Bremen (VBR). Am 1. Oktober steht der Internationale Tag der älteren Menschen im Kalender – ein bedeutender Termin, der auf Herausforderungen und Chancen des Alterns aufmerksam macht. Ulrich Kuhnt, Sportwissenschaftler und Leiter der Rückenschule Hannover, nutzt diesen Anlass, um auf die immense Bedeutung regelmäßiger Bewegung im höheren Lebensalter hinzuweisen. „Wer aufhört, sich zu bewegen, erhöht durch Muskelabbau sein Sturzrisiko und riskiert seine Unabhängigkeit“, warnt Kuhnt.
Ein aktiver Lebensstil ist nicht nur eine effektive Prävention gegen Altersbeschwerden, sondern auch ein hervorragendes Mittel gegen den natürlichen Alterungsprozess. Treppensteighilfen und Rollatoren sind hierbei unverzichtbare Begleiter, um die Mobilität im Alter zu bewahren. Doch bei der großen Auswahl an Hilfsmitteln ist Vorsicht geboten. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V., für die Kuhnt als Experte agiert, prüft und zertifiziert besonders rückenfreundliche Produkte mit dem AGR-Gütesiegel.
Besonders bedrückend ist die Statistik: Etwa 30 Prozent der über 65-Jährigen stürzen mindestens einmal jährlich in ihrem Zuhause, in Pflegeeinrichtungen liegt diese Zahl sogar bei 50 Prozent. Ursachen wie Sehschwäche, Muskelschwäche oder Schwindel erhöhen das Risiko zusätzlich. Trotz dieser alarmierenden Zahlen sollten ältere Menschen keinesfalls aus Angst vor Verletzungen auf Bewegung verzichten. Im Gegenteil: Gerade jetzt sind Muskelaufbau und Koordinationstraining essentiell.
„Bewegung und Gleichgewichtsübungen steigern nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness“, betont Kuhnt. Studien zeigen, dass 40 bis 70 Prozent der über 65-Jährigen regelmäßig unter Rückenschmerzen leiden. Regelmäßige Bewegung kann helfen, diese Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität erheblich zu verbessern.
Zur Unterstützung gehören nun einmal auch Gehhilfen wie Rollatoren oder Treppensteighilfen. Sie bieten Sicherheit bei Gleichgewichtsproblemen, Muskelschwäche oder Schmerzen. „Hilfsmittel sollen Muskeln und Gelenke nicht schonen, sondern individuell angemessen belasten“, erklärt Kuhnt. Somit wird Senioren ermöglicht, längere Strecken zurückzulegen und sicher unterwegs zu sein. Der Klassiker: Ein Spaziergang oder Besorgungen, bei denen Pausen problemlos eingelegt werden können.
Ein weiteres Plus von geeigneten Hilfsmitteln: Sie sind ein exzellentes Training für den gesamten Körper. „Mit Treppensteighilfen können Senioren diese alltägliche Herausforderung sicher und selbstständig meistern und gleichzeitig ihre Muskeln stärken“, fügt Kuhnt hinzu. Hierbei sorgen Hebel, Bügel oder Gurtsysteme dafür, dass das Hinauf- und Hinabgehen erleichtert wird und sicheren Halt gewähren.
Nicht jedes Hilfsmittel erfüllt jedoch die Anforderungen an die Rückenfreundlichkeit. Daher zertifiziert die AGR Produkte nach umfassender Prüfung durch eine unabhängige Fachkommission. Das AGR-Gütesiegel ist ein wertvoller Wegweiser für Senioren, ihre Angehörigen sowie Pflegekräfte.
„Ein Rollator sollte leicht sein, über ergonomische Griffe verfügen und sich einfach zusammenklappen lassen“, erläutert Kuhnt weiter. Stabilität auf unebenem Gelände bringen große Räder und starke Bremsen. Zusätzliche Funktionen wie Körbe machen den Alltag ebenfalls leichter. Bei Treppensteighilfen ist die Anpassbarkeit an die Körpergröße sowie ergonomisch geformte Griffe essenziell.
Ulrich Kuhnt empfiehlt außerdem regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sowie Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts. „Übungen wie Zähneputzen im Einbeinstand oder Schuhe schnüren im Stehen können leicht in den Alltag integriert werden und sind äußerst effektiv“, rät er. „Jede Bewegung zählt und trägt dazu bei, mobil zu bleiben, das Sturzrisiko zu minimieren und die Lebensqualität zu steigern.“
Auch die Wohnumgebung spielt eine große Rolle. Eine barrierefreie und sichere Gestaltung kann Stürze vermeiden und den Alltag erleichtern. Stolperfallen sollten beseitigt und entsprechende Hilfsmittel genutzt werden.
Umfassende Informationen zu rückengerechten therapeutischen Hilfsmitteln und Tipps zur Erhaltung der Mobilität im Alter finden Interessierte auf der Webseite der Aktion Gesunder Rücken: www.agr-ev.de/therapie-und-pflege. Für tiefergehende Fragen und weitere Informationen steht das Team der AGR bereit und vermittelt gerne Interviews mit anerkannten Experten.
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Treppensteigen als Chance: rückenfreundliche Hilfsmittel für ein aktives Leben im Alter
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Zukunft der Mobilität im Alter: Trends und Entwicklungen
Im Zusammenhang mit der zunehmenden alternden Bevölkerung in vielen Industrienationen gewinnt die Diskussion um Mobilitätshilfen signifikant an Bedeutung. Während Produkte wie Rollatoren und Treppensteighilfen bereits heute eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Senioren spielen, zeigt sich ein klarer Trend hin zu Innovationen und technologischen Fortschritten in diesem Bereich.
Technologische Entwicklungen und Smart-Hilfsmittel
Die Integration moderner Technologie in Mobilitätshilfen eröffnet neue Möglichkeiten, um die Lebensqualität älterer Menschen weiter zu verbessern. Smarte Rollatoren, ausgestattet mit Sensoren und GPS-Technologie, ermöglichen es nicht nur, Sturzerkennungen zu integrieren, sondern auch Notfallkontakte automatisch zu benachrichtigen. Solche smarten Systeme erhöhen die Sicherheit und vermitteln Nutzerinnen und Nutzern sowie deren Angehörigen ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.
Auch Treppensteighilfen profitieren von technologischen Neuerungen. Elektronische Systeme, die genaue Bewegungen analysieren und unterstützen, tragen dazu bei, den Kraftaufwand während des Treppensteigens zu minimieren und gleichzeitig die Muskelaktivität zu fördern. Diese teknologische Evolution zielt darauf ab, die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren und die Selbstständigkeit älterer Menschen so weit wie möglich zu erhalten.
Prognosen und gesellschaftliche Auswirkungen
Mit steigender Lebenserwartung und dem zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung wird der Markt für Mobilitätshilfen weiter expandieren. Prognosen zufolge wird der globale Marktanteil solcher Hilfsmittel in den nächsten Jahren erheblich wachsen. Institutionen wie die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. werden dabei weiterhin eine Schlüsselrolle spielen, indem sie durch Zertifizierungen und Informationskampagnen sicherstellen, dass diese neuen Produkte höchsten Qualitätsstandards entsprechen und tatsächlich rückenfreundlich sind.
Die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklungen sind vielfältig. Einerseits führt die gesteigerte Mobilität zu einer erhöhten Teilnahme älterer Menschen am gesellschaftlichen und sozialen Leben, was deren geistige und emotionale Gesundheit unterstützt. Andererseits hat dies auch wirtschaftliche Implikationen: Gesundheitskosten könnten gesenkt und Pflegepersonal entlastet werden, wenn Senioren länger selbstständig bleiben.
Barrierefreie Wohnumgebungen: Ein ganzheitlicher Ansatz
Die Anpassung der Wohnräume spielt eine entscheidende Rolle in der Förderung der Mobilität und der Verhinderung von Stürzen. Während die AGR konkrete Empfehlungen zur Gestaltung sicherer Wohnumgebungen gibt, setzen Städte, Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften zunehmend auf barrierefreies Design. Neubauten und Renovierungen müssen stärker auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sein, indem Stolperfallen eliminiert und assistive Technologien integriert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bewegung und Mobilität für ältere Menschen unerlässlich sind, um ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zu wahren. Der kombinierte Einsatz von fortschrittlicher Technologie, hochwertigen Hilfsmitteln und barrierefreien Wohnumgebungen bietet das Potenzial, die Herausforderungen des Älterwerdens gezielt zu meistern. Die Zukunft verspricht spannende Entwicklungen in diesem Sektor, die nicht nur die physische Mobilität, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der älteren Bevölkerung nachhaltig fördern können.
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