Bremen (VBR).
Große Unterschiede bei der Krebsbehandlung: AOK empfiehlt sorgfältige Klinikwahl
In der heutigen Gesundheitslandschaft gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede in der Behandlung von Krebserkrankungen. Die AOK betont die Bedeutung, sich als betroffene Person vor einer Operation gründlich zu informieren. Entscheidend sind dabei Fallzahlen, Behandlungsergebnisse und ob Kliniken zertifiziert sind. "Die Ende letzten Jahres beschlossene Krankenhausreform stellt die Weichen in Richtung einer qualitätsorientierten Konzentration der Versorgung", erläutert Dr. Carola Reimann vom AOK-Bundesverband im Zusammenhang mit dem Weltkrebstag. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Ein zentrales Werkzeug für Patienten ist der aktualisierte Gesundheitsnavigator der AOK. Hier finden Betroffene Informationen zu Fallzahlen, Klinikzertifizierungen durch die Deutsche Krebsgesellschaft und spezifische Ergebnisse wie bei Prostatakrebsoperationen. Diese Angaben beruhen auf den jährlichen Qualitätsberichten deutscher Krankenhäuser.
Die Daten zeigen, dass der Behandlungsort einen wesentlichen Einfluss auf den Heilungsverlauf haben kann. Zertifizierte Krebszentren, die strengen fachlichen Anforderungen entsprechen, bieten bessere Überlebenschancen, so zeigen Studien aus Deutschland. Reimann betont: "Die Zertifizierung sollte ein zentrales Entscheidungskriterium bei der Wahl der Klinik sein." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Der Gesundheitsnavigator bietet zudem exklusive AOK-Auswertungen über die Behandlungsqualität von 13 verschiedenen Therapien, darunter die operative Entfernung der Prostata. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 32.000 dieser Eingriffe durchgeführt. Dabei schwankte die Komplikationsrate zwischen 7,7% und alarmierenden 22,9%, abhängig von der Klinik. Dieser Unterschied unterstreicht die Wichtigkeit einer fundierten Klinikwahl.
Um faire Vergleiche zu ermöglichen, berücksichtigt die Bewertung auch diverse Patienteneigenschaften. Statistiken deuten darauf hin, dass pro 1.000 Patienten rund 105 Komplikationen vermieden werden könnten, wenn die Operation in einer Klinik mit überdurchschnittlicher Qualität stattfände.
Trotz methodischer Einschränkungen, wie der Fokus auf kurzfristige Komplikationen und der Mangel an Daten zu langfristigen Folgen wie Inkontinenz, bieten diese Informationen eine unschätzbare Hilfe für Patienten. Reimann rät: "Gerade bei Krebs-OPs lohnt es sich für die Patienten, auch längere Fahrtzeiten in Kauf zu nehmen, um eine optimale Behandlung zu erhalten." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Die AOK stellt eine Liste der "Top-Kliniken" für Prostatakrebs-Operationen bereit, die nicht nur hohe Fallzahlen, sondern auch exzellente Bewertungen im Qualitätssicherungsverfahren erzielt haben. Solche umfassenden Informationen, die weit über das hinausgehen, was der Bundes-Klinik-Atlas bietet, ermöglichen eine informierte Entscheidung bei der Wahl der besten medizinischen Versorgung.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
AOK-Appell zum Weltkrebstag: Vor Krebs-OPs Informationen zu Fallzahlen, Qualität und …
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Wachsende Bedeutung der qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung: Ein Blick in die Zukunft
Die zunehmende Konzentration auf qualitätsorientierte Versorgung innerhalb des deutschen Gesundheitssystems spiegelt einen globalen Trend wider, der sich im Zuge steigender Komplexität medizinischer Behandlungsmethoden und wachsender Datenverfügbarkeit abzeichnet. Die in der Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes angesprochenen Qualitätsunterschiede bei der Behandlung von Krebserkrankungen sind nur ein Beispiel für Herausforderungen, denen nicht nur Deutschland, sondern viele entwickelte Gesundheitssysteme gegenüberstehen.
In den vergangenen Jahren hat die Nachfrage nach hochwertigen und evidenzbasierten Gesundheitsdienstleistungen deutlich zugenommen. Dies ist teilweise auf eine bewusstere Patientenpopulation zurückzuführen, die Informationen über Behandlungsmöglichkeiten zunehmend aktiv sucht und vergleicht. Instrumente wie der Gesundheitsnavigator der AOK oder internationale Plattformen tragen dazu bei, Transparenz zu schaffen und Patienten bessere Entscheidungsgrundlagen zu bieten. Solche Entwicklungen fördern die Umsetzung einer patientenzentrierten Versorgungsstruktur, die Qualität und Effizienz in den Mittelpunkt stellt.
Ein weiterer Aspekt des Wandels in der Gesundheitsversorgung ist die kontinuierliche Sammlung und Auswertung von Routinedaten, was sowohl zur Verbesserung individueller Patientenergebnisse als auch zur Identifizierung nationaler Versorgungstrends beiträgt. Diese Datenaggregation und -analyse ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, gezielt Verbesserungsmaßnahmen zu treffen, die letztlich die gesamte Behandlungsqualität steigern können.
Mit Blick auf die kommenden Jahre wird erwartet, dass diese Tendenzen anhalten oder sich sogar noch verstärken. Parlamentarisch initiierte Reformen, wie die erwähnte Krankenhausreform, könnten die derzeitigen Strukturen weiter optimieren und eine stärkere Vernetzung zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten schaffen. Dies verspricht eine effizientere Ressourcennutzung und könnte langfristig zu einer wirtschaftlicheren, aber vor allem qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung führen.
Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass Ungleichheiten innerhalb der Versorgung zunehmen, beispielsweise durch den Zugang zu spezialisierten Zentren oder neuen Technologien. Um diesem potenziellen Nachteil entgegenzuwirken, ist es entscheidend, die gesundheitspolitischen Maßnahmen ständig zu evaluieren und anzupassen, um eine gerechte und zugängliche Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten.
Unter Berücksichtigung dieser Trends wird sich der Druck auf Gesundheitseinrichtungen, hohe Qualitätsstandards einzuhalten und sich gleichzeitig sicher und transparent gegenüber Patienten zu präsentieren, weiter erhöhen. Künftige Entwicklungen könnten zudem neue Herausforderungen mit sich bringen, wie die Integration von Künstlicher Intelligenz und telemedizinischen Diensten in den Alltag, was zusätzliche Chancen für die Qualitätsverbesserung, aber auch Fragen der Datensicherheit und -ethik aufwirft.
Diese innovativen Entwicklungen und Reformen haben das Potenzial, die Situation vieler Patienten substantiell zu verbessern, indem sie nicht nur die Überlebensraten bei Erkrankungen wie Krebs steigern, sondern auch die allgemeine Lebensqualität während und nach den Behandlungen nachhaltig positiv beeinflussen können.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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8 Antworten
‚Zertifizierte Kliniken‘ klingt gut, aber wie erkennt man die? Vielleicht sollte die AOK mehr Werbung dafür machen? Weiß jemand mehr darüber?
@Bdittrich, ich denke auch dass die Werbung wichtiger ist! Ein Freund hatte schlechte Erfahrungen und wusste nichts von Zertifizierungen.
Alle von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Kliniken finden sich unter http://www.oncomap.de
Wenn man eine Krebsindikation im AOK-Gesundheitsnavigator http://www.aok.de/gesundheitsnavigator eingibt, findet man die Info auch dort (und kann die Krankenhaus-Ergebnisse auch danach filtern).
Die Komplikationsraten sind ja erschreckend unterschiedlich zwischen den Kliniken! Ich frage mich, wie viel Aufklärung notwendig ist, damit jeder die besten Entscheidungen treffen kann. Hat jemand Erfahrungen?
Das ist wirklich wichtig! Ich habe auch gehört, dass einige Kliniken viel besser abschneiden als andere. Man muss auf jeden Fall recherchieren.
Ich finde es sehr wichtig das Patienten sich gut informieren über ihre Klinikwahl. Die AOK hat ja gute Infos im Gesundheitsnavigator, aber was ist wenn man nicht gut informiert ist? Gibt’s da Hilfe?
Ja, das stimmt! Die Infos von der AOK sind echt hilfreich, aber ich glaube viele wissen nicht mal von dem Gesundheitsnavigator. Wie könnte man das mehr verbreiten?
Eine gute Frage! Vielleicht mehr Aufklärung in den Arztpraxen? Das wäre echt sinnvoll.