Bremen (VBR). Am 8. September rückt der Weltalphabetisierungstag erneut die Herausforderungen und Chancen für Menschen wie Ilena in den Fokus. Ilena, eine Teilnehmerin eines Grundbildungskurses, berichtet: “Bei uns allen ist das Lesen und Schreiben wirklich besser geworden, und ich habe mehr Vertrauen in mich selbst gewonnen.” Diese Worte spiegeln wider, wie bedeutend Alphabetisierung und Grundbildung in unserer heutigen Gesellschaft sind.
Alphabetisierung und Grundbildung helfen nicht nur bei den grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, sondern vermitteln auch wichtige Kompetenzen für die Navigation in einer immer komplexer werdenden Welt. In vielfältigen Lernformaten – sei es in der Volkshochschule, einem Lerncafé im Stadtteil, am Arbeitsplatz oder rund um die Uhr im vhs-Lernportal – erreichen diese Bildungsangebote Menschen, die sonst wenig Zugang zu Bildung haben. Sie fördern Schlüsselkompetenzen wie den sicheren Umgang mit digitalen Tools, gesundheitliches Bewusstsein und politische Partizipation. Mehr noch, sie öffnen Bildungswege und stärken die Chancengleichheit in der Gesellschaft.
Seit 2016 hat die Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung erhebliche Fortschritte erzielt. Menschen, die geringe Lese- und Schreibkenntnisse besitzen, wurden über verschiedene Zugänge in ihren Lebens- und Arbeitsumfeldern erreicht. Die Initiative hat Strukturen geschaffen, um das Bewusstsein für dieses Problem zu erhöhen, Öffentlichkeitsarbeit zu stärken und Lehrkräfte weiterzubilden. Besonders erfolgreich sind dabei niederschwellige Angebote, die auf individuelle Interessen und Alltagsfragen eingehen.
Eine zunehmende Zahl von Menschen soll motiviert werden, ihre Lernbedarfe zu erkennen und weiterführende Bildungswege einzuschlagen – auch am Arbeitsplatz. Arbeitsorientierte Grundbildung kann maßgeblich dazu beitragen, dass gering qualifizierte Beschäftigte und Erwerbslose ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Trotz aller Erfolge bleibt jedoch viel zu tun. Laut aktuellen Zahlen nehmen rund 6,2 Millionen gering literalisierte Erwachsene weiterhin keine Lernangebote wahr. Angesichts des demografischen Wandels, der Digitalisierung und Zuwanderung wird der Bedarf an Alphabetisierung und Grundbildung weiter steigen.
Die Träger der allgemeinen Weiterbildung fordern deshalb die Anerkennung von Alphabetisierung und Grundbildung als essentiellen Teil unseres Bildungssystems. Es bedarf weiterer Maßnahmen und einer Fortführung der Aktivitäten der AlphaDekade nach 2026. Ebenso muss die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) diese Bereiche stärker einbeziehen und fördern.
Weitere Informationen finden Interessierte beim Deutschen Volkshochschul-Verband sowie bei Arbeit und Leben und dem Evangelischen Erwachsenenbildungs-Bundesverband. Bei Fragen steht Sabrina Basler vom Deutschen Volkshochschul-Verband zur Verfügung.
Originalquelle: Deutscher Volkshochschul-Verband, via news aktuell
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Die Bedeutung von Alphabetisierung in Zeiten des Wandels
In den letzten Jahren hat sich die Gesellschaft rasant gewandelt. Digitalisierung, demographischer Wandel und Zuwanderung haben neue Herausforderungen geschaffen, aber auch neue Möglichkeiten eröffnet. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Alphabetisierung und Grundbildung an zusätzlicher Bedeutung.
Weltweit zeigt sich ein ähnliches Bild: Laut UNESCO gibt es immer noch 773 Millionen Erwachsene, die grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten nicht beherrschen. Initiativen wie der Internationale Weltalphabetisierungstag rücken die Problematik ins öffentliche Bewusstsein und setzen wichtige Akzente zur Förderung von Bildungsprogrammen. Nationale Strategien, wie die Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland, tragen maßgeblich zur Lösung dieser Herausforderung bei. Seit 2016 konnten durch diese Initiative zahlreiche Menschen erreicht werden, doch die aktuelle Lage macht deutlich: Es bleibt viel zu tun.
Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten befinden wir uns heute in einer Phase, in der lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung unerlässlich sind. Besonders im Arbeitsumfeld zeigen sich große Potenziale: Studien belegen, dass Arbeitnehmer, die kontinuierlich weitergebildet werden, nicht nur ihre Beschäftigungsfähigkeit steigern, sondern auch ihre Jobzufriedenheit erhöhen. Diese Erkenntnis unterstreicht die Wichtigkeit arbeitsorientierter Grundbildung.
Ein Beispiel aus Skandinavien zeigt, wie es gelingen kann: In Finnland setzt man seit Jahren erfolgreich auf ein Modell, das alphabetisierungsbedürftige Personen direkt am Arbeitsplatz fördert. Durch maßgeschneiderte Kurse, die sich eng an den alltäglichen Aufgaben orientieren, wird eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Auch Deutschland könnte von solchen Best-Practice-Beispielen profitieren und seine Ansätze entsprechend weiterentwickeln.
Für die kommenden Jahre prognostizieren Experten einen steigenden Bedarf an Grundbildungsangeboten. Die fortschreitende Digitalisierung erfordert von den Menschen nicht nur die Fähigkeit zum Umgang mit digitalen Tools, sondern auch grundlegende digitale Kompetenzen wie kritisches Denken und Informationsbewertung. Hier setzen moderne Lernplattformen wie das vhs-Lernportal an, das flexible und ortsunabhängige Lernmöglichkeiten bietet. Solche Plattformen könnten in Zukunft die Reichweite und Wirksamkeit von Grundbildungsangeboten erheblich steigern.
Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, bedarf es jedoch einer klaren politischen Linie. Alphabetisierung und Grundbildung müssen als tragende Säulen des Bildungssystems verankert und durch entsprechende Maßnahmen gefördert werden. Dies umfasst auch eine bessere Finanzierung und professionelle Ausbildung von Lehrkräften, um den speziellen Anforderungen dieser Bildungsbereiche gerecht zu werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass Alphabetisierung weit mehr ist als nur das Vermitteln von Lese- und Schreibfähigkeiten. Sie bildet das Fundament, auf dem Menschen ihr volles Potential ausschöpfen und aktiv an der Gesellschaft teilhaben können. Die Erkenntnisse und Fortschritte der vergangenen Jahre sollten als Anstoß dienen, die Bemühungen in diesem essenziellen Bereich weiter zu intensivieren und auszubauen.
Durch solche integrativen und umfassenden Ansätze können wir eine Gesellschaft schaffen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, sich weiterzuentwickeln und an den vielfältigen Möglichkeiten unserer Zeit teilzuhaben.
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4 Antworten
Es is total richtig das man mehr für die bildung tun muss. Wieviele leute konnen nicht richtig lesen? Schockierend.
@Hedwig30, Ja, hab gelesen das es milionen sind! Da muss wirklich was gemacht werden.
Ja, stimmt. Ohne lesen und schreiben kan man keine gute arbeit finden. Kurse sollen mehr gefördert werden. vhs lernportal klingt gut.
Diese sache mit der Alphabetisirung is wirklich wichtig. hab selbst schwierigkeiten mit schreiben und lesen gehabt. Kurse helfen viel.