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Ambulante Weiterbildung für Psychotherapeuten sichern!

„Diagnostik und Therapieplanung kann man nur ambulant lernen“

Am 16. Oktober 2024 versammelten sich rund 300 Psychotherapie-Studierende und Branchenvertreter vor dem Deutschen Bundestag in Berlin, um auf die dringende Notwendigkeit gesetzlicher Regelungen zur Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung aufmerksam zu machen. Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) unterstützt vehement diese Forderung, da ohne ausreichende Finanzierung und gesetzliche Klarheit die Ausbildung neuer Fachpsychotherapeutinnen gefährdet ist. Neben der DPtV zeigten Vertreterinnen der Politik Solidarität mit den Demonstrant*innen und betonten die Wichtigkeit einer zeitnahen Lösung im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG).

Bremen (VBR). In Berlin machten sich kürzlich rund 300 Psychotherapie-Studierende zusammen mit Vertreter*innen aus verschiedenen Fachorganisationen vor dem Deutschen stark für die psychotherapeutische Weiterbildung. Ihre Botschaft war klar und dringend: Gesetzliche Regelungen müssen her, um auch in Zukunft eine qualifizierte Ausbildung zu gewährleisten. An ihrer Seite stand Dr. Anke Pielsticker, stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV). „Wir brauchen gesetzliche Regelungen, damit auch zukünftig eine qualifizierte psychotherapeutische Weiterbildung stattfinden kann“, sagte sie während der Demonstration. Unterstützung erhielt die Gruppe dabei von den Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut (SPD) und Alexander Föhr (CDU), die ihre Solidarität mit den Forderungen der Teilnehmer bekundeten. (Zitat-Quelle: )

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Psychologie-Fachschaften-Konferenz (PsyFaKo) sowie dem PtW-Forum. Der Fokus lag auf der Notwendigkeit der ambulanten Praxis als unverzichtbares Element in der Ausbildung angehender Fachpsychotherapeut*innen. „Für die Tätigkeit in einer Praxis braucht man spezifische Kenntnisse und Kompetenzen in Diagnostik und Therapieplanung – das kann man nur in angeleiteter ambulanter Tätigkeit erlernen“, erläutert Dr. Pielsticker eindringlich. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die Lage ist ernst: Ohne schnelle gesetzliche Anpassungen droht der Nachwuchs an Fachkräften auszubleiben. Die Dringlichkeit der Situation unterstreicht Dr. Pielsticker unmissverständlich: „Wir fordern alle Verantwortlichen auf: Schaffen Sie die notwendigen gesetzlichen Regelungen – und zwar jetzt, noch im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG)!“ Ein Mangel an gesichertem Einkommen und eine unklare berufliche Perspektive tragen dazu bei, dass viele talentierte Nachwuchskräfte sich gegen den Weg in die Psychotherapie entscheiden. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Schon mehr als 2000 Praxen wären bereit und willens, Weiterbildung anzubieten. Einige wenige Fördermöglichkeiten existieren bereits durch einzelne Kassenärztliche Vereinigungen, doch sind diese bei weitem nicht ausreichend. Das Potenzial ist groß, aber ohne umfassende gesetzliche Grundlage bleibt es weitgehend ungenutzt.

Diese Demonstration macht deutlich, wie dringend Reformen notwendig sind, um die Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland zu sichern. Die Arbeit gegenwärtiger und zukünftiger Fachkräfte ist essenziell, um den hohen Bedarf an psychologischer Betreuung der Gesellschaft gerecht zu werden. Nur durch adäquate finanzielle und strukturelle Veränderungen kann dies ermöglicht werden, ein Anliegen, das nicht länger ignoriert werden darf.


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„Diagnostik und Therapieplanung kann man nur ambulant lernen“

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Hintergrund und Perspektiven: Die Zukunft der psychotherapeutischen Weiterbildung in Deutschland

Die Diskussion um die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung ist von zentraler Bedeutung für die Sicherstellung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung in Deutschland. Der gegenwärtige Diskurs betont die Dringlichkeit einer gesetzlichen Verankerung und Finanzierung, um die Ausbildung zukünftiger Fachpsychotherapeuten nicht zu gefährden. Diese Diskussion ist Teil eines größeren Trends: dem Ringen um strukturelle Reformen im Gesundheitssektor, die angesichts einer alternden Gesellschaft und steigender Anforderungen an die seelische immer dringlicher werden.

In puncto Erfahrungen aus der Vergangenheit können vergleichbare Bereiche innerhalb des Gesundheitswesens herangezogen werden. So führte etwa die Novellierung der ärztlichen Weiterbildungsordnung in den vergangenen Jahrzehnten auch zu besseren Rahmenbedingungen für Ausbildungsstätten und künftigem Praxisbedarf an Fachärzten. Auch die Rolle der Krankenkassen, die zunehmend in innovative Modelle der Vergütung investieren, sollte bei einer umfassenden Reform berücksichtigt werden. Ähnlich aufgestellte Berufsgruppen haben bewiesen, dass ein kooperatives Zusammenwirken zwischen Berufsverbänden, und Kassen bei der Etablierung neuer Strukturen essenziell ist.

Der prognostizierte Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung wächst, getrieben durch Faktoren wie zunehmende gesellschaftliche Stressoren und wachsende Akzeptanz mentaler Gesundheitsthemen. Dies könnte bedeuten, dass der momentane politische Stillstand zur Finanzierung der Weiterbildung ernsthafte Mängel in der Versorgungssicherheit nach sich ziehen könnte. In diesem Kontext wird es als unabdingbar betrachtet, nicht nur neue Gesetze zu implementieren, sondern auch flexible und ortsunabhängige Wege der Weiterbildung zu fördern, wie sie durch digitale Formate ermöglicht werden.

Eine mögliche Entwicklung könnte in der Schaffung eines dualen Finanzierungssystems bestehen, das staatliche Hilfen mit zuschüssen durch Krankenkassen oder private Träger verknüpft. Zudem wird eine stärkere Einbindung der Universitäten notwendig sein, um Studieninhalte und Praxisanforderungen besser zu verzahnen.

Es bleibt abzuwarten, wie schnell und umfassend die Politik auf die Forderungen reagieren wird, doch der Druck seitens der Verbände und angehenden Therapeuten wächst. Angesichts der Dimension, die die Debatte inzwischen erreicht hat, könnten die kommenden Monate entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland werden.


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8 Antworten

  1. Ich finde es super dass so viele Studierende sich engagieren! Aber warum wird das Thema Weiterbildung immer wieder aufgeschoben? Vielleicht sollten wir mehr digitale Möglichkeiten nutzen.

    1. Ja Eveline genau! Digitale Weiterbildung könnte vieles erleichtern und flexibler gestalten. Aber wird das wirklich ernsthaft in Betracht gezogen?

  2. Es ist schon komisch dass es schon 2000 Praxen gibt bereit sind zu helfen aber keine Unterstützung kommt. Woran liegt das eigentlich? Hoffentlich hört die Politik auf uns.

    1. Da bin ich voll bei dir Thilo! Vielleicht sollten mehr Politiker wie Dirk Heidenblut und Alexander Föhr sich stark machen!

    2. Absolut richtig! Die Politik muss endlich handeln und nicht nur reden. Ohne richtige Gesetze passiert gar nichts.

  3. Ja, genau! Und was ist mit den Universitäten? Sollten sie nicht auch eine größere Rolle spielen bei der Ausbildung? Ich denke, sie könnten helfen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen.

  4. Ich stimme voll zu, dass wir dringend gesetzliche Regeln brauchen. Warum gibt es nicht mehr Unterstützung von den Krankenkassen? Die haben doch das Geld! Vielleicht könnten sie mehr in die Weiterbildungen investieren.

  5. Eh, ich find die Sache mit der Weiterbidlung total wichtig. Aber warum dauert das so lang, bis die Gesetze angepasst werden? Dr. Pielsticker hat recht, es muss jetzt was passieren! Was denkt ihr darüber?

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