Fruchtsaftkonsum in Deutschland rückläufig: Steigende Kosten und Innovationen prägen die Getränkeindustrie

Der Pro-Kopf-Konsum von Fruchtsaft und Fruchtnektar in Deutschland ist 2023 um zwei Liter auf 26 Liter gesunken, führt aber weiterhin weltweit die Statistik an, wobei Orangensaft mit 6,8 Litern am beliebtesten ist. Trotz dieser Rückgänge stieg der Branchenumsatz von 3,25 auf 3,35 Milliarden Euro, doch wetterbedingte Ernteausfälle und stark gestiegene Kosten erhöhen den Druck auf die Hersteller. Um der Nachfrage nach Qualität und gesundheitlichem Mehrwert gerecht zu bleiben, setzen die Unternehmen verstärkt auf Innovationen und ein breiteres Sortiment. Höhere Preise und Saftmischungen mit reduziertem Fruchtanteil sollen helfen, flexibel auf Markt- und Klimaschwankungen zu reagieren.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– 2023: Pro-Kopf-Konsum in Deutschland sinkt auf 26 Liter, Deutschland weltweit führend.
– Umsatz der deutschen Fruchtsaftbranche steigt 2022–23 von 3,25 auf 3,35 Milliarden Euro.
– Wetterextreme und steigende Wertschöpfungskosten erhöhen wirtschaftliches Risiko für Hersteller erheblich.

Deutscher Fruchtsaftmarkt 2023: Rückgang im Konsum, aber erfolgreiche Branche

Im Jahr 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Fruchtsaft und Fruchtnektar in Deutschland auf 26 Liter gesunken – das sind zwei Liter weniger als im Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs bleibt Deutschland weltweit Spitzenreiter unter den Saftkonsumenten. Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF), hebt hervor: „Unsere Verbraucherinnen und Verbraucher legen großen Wert auf Qualität und Vielfalt, insbesondere bei Produkten, die einen gesundheitlichen Mehrwert bieten.“

Während die Nachfrage nach klassischem Orangensaft leicht abnimmt, behaupten sich Apfelsaft und Multivitaminsaft stabil auf hohem Niveau mit 5,1 Litern bzw. 4,0 Litern pro Kopf. Apfelsaft profitiert vor allem von regionalen Streuobstsäften, Multivitaminsaft überzeugt durch seinen gesundheitlichen Nutzen. Am beliebtesten bleibt Orangensaft mit 6,8 Litern pro Kopf.

Das Jahr 2023 war wirtschaftlich dennoch erfolgreich für die Branche: Der Umsatz stieg von 3,25 Milliarden Euro in 2022 auf 3,35 Milliarden Euro. Allerdings sind wetterbedingte Ernteschwankungen und gestiegene Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine große Herausforderung für die Hersteller. Trotz dieser Belastungen setzen die Fruchtsafthersteller auf Innovation und Anpassungsfähigkeit, um weiterhin hochwertige und vielfältige Produkte anbieten zu können.

Heitlinger macht deutlich, dass angesichts des nachhaltigen Umbaus der Landwirtschaft sowie erheblicher Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Logistik höhere Preise unvermeidlich sein werden. Eine mögliche Strategie zur Kostenentlastung sieht er darin, das Produktsortiment zu verbreitern und den Fruchtsaftanteil zu verringern, um so preisgünstigere Alternativen anbieten zu können. So möchten die Hersteller flexibel auf die wechselnden Marktbedingungen reagieren und gleichzeitig die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher erfüllen. In diesem Spannungsfeld bleibt der VdF optimistisch und will mit einem breiten Spektrum an innovativen Produkten seine Marktposition auch künftig sichern.

Die Zukunft des Fruchtsafts: Wandel, Chancen und Risiken für Verbraucher

Der deutsche Fruchtsaftmarkt steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der vor allem durch veränderte Ernährungsgewohnheiten, steigende Preise und das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit geprägt ist. Der anhaltende Rückgang des Fruchtsaftkonsums lässt sich maßgeblich auf die kritischere Haltung der Verbraucher gegenüber ihrem Zuckerkonsum zurückführen. Gleichzeitig gewinnt die Nachfrage nach regionalen Alternativen an Bedeutung, da Konsumenten verstärkt Wert darauf legen, Transportwege zu verkürzen und dadurch Umweltbelastungen zu reduzieren.

Darüber hinaus stellt der Klimawandel die Branche vor neue Herausforderungen. Unregelmäßige Ernten und damit verbundene höhere Preise beeinflussen direkt das Angebot in den Supermärkten und erhöhen den Druck auf Hersteller und Händler. Als Antwort auf diese Entwicklungen setzen Saftproduzenten auf innovative Konzepte: So entstehen Mischungen, bei denen Fruchtsaft mit Wasser oder Pflanzenextrakten kombiniert wird. Parallel dazu werden nachhaltig bewirtschaftete Streuobstprojekte etabliert, die nicht nur zur Vielfalt im Sortiment beitragen, sondern auch aktiv Klima- und Artenschutz fördern.

Auf die vielfältigen Einflüsse reagiert die Fruchtsaftbranche flexibel und zukunftsorientiert. Zu den wichtigsten Faktoren zählen:

  • Klimawandel und wetterbedingte Ernteausfälle
  • Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Logistik
  • Wandel der Verbraucherpräferenzen hin zu Gesundheits- und Nachhaltigkeitstrends
  • Bedeutung regionaler und transparent produzierter Säfte

Diese Einflüsse prägen die Strategien der Hersteller maßgeblich. In Zukunft lässt sich mit einer weiteren Diversifizierung des Sortiments rechnen. Noch stärker als bisher werden Kooperationen zwischen Produzenten und Naturschutzinitiativen an Bedeutung gewinnen, um nachhaltige und wirtschaftlich stabile Produkte auf dem Markt zu etablieren. Verbraucher profitieren dadurch von einem vielfältigen Angebot, das ökologische Verantwortung und Genuss miteinander verbindet.

Original-Content von: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie, übermittelt durch news aktuell.


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Deutsche Fruchtsaft-Industrie kämpft mit Ernteausfällen und Kostensteigerungen

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