Artenschwund in Hamburg: BUND schlägt Alarm zum Tag der biologischen Vielfalt
Der Artenschwund in Hamburg nimmt immer dramatischere Ausmaße an, so der BUND Hamburg zum Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai. Der Verlust von Arten ist so stark, dass einige Arten, die heute noch in wenigen Exemplaren existieren, morgen bereits ausgestorben sein könnten. Der BUND fordert daher eine sofortige Verbesserung der Lebensräume und einen verstärkten Schutz der Biodiversität in Hamburg.
Besonders das Insektensterben bereitet den Experten Sorgen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass es einen Verlust von knapp 80 Prozent an Insektenbiomasse in Naturschutzgebieten gibt. In nur 30 Jahren! Wenn man bedenkt, welche Verluste der Einsatz von Pestiziden seit der Erfindung von DDT bewirkt hat und was aktuell auf den Äckern los ist, kann man im Durchschnitt von einem Verlust von 99% in den letzten 100 Jahren ausgehen. Insekten sind jedoch essenziell für den Erhalt von Wildpflanzen (Bestäubung) und Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Arten. Junge Vögel verhungern immer häufiger, weil ihre Vogeleltern nicht genug Insekten finden.
Auch in Hamburg zeigt sich der Artenschwund immer offensichtlicher. Der BUND fordert daher ein schnelles Handeln zur Verbesserung der Lebensräume und zum Schutz der Biodiversität. Die Stadt muss hierbei die gebänderte Prachtlibelle als positives Beispiel nutzen. Durch die seit rund 20 Jahren betriebene Renaturierung von Bächen profitieren Wasserinsekten wie die gebänderte Prachtlibelle und ihre Larven finden sich nahe der Außenalster.
Das Großprojekt “Natürlich Hamburg” soll mehr Natur in Hamburgs Parkanlagen ermöglichen und muss nun konsequent umgesetzt werden. Auch eine Entsiegelungsstrategie mit konkreten Maßnahmen steht noch aus. Eine tierschonende Pflege von Wiesen muss mindestens in Naturschutzgebieten umgehend eingerichtet werden. Klimaschutz durch Torfvernässung muss konsequent erfolgen, auch um den besonderen Lebensraum Moor mit allen darin lebenden Arten zu erhalten.
Der BUND fordert daher, dass Hamburg seine Pflichten und Möglichkeiten nutzt und die Verbesserung von Lebensräumen vorantreibt, um Artensterben aufzuhalten und die Biodiversität zu fördern.