Bremen (VBR).
Die norddeutschen Unternehmen kämpfen weiterhin mit Herausforderungen, die durch hohe Kosten und eine sinkende Nachfrage bedingt sind. Der jüngste Wirtschaftsbericht des AGA Unternehmensverbandes offenbart alarmierende Zahlen: 34 Prozent der befragten Groß- und Außenhändler sowie unternehmensnahen Dienstleister verzeichneten im ersten Quartal 2025 einen Umsatzrückgang. Besonders bemerkenswert ist der reale Rückgang des Umsatzes um 3,2 Prozent, während der nominale Wert um 1,5 Prozent sank. Diese Situation wird zusätzlich durch den anhaltenden Fachkräftemangel und steigende Gesamtkosten erschwert.
Trotz dieser widrigen Umstände äußerte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse eine gewisse Portion Optimismus. "Die norddeutschen Händler stehen weiter unter Druck – und das inmitten globaler Umbrüche," erläuterte er. Kruse fordert spürbare Entlastungen bei Bürokratie, Sozialabgaben, Steuern und Energiekosten. Er betont auch die Notwendigkeit eines pragmatischen Ansatzes in der Außenwirtschaft: „Deutschland und die EU müssen ihre Rolle in der neuen Weltordnung definieren und mit Tempo auf die Wachstumsmärkte im globalen Süden zugehen.“ In diesem Kontext appelliert er an die Bundesregierung, das Mercosur-Abkommen schnell in Kraft treten zu lassen und die Verhandlungen mit Ländern wie Australien, Indien und Indonesien voranzutreiben.
Der AGA-Indikator für das erste Quartal 2025 zeigt einen Zwischenstand von 102,9 Punkten, was optimistisch stimmt, da dieser über der kritischen Marke von 100 Punkten liegt. Dies ist vor allem dem stark wachsenden Dienstleistungssektor zu verdanken, der mit 124,7 Punkten überzeugt. Im Gegensatz dazu stehen der Groß- und Außenhandel mit 87,9 Punkten und der Einzelhandel mit 86,7 Punkten, beide jedoch immer noch hinter den Erwartungen zurück.
Ein Blick auf die Personalplanung der norddeutschen Unternehmen verdeutlicht den andauernden Fachkräftemangel: 72 Prozent der befragten Firmen suchen aktiv nach qualifizierten Mitarbeitern, wobei die durchschnittliche Suchzeit 13,4 Wochen bei 5,6 offenen Stellen beträgt. Über die Hälfte der Unternehmen plant, die Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr stabil zu halten, doch 42 Prozent streben eine Ausweitung an.
Im regionalen Vergleich zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: Hamburg verzeichnete im ersten Quartal einen realen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent. Während Schleswig-Holstein einen leichten Rückgang von 1,6 Prozent hinnehmen musste, konnte Mecklenburg-Vorpommern ein Plus von 0,5 Prozent erzielen. Niedersachsen meldete einen stabilen Umsatz, der um 0,5 Prozent gesenkt wurde, während Bremen unverändert blieb.
Diese Ergebnisse stammen aus einem Wirtschaftstest, den der AGA Unternehmensverband zwischen dem 5. März und dem 4. April 2025 durchführte. Die Zahlen spiegeln nicht nur die gegenwärtigen Herausforderungen wider, sondern deuten auch auf den dringenden Bedarf an unterstützenden politischen Maßnahmen hin, die notwendig sind, um die Stabilität und das Wachstum der norddeutschen Wirtschaft zu fördern.
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AGA-Wirtschaftstest: USA-Politik forciert Umdenken // Wirtschaftliche Lage der …
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Wirtschaftliche Herausforderungen und Ausblick für Norddeutschland
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Norddeutschland zeigt sich, dass die Belastungen durch hohe Kosten und sinkende Nachfrage tiefgreifende Auswirkungen auf Groß- und Außenhändler sowie unternehmensnahe Dienstleister haben. Die jüngsten Zahlen belegen dies eindrucksvoll: Im ersten Quartal verzeichneten 34 Prozent der Unternehmen einen Rückgang ihres Umsatzes, während nur 30 Prozent Anstiege vermelden konnten. Solche Schwankungen sind im Kontext der globalen wirtschaftlichen Turbulenzen nicht überraschend. Insbesondere der Fachkräftemangel bleibt ein hartnäckiges Problem, das viele Unternehmen zusätzlich unter Druck setzt.
Die Einschätzung des AGA-Präsidenten, Dr. Hans Fabian Kruse, verdeutlicht die Dringlichkeit der erforderlichen Maßnahmen. Der Aufruf zu spürbaren Entlastungen bei Bürokratie, Sozialabgaben, Steuern und Energiekosten ist essenziell, um norddeutsche Handelsunternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Parallel hierzu wird eine verstärkte außenwirtschaftliche Betätigung gefordert, vor allem durch zügige Abschlüsse von Handelsabkommen wie dem Mercosur-Abkommen und eine aktive Ansprache von Wachstumsmärkten in Asien und Lateinamerika. Diese geopolitischen Überlegungen legen nahe, dass ein Umdenken notwendig ist, um die potenziellen Chancen auf internationalen Märkten zu nutzen.
Der AGA-Indikator von 102,9 Punkten für das erste Quartal 2025 steht symbolisch für diese gespaltene Entwicklung. Während der Dienstleistungssektor floriert, sind der Groß- und Außenhandel sowie der Einzelhandelssektor weiterhin in einer schweren Lage, was darauf hindeutet, dass strukturelle Probleme bestehen bleiben. Die Diskrepanz zwischen den Sektoren könnte auch darauf hinweisen, dass die Verbraucher bereit sind, für Dienstleistungen mehr auszugeben, während physischen Gütern weiterhin Preissensitivität entgegensteht.
Eine positive Wende könnte dennoch in Sicht sein. Mit einer stabilen oder steigenden Mitarbeiterzahl können Unternehmen ihre Fähigkeit zur Anpassung an den Markt sichern. Die Tatsache, dass 53 Prozent der norddeutschen Unternehmen planen, ihre Beschäftigtenzahl stabil zu halten, zeigt ein gewisses Maß an Zuversicht trotz der Herausforderungen. Zudem könnten die Initiativen zur Fachkräftegewinnung, mit 72 Prozent der Unternehmen auf der Suche nach neuen Talenten, langfristig nachhaltige Vorteile bringen – vorausgesetzt, es gelingt, geeignete Lösungen gegen den Fachkräftemangel zu finden.
Daher stellt sich die Frage, ob die erhoffte Stabilisierung der Umsätze und Gewinne innerhalb der nächsten sechs Monate tatsächlich eintreten wird oder ob sich die aktuellen Trends fortsetzen werden. Bei einem weiteren Rückgang wäre eine erneute Anpassung der Unternehmensstrategien nötig, um in einem immer komplexeren und dynamischen Marktumfeld bestehen zu können. Unternehmen in Norddeutschland müssen sich nun strategisch neu orientieren und innovative Ansätze entwickeln, um nicht nur über Wasser zu bleiben, sondern auch zu wachsen.
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9 Antworten
…ich sehe das positiv mit dem AGA-Indikator von über 100 Punkten! Das zeigt doch Hoffnung für die Zukunft oder nicht? Wer glaubt auch an eine baldige Stabilisierung unserer Wirtschaft?
…es bleibt abzuwarten. Wir müssen aber dranbleiben und kreative Lösungen finden!
Ich bin überrascht von der negativen Entwicklung in Hamburg mit einem Rückgang von 4,6 Prozent! Was könnte die Ursachen dafür sein? Vielleicht haben wir einige Ideen zur Verbesserung der Situation?
Vielleicht liegt es an den hohen Lebenshaltungskosten in Hamburg? Wenn die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben, kaufen sie weniger ein.
…oder vielleicht gibt es auch weniger Angebot an Arbeitsplätzen? Eine Analyse der lokalen Wirtschaft könnte Aufschluss geben.
Der Fachkräftemangel bleibt ein großes Problem. Ich finde es gut, dass viele Unternehmen aktiv nach Mitarbeitern suchen. Doch wie können wir junge Leute besser an diese Berufe heranführen? Ist da schon etwas geplant?
Das ist eine gute Frage! Es wäre hilfreich, wenn Schulen und Unternehmen enger zusammenarbeiten könnten, um Praktika anzubieten und die Schüler auf die Arbeitswelt vorzubereiten.
Es ist interessant, dass der Dienstleistungssektor so gut abschneidet, während der Einzelhandel leidet. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, wie wir den Einzelhandel unterstützen können. Was denkt ihr darüber?
Die Zahlen sind wirklich besorgniserregend! Ein Umsatzrückgang von 34 Prozent ist keine Kleinigkeit. Ich frage mich, was für Maßnahmen die Regierung wirklich ergreifen kann, um uns zu helfen. Gibt es Vorschläge?