdienstliche Akutversorgung zu gewährleisten. Ein besonderer Punkt ihrer Forderungen ist die Einbindung der Private Krankenversicherung an den Kosten der verbesserten Infrastruktur.

Besondere Kritik richtet der AOK-Bundesverband an die geplanten Integrierten Notfallzentren (INZ). Nach Ansicht von Reimann bleibt die Umsetzung zu sehr am Prinzip der Sektorentrennung haften. „Wir brauchen vollständig integrierte, eigenständige und fachlich unabhängige Organisationseinheiten“, so ihre Forderung. Diese Zentren müssten über eigenes ärztliches und nichtärztliches Personal sowie geeignete Ausstattung verfügen – Aspekte, die im Entwurf unzureichend berücksichtigt würden. Zudem sei die fehlende Berücksichtigung des Rettungsdienstes besorgniserregend. In ihrer Kritik bringt Reimann zum Ausdruck: „Nach Jahren der Diskussion über die Reform der Notfallversorgung darf die bessere Zusammenarbeit zwischen Notfallversorgung und Rettungsdiensten nicht an unterschiedlichen Zuständigkeiten und politischen Blockaden scheitern.“ Für eine nachhaltige Reform sollten nachhaltige und finanzierbare Strukturen geschaffen und die Effizienz der Patientensteuerung verbessert werden, um tatsächliche Einsparungen zu ermöglichen.

Für den Erfolg der Notfallreform ist eine enge Synchronisierung mit der Krankenhausreform essenziell, so der Verband. Dabei müsse der Abbau von stationären Überkapazitäten gezielt und qualitätsorientiert erfolgen. Aktuelle Daten zeigen, dass die Zahl der behandelten Fälle seit der Corona-Pandemie zwar zurückgegangen ist, die Krankenhausausgaben jedoch weiterhin steigen. Für das erste Quartal 2024 meldet die gesetzliche Krankenversicherung einen Kostenanstieg um 9,5 Prozent. Wie Bund und Länder auf diese konstruktive Kritik reagieren werden und ob notwendige Anpassungen zu einem zukunftsfähigen und finanziell tragbaren Notfallsystem führen, bleibt abzuwarten. Der Bedarf ist klar, ebenso wie die hohen Erwartungen an eine nachhaltige Lösung zur Entlastung sowohl der Patienten als auch des gesamten Gesundheitssystems.

Nachhaltige Reform der Notfallversorgung: Herausforderungen und Bedeutung für Gesellschaft und Gesundheitssystem

Die Notfallversorgung in Deutschland steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, die eine nachhaltige Reform dringend erforderlich machen. Die Komplexität der Versorgungssituation zeigt sich gerade in einer wachsenden Nachfrage nach Notfallleistungen und dem steigenden Druck auf medizinisches Personal und Einrichtungen. Doch warum ist diese Reform notwendig, und welche Auswirkungen hat sie auf die Gesellschaft und das Gesundheitssystem?

Die Notfallversorgung ist ein zentraler Pfeiler der medizinischen Infrastruktur, der sowohl Patient:innen als auch Versicherte direkt betrifft. Der Bedarf an schneller und angemessener Hilfe im Notfall wächst kontinuierlich, was zu Engpässen und Überlastungen führt. Zudem sind die bestehenden Strukturen vielfach noch nicht auf moderne Anforderungen und die Vernetzung zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen ausgelegt.

Herausforderungen der Notfallversorgung

Zahlreiche Faktoren machen die Notfallversorgung zu einer besonderen Herausforderung: Die steigende Zahl an Notfällen, teilweise nicht dringliche Inanspruchnahme von Notaufnahmen, fragmentierte Versorgungsangebote sowie Fachkräftemangel sind nur einige davon. Diese Faktoren führen häufig zu Verzögerungen und organisatorischen Ineffizienzen. Eine nachhaltige Reform muss deshalb robuste Konzepte entwickeln, um diese strukturellen Schwächen zu beheben.

Bedeutung für Patient:innen und das Gesundheitssystem

Für Patient:innen bedeutet die Reform vor allem eine Verbesserung der Versorgungsqualität und eine schnellere Behandlung. Sie sollten von klaren Strukturen profitieren, die den Notfallaufwand zielgerichtet steuern und unnötige Belastungen für die Krankenhäuser vermeiden. Vor allem das medizinische Personal kann durch optimierte Abläufe entlastet werden, was langfristig die Attraktivität und Effizienz der Notfallversorgung stärkt.

Für das Gesundheitssystem insgesamt ist die Reform eine Chance, Ressourcen besser zu bündeln, Kosten zu senken und die Versorgung nachhaltiger auszurichten. Eine systematische Neuordnung kann zudem helfen, regionale Unterschiede auszugleichen und innovative Versorgungsformen besser zu integrieren. Dies ist essenziell, um den Anforderungen einer alternden Bevölkerung und zunehmend komplexeren Krankheitsbildern gerecht zu werden.

Die nachhaltige Reform der Notfallversorgung verlangt deshalb das Zusammenspiel von Politik, Gesundheitsfachkräften und Gesellschaft, um nachhaltige Strukturen, effiziente Abläufe und eine verbesserte Patientenorientierung zu erreichen. Nur so kann das Gesundheitssystem zukunftsfähig bleiben und den Bedürfnissen aller Versicherten gerecht werden.


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Reimann: Reform der Notfallversorgung mit Krankenhausreform und GVSG synchronisieren

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