Allergien in Deutschland: 70% der Betroffenen eingeschränkt

Frühling wird zur Herausforderung für Allergiker: AOK-Umfrage zeigt besorgniserregende Trends

Mit dem Einsetzenden Frühling beginnt für viele Menschen in Deutschland die Hochsaison der Allergien. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes offenbart, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung von einer ärztlich diagnostizierten Allergie betroffen ist – Tendenz steigend. Besonders Pollen- und Hausstauballergien machen den Betroffenen zu schaffen, während der Klimawandel die ohnehin schon belastende Situation zusätzlich verschärft. Experten raten daher dringend zur ärztlichen Abklärung von Allergiesymptomen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich Allergien auf den Alltag auswirken und welche effektiven Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Auf einer offenen Feldlandschaft mit weißen Blüten unter blauem Himmel stehen Ruhe und Weite im Vordergrund für die Zukunft Allergieprävention. Im Zentrum dominiert ein großes Durchgestrichenes Symbol, das Beschränkung andeutet und den Zweck der Information über Allergien sichtbar macht heute.
Inhaltsübersicht

Bremen (VBR).

Frühling – die Zeit der blühenden Pflanzen und mit ihm ein Anstieg allergischer Reaktionen. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zeigt, dass mehr als 36 Prozent der Deutschen an einer ärztlich diagnostizierten Allergie leiden. Unter den häufigsten Allergien rangiert die Pollenallergie, auch bekannt als Heuschnupfen, mit 59 Prozent unangefochten an der Spitze. Auch die Hausstaub- und Milbenallergie sind unter den Betroffenen weit verbreitet, sie betrifft 34 Prozent der Befragten.

Die Umfrage hat jedoch noch eine weitere bemerkenswerte Dimension: 14 Prozent der Teilnehmer vermuten, allergisch zu sein, ohne das von einem Arzt bestätigen lassen zu können. Damit könnte jede zweite Person in Deutschland – insgesamt also fast 50 Prozent – von Allergien betroffen sein, was die Volkskrankheit Allergie zu einem ernstzunehmenden Thema macht.

Dr. Eike Eymers, Ärztin beim AOK-Bundesverband, betont die Bedeutung einer ärztlichen Abklärung: "Es ist wichtig, Allergiesymptome einmal ärztlich abklären zu lassen, denn unbehandelt können Allergien sich verschlimmern und eventuell ein sogenannter Etagenwechsel entstehen – aus der allergischen Rhinitis entwickelt sich eine Asthmaerkrankung." Tatsächlich fühlen sich laut Umfrage 70 Prozent der diagnosetizierten Allergiker im Alltag beeinträchtigt. 62 Prozent geben an, während ihrer Aktivitäten im Freien eingeschränkt zu sein, und 43 Prozent leidet bei ihren Hobbies. Sogar 42 Prozent der Befragten äußern, dass ihr Schlaf von den Symptomen beeinflusst wird.

Besorgniserregend ist auch, dass ein Viertel derjenigen mit einer diagnostizierten Allergie nicht in medizinischer Behandlung sind oder keine Pläne haben, dies zu ändern. Dr. Eymers fordert dazu auf, die wirksamen Behandlungsoptionen in Betracht zu ziehen: "Dabei gibt es effektive Möglichkeiten, die Symptome in den Griff zu bekommen – zum Teil über Medikamente wie Antihistaminika oder durch eine Desensibilisierung. Aber auch durch Verhaltensänderungen, etwa indem ein Pollenallergiker seine Wäsche in der Wohnung und nicht draußen im Freien zum Trocknen aufhängt, vor dem Schlafengehen die Haare wäscht und seine getragene Kleidung nicht ins Schlafzimmer legt."

Zusätzlich zur direkten Belastung der Allergiker zeigt die Umfrage, dass der Klimawandel die Situation weiter verschärft. Steigende Temperaturen führen zu längeren Pollensaisons und früheren Blütezeiten. Fast 23 Prozent der Pollenallergiker berichteten bereits von einer Zunahme ihrer Symptome in den letzten fünf Jahren. 59 Prozent dieser Gruppe befürchten eine Verstärkung der Allergiezeit durch den Klimawandel, und 31 Prozent sorgen sich sogar um das mögliche Auftreten neuer Pollenarten, die zusätzliche Allergien verursachen könnten. Sorgen bereitet auch die steigende Luftverschmutzung, welche von 31 Prozent der Allergiker als potenzieller Risikofaktor genannt wurde.

Im Rahmen der Frühlingskampagne 2025 bietet die AOK umfassende Informationen und Unterstützung zu Allergien an. Von April bis Juni werden zahlreiche Inhalte online sowie in Print- und sozialen Medien veröffentlicht, um den Betroffenen zu helfen, unbeschwert zu leben, trotz ihrer Allergien oder Unverträglichkeiten. Die AOK informiert über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, um die Lebensqualität der Allergiker zu verbessern und ihnen praktische Tipps an die Hand zu geben.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
AOK-Umfrage: Jeder dritte Deutsche erhält Diagnose Allergie / Mehrheit davon hat …

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Allergien im Klimawandel: Eine wachsende Herausforderung für die Gesellschaft

Die Zunahme von Allergien, insbesondere der Pollenallergie, ist nicht nur ein drängendes gesundheitliches Problem, sondern auch ein Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels. In den letzten Jahren haben steigende Temperaturen und veränderte Wetterbedingungen zu früheren Blütezeiten und einer verlängerten Pollensaison geführt. Immer mehr Menschen in Deutschland sehen sich dadurch einer zunehmenden Belastung ausgesetzt; laut der forsa-Umfrage gibt ein Viertel der Pollenallergiker an, dass ihre Symptome in den letzten fünf Jahren zugenommen haben. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Wie werden sich die Allergieproblematik und die damit verbundenen Einschränkungen auf lange Sicht entwickeln?

Bereits jetzt zeigen die Umfragen, dass 59 Prozent der betroffenen Personen befürchten, die Allergiezeit könnte in Zukunft noch intensiver und länger werden, während 31 Prozent sogar neue Pollenarten erwarten, die zusätzliche allergische Reaktionen hervorrufen könnten. Dies führt nahtlos zu einem übergeordneten Trend: Die Verschlechterung der Luftqualität, ein weiterer Aspekt der globalen Erwärmung, wird ebenfalls als potenzieller Faktor für das Aufkommen neuer oder verstärkter Allergien genannt.

Die Herausforderung ist somit nicht nur eine individuelle Gesundheitsfrage, sondern auch eine gesellschaftliche. Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen glauben, unter einer ungeklärten Allergie zu leiden, sind umfassende Informationen und präventive Maßnahmen wichtiger denn je. Hierbei spielt die Aufklärung der Bevölkerung durch Kampagnen – wie die aktuelle Initiative des AOK-Bundesverbandes – eine entscheidende Rolle. Diese Initiativen können dazu beitragen, das Bewusstsein für Allergien zu schärfen und die Menschen dazu zu ermutigen, aktiv ihren Gesundheitszustand zu überprüfen und gegebenenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zusätzlich müsste auch die Forschung in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit kontinuierlich gefördert werden. Langfristig ist ein interdisziplinärer Ansatz notwendig, um sowohl klimatische als auch gesundheitliche Aspekte zu berücksichtigen. So kann der steigenden Allergieprävalenz mit informierten Entscheidungen begegnet werden, was zur allgemeinen Lebensqualität der Betroffenen erheblich beitragen könnte.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Allergie
  2. Heuschnupfen
  3. Antihistaminikum
  4. Desensibilisierung
  5. Klimawandel

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Allergien im Verein: Vorsorge, Erkennung und Umgang mit verschlechterten Reaktionen

Kann eine Allergie schlimmer werden?

Ja, eine Allergie kann schlimmer werden. Allergische Reaktionen können sich über Jahre verändern, etwa stärker oder häufiger auftreten. Ursachen sind wiederholte Exposition gegenüber dem Allergen, Veränderungen des Immunsystems, berufliche oder Umweltbelastungen und begleitende Erkrankungen wie Asthma. Bei zunehmender Symptomatik empfiehlt sich eine erneute Abklärung durch Allergolog:innen, Dokumentation der Auslöser und Anpassung der Therapie, zum Beispiel neue Medikamente oder eine allergen­spezifische Immuntherapie.

Woran erkenne ich, dass eine Allergie schlimmer geworden ist?

Typische Hinweise sind häufigere Symptome, stärkere Atemnot, intensivere Hautreaktionen oder früheres Einsetzen nach Kontakt. Auch neue Begleitsymptome wie Asthmaanfälle, Kreislaufprobleme oder Ohnmachtsgefühle deuten auf eine Verschlechterung hin. Führen Sie ein Symptomtagebuch mit Datum, Auslösern und Medianeinnahme, um Muster zu erkennen und dem Arzt präzise Informationen zu liefern.

Welche Faktoren fördern eine Verschlechterung einer Allergie?

Risikofaktoren sind erhöhte Allergenbelastung, Rauch, Luftverschmutzung, Virusinfektionen, hormonelle Veränderungen und Stress. Auch Medikamente, Alkohol oder eine unkontrollierte Grunderkrankung (z. B. chronische Nasennebenhöhlenentzündung) können Symptome potenzieren. Präventiv helfen Reduktion der Allergenexposition, Rauchverbot, regelmäßige Reinigung und medizinische Kontrolle.

Was sollte ein Verein tun, wenn bei Mitgliedern Allergien schlimmer werden?

Vereine sollten proaktiv handeln: Allergiker abfragen, Notfallpläne erstellen, Asthma- und Notfallmedikamente bereithalten und Mitarbeitende schulen. Kennzeichnen Sie potenzielle Allergengefahren bei Veranstaltungen (z. B. Nüsse, Pollen, Tierkontakt) und bieten Alternativen an. Sensible Räume wie Umkleiden regelmäßig reinigen und Lüften veranlassen.

Welche Sofortmaßnahmen helfen bei einer akuten Verschlechterung?

Bei Atemnot Notruf wählen, Betroffene beruhigen, aufrechte Position, verwende vorhandene Notfallmedikamente (z. B. Inhalator, Adrenalin-Autoinjektor) und Symptome dokumentieren. Bei Hautreaktionen kühle Umschläge, bei laufender Nase Antihistaminika laut ärztlicher Empfehlung. Schulungen für Vereinsverantwortliche sollten regelmäßige Notfallabläufe und Anwendung von Autoinjektoren beinhalten.

Kann man einer Verschlechterung langfristig vorbeugen?

Ja. Maßnahmen sind Allergenvermeidung, individuelle Therapie wie spezifische Immuntherapie, regelmäßige ärztliche Nachkontrollen und Impfungen zur Reduktion von Infektionen. Weitere Schritte: Rauchfreiheit, Indoor-Luftqualität verbessern, geeignete Schutzkleidung bei Arbeit mit Allergenen sowie Stressmanagement. Bei Kindern lohnt sich frühe Diagnostik und gezielte Beratung der Eltern.

Wann ist eine Überweisung an Spezialisten sinnvoll?

Wenn Symptome schwerer werden, Notfallmedikamente häufiger gebraucht werden oder die Lebensqualität sinkt, ist eine Überweisung an Allergolog:innen oder Pneumolog:innen angezeigt. Ebenfalls bei unklaren Auslösern, Verdacht auf Anaphylaxie in der Vorgeschichte, oder wenn eine spezifische Immuntherapie in Betracht gezogen wird. Fachärzt:innen führen Tests, Schweregrad-Einschätzung und Therapieplanung durch.

Weiterführende Hinweise für Vereine: Führen Sie eine Kurzbefragung zu Allergien bei Neuaufnahmen ein, halten Sie eine strukturierte Notfallmappe bereit und bieten Sie regelmäßige Erste-Hilfe-Schulungen mit Fokus Allergie an.

8 Antworten

  1. !Das Thema Allergien wird oft vernachlässigt aber es betrifft so viele von uns! Ich hoffe mehr Menschen werden aufmerksam auf ihre Symptome und suchen Hilfe! Gibt es noch mehr Artikel über Behandlungsmöglichkeiten hier auf der Seite?

  2. Die Tatsache, dass viele Menschen glauben allergisch zu sein ohne Bestätigung ist besorgniserregend! Es ist wichtig sich ärztlich untersuchen zu lassen! Was haltet ihr von den Aufklärungskampagnen der AOK? Glaubt ihr, sie erreichen wirklich viele Leute?

    1. !Ja ich denke schon! Je mehr Informationen wir haben desto besser können wir uns schützen und verstehen was passiert! Was denkt ihr über Umweltschutz im Zusammenhang mit Allergien? Könnte das helfen?

  3. Ich habe selbst mit Heuschnupfen zu kämpfen und kann bestätigen, dass meine Symptome in den letzten Jahren schlimmer geworden sind. Ich frage mich oft, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Welche Tipps habt ihr für den Umgang damit?

    1. Ich benutze immer Antihistaminika und habe das Gefühl, dass sie mir helfen! Aber ich denke auch über Desensibilisierung nach. Wer hat das schon ausprobiert? Hat es geholfen?

  4. Es ist erschreckend zu hören, dass der Klimawandel unsere Allergiesymptome verstärken kann. Was können wir als Gesellschaft tun, um dem entgegenzuwirken? Gibt es konkrete Maßnahmen, die jeder ergreifen kann?

  5. Die Umfrage ist echt interessant. Es überrascht mich, dass fast die Hälfte der Deutschen unter Allergien leidet. Ich frage mich, wie viel davon wirklich behandelt wird. Gibt es Studien über die Wirksamkeit von Antihistaminika? Vielleicht sollten wir mehr darüber erfahren.

    1. Ich finde es auch beunruhigend, dass viele Allergiker keine Behandlung suchen. Vielleicht sollten Ärzte proaktiver auf die Patienten zugehen und sie auf die Risiken aufmerksam machen. Was denkt ihr über alternative Behandlungsmethoden?

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