Bremen (VBR). Nach zwölf Jahren hat sich das AMNOG in der Praxis weitgehend bewährt. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der AMNOG-Daten 2023 des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V.: “Von Beginn an als “lernendes System” angelegt, gilt es inzwischen trotz einiger noch nicht korrigierter Geburtsfehler, fragwürdiger Ergebnisse und unerwünschter Nebenwirkungen als anpassungs- und funktionsfähig”, schreiben die Gesundheitsökonomen Professor Dieter Cassel und Professor Volker Ulrich.
Das AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) wurde vor zwölf Jahren eingeführt und hat sich in der Praxis weitgehend bewährt, wie die AMNOG-Daten 2023 des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigen. Laut den renommierten Gesundheitsökonomen Professor Dieter Cassel und Professor Volker Ulrich ist das AMNOG trotz einiger Kritikpunkte und unerwünschter Nebenwirkungen ein anpassungs- und funktionsfähiges Instrument.
Allerdings bleibt die Frage offen, ob das AMNOG auch in Zukunft als fairer Interessenausgleich bei innovativen Arzneimitteln und als Türöffner für den Zugang zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten dienen wird. Die Autoren kritisieren, dass der Gesetzgeber mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG), das Ende 2022 verabschiedet wurde, in alten Kostendämpfungsmustern verharrt. Eine stärker nachhaltige Finanzierung, die auch Verbesserungen in der Versorgung mit einschließt, sei nicht zu erkennen. Damit werde das Grundprinzip des AMNOG, nämlich die Honorierung von therapeutischem Fortschritt, einfach über Bord geworfen.
Die AMNOG-Daten 2023 beziehen sich auf Ergebnisse der Nutzenbewertung und Preisfindung von Arzneimittel-Innovationen vor Inkrafttreten des GKV-FinStG. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung erst bei der nächsten Ausgabe berücksichtigt werden können. Sie vermuten, dass die neuen “Leitplanken” des AMNOG künftig bei vier von fünf neuen Arzneimitteln Anwendung finden werden und somit die Einsparungen des Gesetzgebers von 250 bis 300 Millionen Euro übertreffen könnten.
Die “AMNOG-Daten”, die bereits im sechsten Jahr von Cassel und Ulrich verfasst und vom BPI herausgegeben werden, bieten eine umfassende Informationsbasis über die Grundlagen, den Ablauf und die Ergebnisse der Zusatznutzenbewertung und Preisfindung innovativer verschreibungspflichtiger Arzneimittel in Deutschland. Darüber hinaus werden kritische Aspekte der AMNOG-Regulierung beleuchtet, wie beispielsweise die Anzahl der Verfahren, die Vergabe des Zusatznutzens, Besonderheiten in bestimmten Therapiegebieten, Auswirkungen auf die Erstattungsbetragsvereinbarungen sowie die Schiedsverfahren und mögliche Nebenwirkungen auf die Patientenversorgung. Die AMNOG-Daten liefern zudem Informationen zur Entwicklung der Preise für Arzneimittel-Innovationen und den Ausgabenanteilen dieser Medikamente im Zeitverlauf.
Die AMNOG-Daten 2023 sowie Abbildungen und weitere Informationen sind auf der Homepage des BPI kostenlos als Download verfügbar oder können als Broschüre bei der BPI-Geschäftsstelle bestellt werden.
Der Bundeverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und anderen Interessengruppen. Der BPI setzt sich für einen nachhaltigen und innovativen Pharmastandort ein und engagiert sich für eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Arzneimittelversorgung.
Insgesamt zeigt die aktuelle AMNOG-Daten 2023, dass das AMNOG trotz einiger Schwächen als lernendes System fungiert und sich weiterentwickelt. Allerdings wird die Zukunft des AMNOG als Instrument zum fairen Interessenausgleich bei innovativen Arzneimitteln und als Türöffner für den Zugang zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten skeptisch betrachtet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Leitplanken des AMNOG in der Praxis auswirken werden.
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AMNOG-Daten 2023: Bewährte Preisregulierung vor riskantem Umbruch
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6 Antworten
Also ich finde, dass die Preisregulierung echt übertrieben ist. Lasst die Firmen doch machen!
Also ich finde, dass die Preisregulierung totaler Quatsch ist! Lasst uns freien Markt haben!
Wow, ich finde diese Preisregulierung total überflüssig. Lasst doch die Pharmafirmen ihre Preise selbst bestimmen!
Ich finde die Preisregulierung von AMNOG überflüssig und hinderlich für medizinischen Fortschritt.
Ich finde, dass die Preisregulierung viel zu streng ist und Innovationen behindert.
Ich finde, wir sollten Medikamente einfach kostenlos für alle zur Verfügung stellen! #kontroverseMeinung