– EIF gewährt 50-prozentige Rückgarantie über 75 Mio € zur Förderung agrarischer KMU.
– „Agrar-Bürgschaft“ ab Juli 2025 fortgeführt, ermöglicht bis zu 300 Mio € Finanzierung.
– InvestEU-Fonds mobilisiert EU-Garantien (26,2 Mrd €) und private sowie öffentliche Investitionen.
Fortsetzung der Agrar-KMU-Förderung mit InvestEU: Neue Rückgarantie unterstützt kleine und mittlere Betriebe ab Juli 2025
Ab dem 1. Juli 2025 setzen die Deutschen Bürgschaftsbanken die Förderung kleiner und mittlerer Agrarbetriebe mit einer neuen Rückgarantie des Europäischen Investitionsfonds (EIF) fort. Mit diesem Schritt wird das 2023 ausgelaufene Programm „Agrar-Bürgschaft“ nahtlos ergänzt. Die Vereinbarung sieht eine Rückgarantie über 75 Millionen Euro vor, die durch Mittel aus dem InvestEU-Fonds ermöglicht wird. Die Bürgschaftsbanken stellen damit Garantien für Banken und Sparkassen bereit, die Kredite an landwirtschaftliche KMU vergeben. Das zugrundeliegende Garantieportfolio umfasst bis zu 150 Millionen Euro und kann Finanzierungen in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro absichern. Federführend bei der Umsetzung ist die Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH.
Das Programm eröffnet Kredite mit einer Bürgschaftsquote von bis zu 70 Prozent für Darlehen bis 1,071 Millionen Euro beziehungsweise 50 Prozent für Kredite bis zu 1,5 Millionen Euro. Die Fördermittel können für Investitionen – einschließlich Betriebsübernahmen –, Betriebsmittel und Bankavale eingesetzt werden. Die Laufzeit der Bürgschaften reicht bis zu zehn Jahre, während die Kreditlaufzeit auch länger sein kann. Das Programm arbeitet als beihilfefreies Absicherungsinstrument, was eine flexible Nutzung ohne zusätzliche Beihilfevorschriften ermöglicht.
Die Bedeutung der Kooperation wird auch in den Stimmen der Verantwortlichen deutlich. Merete Clausen, Deputy Chief Executive des EIF, unterstreicht: „Investitionen in die Zukunft der Landwirtschaft sind entscheidend für eine widerstandsfähige Wirtschaft und Ernährungssicherheit. Wir freuen uns, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit den deutschen Bürgschaftsbanken durch diese InvestEU-Vereinbarung zu vertiefen. Aufbauend auf der positiven Erfolgsbilanz des COSME Agrar-Bürgschaft-Programms wird diese neue Initiative die kontinuierliche Unterstützung deutscher Landwirte sicherstellen und ihnen den Zugang zu den für Modernisierung, Wachstum und Nachfolge benötigten Finanzmitteln erleichtern.“
Guy Selbherr, Vorsitzender des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken, ergänzt: „Wir freuen uns darauf, die gute Zusammenarbeit mit dem EIF nun unter InvestEU fortzusetzen. Damit stellen wir sicher, dass tragfähige Vorhaben im Agrar-Sektor nicht an fehlenden Sicherheiten scheitern. Das Angebot lässt sich ideal mit Förderkrediten der Rentenbank, mit Hausbankdarlehen sowie Kontokorrentkrediten und Avalen verbinden.“
Auch für Manfred Thivessen, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Vorsitzender des Verbands, spielt die Förderung bei Hofnachfolgen eine zentrale Rolle: „Wir möchten gerade bei Hofnachfolgen, also der Übergabe von Betrieben an die nächste Generation, unterstützen und sehen auch bei der Weiterentwicklung und Transformation von landwirtschaftlichen Geschäftsmodellen ein großes Potenzial. Das neue InvestEU-Programm ist genau die richtige Lösung für die Förderung der verschiedenen Vorhaben.“
Der neue Rahmenvertrag wurde im Mai 2025 im Rahmen des Annual Events der European Association of Guarantee Institutions (AECM) in Berlin unterzeichnet. Damit setzen die Deutschen Bürgschaftsbanken und der EIF ihre bewährte Zusammenarbeit fort und stärken die Agrarwirtschaft in Deutschland durch verlässliche Finanzierungshilfen.
Warum die Förderung von Agrarbetrieben eine bedeutende Herausforderung und Chance für die Gesellschaft ist
Die Landwirtschaft steht mit Blick auf den demografischen Wandel, die Energiewende und die Digitalisierung vor grundlegenden Veränderungen. Kleine und mittlere Agrarbetriebe (KMU) bilden dabei das Rückgrat des ländlichen Raums und sichern nicht nur die Ernährung, sondern auch die regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Um diese Betriebe zukunftsfähig zu halten, sind finanzielle Investitionen unverzichtbar – etwa für innovative Technologien, ökologische Umstellungen oder Betriebsübergaben an die nächste Generation. Hier setzt die neue Förderung an, die durch die Kooperation zwischen den Deutschen Bürgschaftsbanken und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) im Rahmen des InvestEU-Programms ermöglicht wird.
Bürgschaften und Garantien stellen für viele landwirtschaftliche Unternehmen eine Brücke dar, wenn klassische Sicherheiten für Kredite fehlen. Sie helfen, die oft risikoreichen Investitionen abzusichern und erleichtern den Zugang zu Kapital, das für Wachstum, Modernisierung oder auch den Generationenwechsel gebraucht wird. Fehlen solche Förderinstrumente, droht ein Investitionsstau, der mit Blick auf die klimatischen Herausforderungen, den Strukturwandel und die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhebliche Folgen hätte.
Europäische Fördermechanismen im Wandel
Das InvestEU-Programm bündelt die bisher verstreuten EU-Finanzierungsinstrumente und bringt private und öffentliche Mittel zusammen, um langfristige Investitionen zu stärken. Es zielt darauf, große gesellschaftliche Herausforderungen wie den europäischen Grünen Deal oder die Digitalisierung voranzutreiben und dabei gleichzeitig die Resilienz der Wirtschaft zu erhöhen. Für die Agrarbetriebe bedeutet das, dass sie nicht nur auf klassische Förderkredite setzen können, sondern auch auf innovative Bürgschaftsmodelle, die von einem starken europäischen Partner wie dem EIF abgesichert werden.
Im Vergleich zu früheren Programmen ermöglicht diese neue Struktur eine höhere Risikotragfähigkeit und damit einen größeren Finanzierungsrahmen von bis zu 300 Millionen Euro für kleine und mittlere Agrarbetriebe in Deutschland. Die Bürgschaftsbanken fungieren dabei als regional verankerte Partner, die flexibel auf die besonderen Herausforderungen vor Ort reagieren können.
Transformation der Landwirtschaft und Finanzierung
Die landwirtschaftlichen Betriebe stehen vor einem tiefgreifenden Strukturwandel: Sie müssen immer mehr Anforderungen erfüllen, die von nachhaltiger Produktion über Umweltschutz bis hin zu digitaler Prozessoptimierung reichen. Gleichzeitig vollzieht sich ein generationsbedingter Eigentümerwechsel, bei dem Hofnachfolger oft auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Die neuen Förderinstrumente helfen hier, den Mittelstand langfristig leistungsfähig zu halten und Investitionen anzustoßen, die den Wandel aktiv gestalten.
Der Nutzen der Förderprogramme erstreckt sich über verschiedene Ebenen:
- Sicherung der Existenz kleiner und mittlerer Agrarbetriebe durch erleichterten Zugang zu Krediten trotz fehlender Sicherheiten.
- Förderung von Innovation und Digitalisierung, etwa durch Investitionen in automatisierte Landwirtschaftstechniken oder klimafreundliche Verfahren.
- Begleitung von Betriebsübernahmen und Modernisierungen, um die Kontinuität und Vitalität des ländlichen Raums zu gewährleisten.
- Stärkung der lokalen Wirtschaft und Arbeitsplätze, was den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Regionen unterstützt.
Diese positive Wirkungskette zeigt, wie eng die finanzielle Unterstützung mit der Erreichung nachhaltiger und gesellschaftlicher Ziele verbunden ist.
Die unmittelbaren Herausforderungen für die Betriebe liegen in der Anpassung an komplexere Anforderungen und der Mobilisierung ausreichender Investitionsmittel. Hier bieten die Bürgschaftsbanken mit ihren Garantien eine notwendige Sicherheit, die auch Banken und Sparkassen motiviert, Kredite zu vergeben.
Der Blick nach vorn zeigt, dass solche Fördermechanismen nicht nur eine finanzielle Hilfe darstellen, sondern auch Impulse für gesellschaftliche Innovationen setzen können. Die gezielte Unterstützung fördert eine widerstandsfähige Landwirtschaft, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig agiert. Mit solchen Instrumenten wird die Basis gelegt, damit Landwirtschaft und ländliche Räume ihre wichtige Rolle in der Gesamtwirtschaft auch unter dynamischen Bedingungen weiter ausfüllen können.
Die hier dargestellten Informationen und Zitate basieren auf einer Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.
13 Antworten
Die neuen Förderungen sind echt notwendig in der heutigen Zeit! Aber ich mache mir Sorgen um die Bürokratie… Wird das alles nicht sehr kompliziert für die Landwirte?
Das stimmt leider oft! Ein einfacherer Prozess wäre sicher besser für alle Beteiligten!
Die Unterstützung für kleine Agrarbetriebe ist essentiell! Ich frage mich nur: Was passiert mit denjenigen ohne Zugang zu Banken? Gibt es Alternativen für diese?
Das könnte ein Problem sein… Vielleicht sollten mehr Mikrokredite oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten angeboten werden?
Ich finde es wichtig, dass wir unsere kleinen Betriebe unterstützen. Die Bürgschaften helfen sicher vielen Landwirten bei Investitionen. Aber wie sieht es mit der Digitalisierung aus? Wird das auch gefördert?
Das ist ein guter Punkt! Digitalisierung sollte auf jeden Fall Teil dieser Programme sein.
Ich stimme zu! Ohne digitale Lösungen wird es schwierig für viele Betriebe.
Die neue Rückgarantie ist ein Schritt in die richtige Richtung für die Landwirtschaft. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Betriebe schon davon profitiert haben und welche Erfahrungen sie gemacht haben.
Das interessiert mich auch! Vielleicht könnten wir eine Umfrage machen oder so? Es wäre gut zu hören, was andere denken.
Absolut! Ich hoffe wirklich, dass viele Landwirte den Zugang nutzen können und es nicht nur ein Papierprogramm bleibt.
Ich finde es super, dass die Förderung von Agrarbetrieben weitergeht. Besonders die Rückgarantie ist wichtig für KMU. Wie genau wird denn sichergestellt, dass die Gelder auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden?
Das ist eine gute Frage! Ich denke, es wäre hilfreich, regelmäßige Berichte zu erhalten, um Transparenz zu gewährleisten. Was haltet ihr von der Idee?
Ja, das wäre echt wichtig! Ich mache mir oft Gedanken über die bürokratischen Hürden, die viele Landwirte haben.