Berlin, 12.07.2023 – 11:18
Jeden Tag sterben durchschnittlich 8 Personen bei Verkehrsunfällen. Radfahrende sind besonders gefährdet. Mobilitätswende braucht wirksamen Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen. Anstieg von Alkoholunfällen: Alkohol im Straßenverkehr muss wirksamer bekämpft werden.
Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität des TÜV-Verbands, äußert sich anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Unfallzahlen 2022 in Deutschland:
„In den vergangenen siebzig Jahren hat Deutschland in Sachen Verkehrssicherheit große Fortschritte gemacht. Ein Beweis für die positive Entwicklung sind die im Vergleich zu den 1970er Jahren stark gesunkenen Zahlen der Unfallopfer. Doch allen Erfolgen zum Trotz stagnierte der Rückgang der Zahl der Verunglückten zuletzt. Darüber dürfen die positiven Unfallzahlen 2022 nicht hinwegtäuschen. Die Zahlen der Verkehrstoten war mit 2.788, ebenso wie die der Verletzten mit 361.134, unfassbar hoch. 2022 starben jeden Tag acht Personen bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen, fast 1.000 Menschen wurden tagtäglich verletzt. Der Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit ist hoch. Bund und Länder sind gefordert, den Straßenverkehr so sicher und fehlerverzeihend zu gestalten, dass schwere oder gar tödliche Unfälle vermieden werden. Insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger und Radfahrende werden so geschützt.“
Mobilitätswende braucht wirksamen Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen
„Vor allem Kinder, ältere Menschen, Fußgänger und Radfahrer sind im Verkehrssystem großen Gefahren ausgesetzt. Der Anteil der Radfahrenden an den Verkehrstoten hat sich innerhalb von zwei Jahren auf 17 Prozent fast verdoppelt. 13 Prozent der Verkehrstoten waren Fußgänger. Diese Entwicklung macht den Handlungsbedarf überdeutlich: Der Verkehr in Städten muss für Verkehrsteilnehmer, die zu Fuß und auf dem Fahrrad unterwegs sind, sicherer gestaltet werden. Nur wenn niemand Angst haben muss mit dem Fahrrad zur Schule oder zur Arbeit zu fahren, kann die Mobilitätswende gelingen. Die gesamte Radverkehrsinfrastruktur sollte für alle Altersgruppen sowie Mobilitätszwecke intuitiv nutzbar und attraktiv sein. Hierfür braucht es ein durchgängiges Radverkehrsnetz, das flächendeckend und in hoher Qualität vorhanden ist, direkte Verbindungen schafft und einen leichten und sicheren Radverkehr fördert.“
Alkoholunfälle wirksamer bekämpfen
Alkohol ist eine Hauptursache für Verkehrsunfälle. Die Unfallstatistik 2022 zeigt einen Anstieg der Alkoholunfälle um 19 Prozent im Vergleich zu 2021. Im Jahr 2022 ereigneten sich 16.807 Unfälle mit Personenschaden, bei denen Alkohol eine Rolle spielte. Goebelt:
„Die steigenden Zahlen von Alkoholunfällen machen deutlich, dass zu viele Fahrer das Risiko von Alkohol am Steuer unterschätzen und die verhältnismäßig milden Strafen billigend in Kauf nehmen. Um Alkohol- und Drogenfahrten wirksamer zu verhindern, bedarf es einer Debatte über strengere Sanktionen wie höhere Bußgelder und Führerscheinentzug. Auch die rechtzeitige Intervention durch die Fahreignungsbegutachtung sollte gestärkt werden.“
Fahrer:innen müssen derzeit in der Regel erst ab einem Blutalkoholwert von 1,6 Promille ihre Fahreignung im Rahmen einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) überprüfen lassen. Der TÜV-Verband fordert, diese Grenze auf 1,1 Promille zu senken.
Über den TÜV-Verband:
Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.
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16 Antworten
Ich denke, Autounfälle sind überbewertet. Was ist mit den Gefahren von Haushaltsunfällen? #Gleichberechtigung
Also ich finde, dass die Unfälle 2022 einfach überbewertet sind. Es gibt schlimmere Probleme!
Na ja, solange die Autos fliegen können, ist mir die Unfallstatistik egal.
Das ist doch alles Panikmache! Die Statistiken sind doch nur eine Verschwörung!
Du kannst gerne die Augen vor der Realität verschließen, aber das ändert nichts an den Fakten. Statistiken sind keine Verschwörung, sondern basieren auf objektiven Daten. Informiere dich lieber gründlich, bevor du solche Behauptungen aufstellst.
Leute, ich denke, wir sollten alle unsere Autos einfach gegen Skateboards eintauschen! #RadikalerVerkehrsumstieg #SkateboardRevolution
Ich bin der Meinung, dass Autofahrer nur noch im Schneckentempo fahren sollten, um Unfälle zu vermeiden.
Ich finde, dass die Unfallzahlen eigentlich gar nicht so alarmierend sind.
Sorry, aber das ist absoluter Unsinn! Jeder Unfall ist einer zu viel. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sollte immer oberste Priorität haben. Lass uns nicht die Realität ignorieren und uns für eine sichere Verkehrsumgebung einsetzen.
Ich finde, dass Autofahrer ab 75 Jahren alle sechs Monate einen Fahrtauglichkeitstest machen sollten.
Das ist eine diskriminierende und unnötige Forderung. Alter allein sollte nicht über die Fahrtauglichkeit entscheiden. Es gibt auch junge Fahrer, die Probleme haben. Stattdessen sollten regelmäßige Fahrtests für alle Altersgruppen eingeführt werden.
Also ich finde die Unfallzahlen echt übertrieben, wer glaubt denn schon diesen TÜV-Verband?!
Ich glaube, dass die Autofahrer nicht genug Verantwortung für ihre eigenen Unfälle übernehmen.
Die meisten Unfälle passieren, weil die Fahrer zu sehr mit ihrem Handy beschäftigt sind.
Mag sein, aber es gibt auch viele andere Gründe für Unfälle. Schlechte Straßenverhältnisse, unachtsame Fußgänger und vieles mehr. Es ist zu einfach, alles auf Handys abzuschieben.
Ich finde, dass wir alle nur noch mit Elektro-Scootern unterwegs sein sollten! #KeineVerkehrsunfälleMehr