Bremen (VBR). Die deutsche Ingenieurs- und Informatikerlandschaft steht angesichts demografischer Entwicklungen, zunehmender Digitalisierung und der Herausforderungen des Klimaschutzes vor einem bemerkenswerten Wandel. Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) hebt hervor, dass trotz einer allgemeinen konjunkturellen Eintrübung der Bedarf an Fachkräften in diesen Bereichen merklich ansteigen wird. Dies spiegelt sich in der hohen Anzahl von offenen Stellen wider, die selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weit über dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt. Der VDI-Direktor Adrian Willig betont die essenzielle Rolle von Ingenieurinnen und Ingenieuren für die Zukunft und Lebensqualität in Deutschland. Die Attraktivität dieser Berufe wird durch die stete Nachfrage nach Fachkräften in allen Sektoren, von der Batterieproduktion bis zur Windenergie, untermauert.
Jedoch zeichnen sich auf dem Arbeitsmarkt auch Unterschiede zwischen verschiedenen Ingenieurdisziplinen ab. Während einige Bereiche wie technische Forschung und Produktionssteuerung sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnik einen Anstieg verzeichnen, sehen sich Bauingenieurwesen und Informatik mit rückläufigen Zahlen offener Stellen konfrontiert.
Eine weitere Herausforderung stellt die Bildung und Weiterentwicklung der Kompetenzen zukünftiger Generationen dar. Besorgniserregend ist hier vor allem der Rückgang der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik um 12,5 Prozent. Diese Entwicklung steht in scharfem Kontrast zu den steigenden Bedürfnissen der Gesellschaft und der Wirtschaft. Darüber hinaus zeigt der von VDI und dem Institut der deutschen Wirtschaft herausgegebene Ingenieurmonitor, dass die mathematischen Kompetenzen 15-jähriger Schülerinnen und Schüler nach einem anfänglichen Anstieg nun rückläufig sind, was den Blick auf den zukünftigen Nachwuchs in diesen Berufsfeldern zusätzlich belastet.
Adrian Willig betont die Notwendigkeit, junge Menschen für ingenieur- und informatikbezogene Inhalte zu begeistern und sie für diese essentiellen Berufe zu gewinnen. Maßnahmen, die den Ingenieurberuf attraktiver machen und qualifizierten Nachwuchs sichern, sind ebenso gefragt wie die Förderung von Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften. Der VDI trägt mit Initiativen wie den VDini-Clubs oder Zukunftspiloten aktiv dazu bei, Kinder und Jugendliche für technische Berufe zu begeistern.
In seiner über 165-jährigen Geschichte hat der VDI wesentlich zum technischen Fortschritt in Deutschland beigetragen. Mit mehr als 130.000 Mitgliedern vereint der VDI Fachwissen und Kompetenz und agiert als bedeutender Akteur an der Schnittstelle zwischen Ingenieuren, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Damit spielt der VDI eine zentrale Rolle, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen und Deutschlands Position als führende Technologienation zu stärken.
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Ingenieurstudierendenzahlen besorgniserregend rückläufig | Presseportal
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