Bremen (VBR). In einer Welt, die zunehmend auf Nachhaltigkeit achtet, sind die jüngsten Enthüllungen über Lebensmittelverschwendung in Deutschland alarmierend. Laut einem Bericht des Thünen-Instituts, das dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft untersteht, wurden 2023 nur ein Viertel der überschüssigen Lebensmittel aus großen Handelsketten wie Lidl, Kaufland und Edeka als Lebens- oder Futtermittel weiterverwendet. Der Rest landete im Abfall.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), bezeichnet diese Entwicklung als „einen Schritt in die richtige Richtung“, weist jedoch auf die erschreckende Erkenntnis hin: „Mehr als drei Viertel der nicht verkauften Lebensmittel sind als Abfälle entsorgt worden.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Müllers Worte sind ein eindringlicher Appell an die Verantwortung großer Unternehmen, Ressourcen zu schonen – besonders in Zeiten der Knappheit.
Der Pakt gegen Lebensmittelverschwendung, der zwischen dem Bundesministerium und 14 führenden Handelsunternehmen geschlossen wurde, verpflichtet diese, Lebensmittelabfälle bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Diese ehrgeizigen Ziele scheinen jedoch durch ungenaue Daten bedroht zu sein. Kritisch sieht Müller-Kraenner die selbstgewählten Basisjahre und die teils unfundierte Umrechnung von Euro in Tonnage.
Hier ist dringender Handlungsbedarf gefragt. Müller-Kraenner fordert verbindliche Vorgaben von der Bundesregierung: „Unternehmen müssen endlich dazu verpflichtet werden, transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren, wie viele Lebensmittel wirklich verschwendet werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, dazu klare und verpflichtende Vorgaben zu schaffen.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Diese Thematik berührt nicht nur den Einzelhandel, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der gesamten Gesellschaft. Angesichts der aktuellen Klimakrise ist es unerlässlich, Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen. Die Transparenz der Daten und deren Präzision sind entscheidend, um Fortschritte zu messen und echte Veränderung zu bewirken.
Für die Verbraucher bedeutet dies nicht nur, größeren Druck auf die Konzerne auszuüben, sondern auch ihre eigene Rolle im Kampf gegen Verschwendung zu reflektieren. Nutzen wir diese Erkenntnisse, um ein Umdenken zu fördern und die dringend notwendige Wende herbeizuführen.
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Bericht zur Lebensmittelverschwendung: Deutsche Umwelthilfe kritisiert massenhaftes …
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Fortschritte und Herausforderungen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
Die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse aus dem Pakt gegen Lebensmittelverschwendung bringt eine zentrale Herausforderung ans Licht, die über die reine Vermeidung von Abfall hinausgeht: die Notwendigkeit zur Schaffung standardisierter und verlässlicher Daten. Das Thünen-Institut hat mit seinem Bericht einen wichtigen Beitrag geleistet, indem es den Umfang des Problems beziffert und den Finger auf Schwachstellen in der derzeitigen Praxis legt. Diese Schwächen sind jedoch keine neuen Phänomene. Bereits früheren Initiativen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, sowohl in Deutschland als auch international, begegneten ähnliche Probleme.
Ein Blick auf vergleichbare internationale Programme, wie zum Beispiel das britische "Waste and Resources Action Programme" (WRAP), zeigt, dass transparente Berichterstattung und verpflichtende Vorgaben die Basis für wirksame Maßnahmen bilden. Die allgemeinen Trends in vielen europäischen Ländern deuten darauf hin, dass freiwillige Verpflichtungen allein oft nicht ausreichen, um die gewünschten Einsparungen zu erreichen. Der Vorstoß der Deutschen Umwelthilfe, verbindliche Regelungen einzufordern, spiegelt daher wider, was viele Experten als notwendige Entwicklung sehen: Regierungen müssen klare Rahmenbedingungen schaffen, um Transparenz und Verantwortung im Umgang mit Lebensmitteln zu fördern und so Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Prognosen für den weiteren Verlauf des Pakts deuten darauf hin, dass ohne konkrete gesetzliche Vorgaben oder Sanktionen die Gefahr besteht, dass die ambitionierten Ziele bis 2025 nicht vollständig erreicht werden. Gleichwohl gibt es positive Impulse: Immer mehr Unternehmen erkennen den ökonomischen und gesellschaftlichen Wert nachhaltiger Praktiken. Es gilt, diese Entwicklungen gezielt zu fördern und durch politische Anreize zu verstärken. Nur durch ein entschiedenes Vorgehen können sowohl Ressourcen geschont als auch Kosten gesenkt und das Vertrauen der Verbraucher gestärkt werden.
Insgesamt bleibt Deutschlands Weg zur Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 ein anspruchsvoller, aber notwendiger Prozess, der kontinuierliche Anpassungen und Innovationen erfordert. Während die Herausforderungen groß sind, bietet die aktuelle Debatte auch Chancen: Sie stellt die Weichen für zukünftig nachhaltigere Lieferketten und eine sensibilisierte öffentliche Wahrnehmung gegenüber den wertvollen Ressourcen, die unsere Ernährung sichern.
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6 Antworten
Wow also 30% weniger Abfall bis 2025 hört sich ambitioniert an, aber ohne klare Daten ist das schwer zu kontrollieren. Vielleicht sollten wir uns mehr auf innovative Lösungen konzentrieren.
„Ich finde es super wichtig über den ökologische Fussabdruck zu reden! Aber was können wir als normale menschen dagegen tun? Wir müssen doch irgendwie helfen können… Wer hat Ideen?
‚tschuldigung aber, wie kann es sein dass ein Land wie Deutschland immer noch solche Probleme mit Lebensmittelabfällen hat?! Der Bericht zeigt klar dass was getan werden muss, aber warum dauert es so lang?
Lebensmittelverschwendung muss reduziert werden! Aber warum hat der Pakt keine strengen Vorschriften? Ohne das wird das nix. Haltet ihr das auch so für wichtig?
@Efreitag Ganz deiner Meinung! Wenn die Regierung nix tut, wird sich nichts ändern. Wir brauchen Gesetze und keine freiwilligen Vereinbarungen!
@Helmut23 Vielleicht könnten wir Verbraucher auch mehr Druck machen, oder? Gibt’s da Initiativen?