Bremen (VBR). Versicherte der AOK können sich ab sofort über eine neue Funktion in der App “AOK Mein Leben” für oder gegen eine Organ- und Gewebespende entscheiden. Die Eintragung erfolgt direkt in das Online-Register des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Damit erweitert die AOK die Möglichkeiten ihrer Versicherten, ihre Bereitschaft zur Organspende einfach und sicher zu dokumentieren.
„Mit der Platzierung der neuen Funktion auf der Startseite unserer App wollen wir unsere Versicherten motivieren, ihre persönliche Entscheidung zum Thema Organspende im Online-Register zu dokumentieren“, betont Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Diese Neuerung erspart den Angehörigen im Ernstfall die oft belastende Suche nach einem Organspendeausweis.
Seit dem Start des Registers im März 2024 haben bislang nur 145.000 Menschen ihren Willen eingetragen – das entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren. In den kommenden Monaten erwartet die AOK jedoch einen Anstieg der Eintragungen durch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) Anfang 2025. „Die App ‚AOK Mein Leben‘ bietet zudem den Zugang zur elektronischen Patientenakte für unsere Versicherten“, ergänzt Reimann optimistisch.
Das Organspende-Register ist ein wichtiges Instrument, um die Anzahl der Spender zu erhöhen und gleichzeitig die Entscheidungsfindung für die Hinterbliebenen zu erleichtern. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos; er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Seit Kurzem können Versicherte auch ihre GesundheitsID verwenden, um Zugriff auf das Register zu erhalten, statt wie bisher nur die eID-Funktion des Personalausweises nutzen zu müssen.
Die Transplantationszentren sind nun verpflichtet, das Organspende-Register zu konsultieren, um den letzten Willen der Verstorbenen zu überprüfen. Dies geschieht neben der klassischen Methode der Suche nach einem physischen Ausweis und der Befragung der Angehörigen. Die Digitalisierung dieses Prozesses vereinfacht die Abläufe und sorgt für mehr Klarheit.
AOK-App fördert digitale Organspende-Einträge
Die AOK hat die digitale Dokumentation zur Organspende revolutioniert. Mit einer neuen Funktion in der App “AOK Mein Leben” können Versicherte ihre Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende direkt in das Online-Register des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eintragen. Dieses Angebot bietet nicht nur Komfort, sondern auch Sicherheit in einer emotional belastenden Zeit.
Digitale Transformation im Gesundheitswesen
Die Einführung des Organspende-Registers im März 2024 markierte einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Trotz der geringen Teilnehmerzahl von nur 145.000 eingetragenen Personen steht eine bevorstehende Welle von Einträgen durch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) Anfang 2025 bevor. Dies wird die Zugänglichkeit und Verbreitung von wichtigen Gesundheitsinformationen erheblich fördern. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, zeigt sich optimistisch, dass die neue Funktion auf der Startseite der App und der Zugang zur ePA eine höhere Teilnahmequote bewirken werden.
Internationale Vergleiche zeigen Potenzial
Ein Blick über die nationalen Grenzen hinaus zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch Aufholbedarf hat. In Ländern wie Spanien, das als weltweit führend in der Organspende gilt, sind Register und digitale Gesundheitsdienste schon seit Jahren erfolgreich integriert. Hierzulande könnte die kombinierte Nutzung der ePA und der GesundheitsID ein ähnliches Erfolgsmodell etablieren.
Ein Schritt in Richtung Sicherheit und Klarheit
Das Organspende-Register ist nicht nur eine technische Neuerung. Es bedeutet einen großen Schritt zur Sicherheit und Klarheit für die Angehörigen der Verstorbenen. Bislang mussten Familien in einer ohnehin emotional belastenden Situation ohne klare Hinweise auf den Willen des Verstorbenen auskommen. Dieser neue digitale Ansatz minimiert das Risiko und bringt ein hohes Maß an Sicherheit mit sich.
Kritische Stimmen und Herausforderungen
Trotz der Fortschritte gibt es auch kritische Stimmen. Einige Experten warnen vor möglichen Datenschutzrisiken und der Komplexität der Technik, die ältere Menschen oder technisch weniger versierte Personen abschrecken könnte. Zudem wird die Frage nach der Freiwilligkeit und dem moralischen Druck, der durch solche digitalen Innovationen entsteht, intensiv diskutiert.
Prognosen und zukünftige Entwicklungen
Die zunehmende Digitalisierung wird auch zukünftig einen Wandel im Gesundheitswesen herbeiführen. Die Verbindung von Apps und elektronischen Patientenakten ist erst der Anfang einer Reihe von technologischen Innovationen, die Patientenautonomie und -sicherheit erhöhen werden. Mit der Verpflichtung der Transplantationszentren zur Konsultation des Organspende-Registers zeichnen sich bereits jetzt effizientere und klarere Abläufe ab. Die AOK zeigt mit ihrer Initiative, dass sie diesen Weg aktiv unterstützt und zum Treiber dieses Wandels wird.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Akzeptanz und Nutzung des digitalen Organspende-Registers entwickeln werden. Doch die Richtung ist klar: Mehr Digitalisierung kann helfen, Leben zu retten und für mehr Klarheit in schwierigen Zeiten zu sorgen.
Die App “AOK Mein Leben” ist ein vielseitiges Werkzeug für Versicherte: Neben der Verwaltung der elektronischen Patientenakte und dem Organspende-Register bietet sie auch Funktionen wie die Verwaltung des E-Rezeptes. Für die Nutzung all dieser Dienste ist die Einrichtung einer GesundheitsID erforderlich. Diese digitale Identität kann einfach in der App erstellt werden, mit verschiedenen Optionen zur Identifikation, darunter der elektronische Personalausweis, die elektronische Gesundheitskarte oder das Postident-Verfahren.
Die “AOK Mein Leben”-App ist sowohl im App-Store als auch im Google Play Store verfügbar. Nutzer benötigen mindestens iOS 15 oder Android 9 als Betriebssystem.
Diese Initiative der AOK zeigt nicht nur den Fortschritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, sondern auch den Einsatz für wichtige Themen wie die Organspende, die Leben retten kann. Dr. Carola Reimann und ihr Team hoffen, dass mehr Menschen von diesen neuen Funktionen Gebrauch machen und so einen entscheidenden Beitrag leisten.
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Organspenden: Eintrag in das Online-Register jetzt auch per AOK-App möglich
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8 Antworten
Ob das wirklich mehr Leute motiviert, sich als Organspender einzutragen? Ich weiß ja nicht.
Klingt gut, aber ist das nicht alles zu kompliziert für ältere Leute?
Gute Frage. Vielleicht gibt’s da Schulungen oder so für die, die sich schwer tun.
Ich hab da Bedenken wegen Datenschutz. Wer garantiert mir, dass meine Daten auch sicher sind?
Ich frag mich nur, was passiert, wenn man keinen Computer hat. Manche Leute haben doch gar kein Internet!
Ja, das hab ich mich auch gefragt. Nicht jeder hat ein Smartphone oder Internetzugang.
Aber vielleicht können die das dann bei der AOK vor Ort machen? Die müssen doch auch irgendwie helfen können.
Also ich finde das mit der App richtig gut. Endlich kann man das alles digital erledigen und muss nicht mehr diesen Ausweis suchen.