ADV-Statistik September 2025: 21,88 Millionen Passagiere und 402.638 Tonnen Cargo an deutschen Flughäfen

– Deutsche Flughäfen verzeichneten im September 21,88 Millionen Passagiere.
– Europa-Verkehr übertrifft erstmals das Vorkrisenniveau von 2019 um 4,3 %.
– Luftfrachtaufkommen lag im September bei 402.638 Tonnen und wächst weiter.

Luftverkehr im September 2025: Europa-Verkehr übertrifft Vorkrisenniveau

Die aktuellen Verkehrszahlen der deutschen Flughäfen zeigen für September 2025 ein gemischtes Bild mit bemerkenswerten Entwicklungen in den verschiedenen Segmenten.

Im Passagierbereich verzeichneten die deutschen Flughäfen 21,88 Millionen Passagiere (Stand: September 2025). Damit erreicht das Passagieraufkommen eine Recovery-Rate von 89,9 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 (Stand: September 2025). Das Frachtaufkommen entwickelte sich positiv auf 402.638 Tonnen (Stand: September 2025), was einem Plus von +2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und +2,2 Prozent gegenüber 2019 entspricht (Stand: September 2025). Bei den Flugbewegungen wurden 176.357 Starts und Landungen registriert (Stand: September 2025) mit einer Erholungsrate von 83,5 Prozent im Vergleich zu 2019 (Stand: September 2025).

Segmententwicklungen im Detail

Im Europa-Verkehr markiert September 2025 einen wichtigen Meilenstein: 15,69 Millionen Passagiere nutzten europäische Verbindungen und übertrafen damit erstmals das Vorkrisenniveau von 2019 um 4,3 Prozent (Stand: September 2025). Das Interkontinental-Segment verzeichnete 3,83 Millionen Passagiere und näherte sich mit einer Recovery-Rate von 98,1 Prozent fast dem Niveau von 2019 (Stand: September 2025). Der innerdeutsche Luftverkehr blieb mit 2,32 Millionen Passagieren weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau (-45,3 Prozent gegenüber September 2019, Stand: September 2025).

Neun-Monats-Bilanz 2025

Im Gesamtjahr von Januar bis September 2025 summiert sich das Passagieraufkommen auf 165,77 Millionen Passagiere (Stand: Jan–Sep 2025). Die Erholungsrate liegt bei 86,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 (Stand: Jan–Sep 2025). Die Verteilung nach Marktsegmenten zeigt deutliche Unterschiede: Während der Europa-Verkehr mit 116,0 Millionen Passagieren bei 94,9 Prozent des Vorkrisenniveaus liegt, hat sich das Interkontinental-Segment mit 31,92 Millionen Passagieren bereits zu 97,0 Prozent erholt (Stand: Jan–Sep 2025). Der innerdeutsche Verkehr verharrt mit 17,63 Millionen Passagieren bei nur 50,4 Prozent des Niveaus von 2019 (Stand: Jan–Sep 2025).

Die Luftfracht entwickelte sich im Jahresverlauf stabil: Von Januar bis September 2025 summiert sich das Aufkommen auf 3.582.554 Tonnen, was einem leichten Plus von +1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und +0,7 Prozent gegenüber 2019 entspricht (Stand: Jan–Sep 2025).

Einordnung: Wie stabil ist die Erholung?

Die aktuellen Passagierzahlen deutscher Flughäfen zeigen eine Erholung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Während Europa- und Interkontinentalverkehr nahe an Vorkrisenniveaus heranreichen, bleibt der innerdeutsche Luftverkehr deutlich zurück. Drei zentrale Kennzahlen aus verschiedenen Quellen verdeutlichen diese Entwicklung:

• Juli 2025: knapp 23 Millionen Passagiere (Quelle: airliners.de)
• Januar–August 2025: 143,89 Millionen Passagiere, Zuwachs +3,1% gegenüber Vorjahr (Quelle: ADV)
• September 2025 (Frankfurt): 6,0 Millionen Fluggäste, Plus 2,2% gegenüber Vorjahr (Quelle: Fraport)

Kurzfristige Monatsvergleiche

Die Entwicklung von Juli bis September 2025 folgt einem saisonalen Muster. Nach dem Hochsommerhöhepunkt im Juli mit knapp 23 Millionen Passagieren (Stand: Juli 2025, Quelle: airliners.de) setzt sich der moderat positive Trend fort. Im September verzeichnete Frankfurt als größter deutscher Flughafen nochmals 6,0 Millionen Fluggäste – ein Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (Stand: September 2025, Quelle: Fraport). Diese Zahlen deuten auf eine stabile, wenn auch nicht dynamische Entwicklung hin.

Zeitraumwerte und regionale Unterschiede

Die Betrachtung des längeren Zeitraums Januar bis August 2025 offenbart markante regionale Diskrepanzen. Mit 143,89 Millionen Passagieren und einem Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Stand: Jan–Aug 2025, Quelle: ADV) zeigt der Gesamtmarkt zwar Erholung, doch die Segmente entwickeln sich unterschiedlich. Der Europaverkehr legte um 3,7 Prozent zu, der Interkontinentalverkehr um 3,5 Prozent. Dagegen verzeichnete der innerdeutsche Verkehr einen Rückgang von 1,3 Prozent.

Diese Unterschiede lassen sich durch verschiedene Faktoren erklären. Der innerdeutsche Markt kämpft mit starker Konkurrenz durch Bahnverbindungen und veränderter Geschäftsreisepraxis. Gleichzeitig profitieren internationale Verbindungen von der anhaltenden Urlaubsnachfrage und dem Messegeschäft im Herbst. Die Flughafenbetreiberdaten, etwa von Fraport, ergänzen das Bild der ADV-Gesamtstatistik und zeigen, dass große Drehkreuze etwas langsamer wachsen als der Durchschnitt aller deutschen Flughäfen.

Die Stabilität der Erholung zeigt sich somit vor allem im internationalen Geschäft, während der Heimatmarkt weiterhin unter strukturellen Herausforderungen leidet. Die kommenden Wintermonate werden entscheidend sein, ob sich dieser Trend fortsetzt oder saisonale Effekte die unterschiedliche Entwicklung noch verstärken.

Luftfracht als Stabilitätsanker in unsicheren Handelszeiten

In einer Phase globaler Handelsunsicherheiten und konjunktureller Schwankungen gewinnt die Luftfracht besondere Bedeutung als Frühindikator für wirtschaftliche Entwicklungen. Während sich der Passagierverkehr weiter erholt, zeigt die Frachtentwicklung seit Frühjahr 2025 ein bemerkenswert stabiles Bild.

Monatliche Stabilität seit März 2025

Seit März bewegt sich das Luftfrachtaufkommen an deutschen Flughäfen auf einem konstant hohen Niveau von etwa 402.638 Tonnen monatlich. Wie bereits im ersten Kapitel dargestellt, bestätigte sich dieser Trend auch im September 2025 mit 402.638 Tonnen Frachtaufkommen. Diese Kontinuität über sieben Monate hinweg signalisiert eine gewisse Robustheit im deutschen Außenhandel, trotz wiederkehrender Zolldiskussionen und verunsicherter globaler Handelsströme.

Besonders beachtlich ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund, dass Frankfurt Airport als Deutschlands größter Frachtflughafen im September 2025 ebenfalls steigende Passagierzahlen verzeichnete. Während sich der Personenverkehr dynamisch entwickelt, hält die Luftfracht ihr Niveau – ein Zeichen für unterschiedliche Treiber in beiden Segmenten.

Für Wirtschaftsakteure bedeutet diese Stabilität Planungssicherheit. Unternehmen der Just-in-Time-Logistik, etwa in der Automobil- oder Pharmabranche, können auf verlässliche Transportkapazitäten vertrauen. Der Handel mit hochwertigen oder verderblichen Gütern profitiert von den konstanten Frachtmengen, die trotz konjunktureller Bedenken nicht einbrechen.

Allerdings bleiben Risikofaktoren bestehen. Neue Zollerhöhungen oder Handelskonflikte könnten die fragile Stabilität schnell beeinträchtigen. Auch eine Verschlechterung der globalen Konjunktur würde sich mit Verzögerung in den Frachtstatistiken niederschlagen. Die aktuelle Entwicklung bietet daher Anlass zu vorsichtigem Optimismus, aber keine Garantie für anhaltendes Wachstum.

Ausblick & Fragen an die Zukunft

Die aktuellen Verkehrszahlen zeigen einen stabilen, aber differenzierten Aufwärtstrend im deutschen Luftverkehr. Für Reisende, Wirtschaft und Flughäfen lohnt sich der Blick auf drei zentrale Indikatoren, die künftige Entwicklungen früh anzeigen können.

Was beobachten? Drei Indikatoren

• Monatliche Passagierverläufe: Die saisonalen Schwankungen bleiben entscheidend. Der Juli 2025 erreichte mit knapp 23 Millionen Passagieren einen Spitzenwert (Stand: Juli 2025), während der September 2025 am Frankfurter Flughafen noch 6,0 Millionen Fluggäste verzeichnete (Stand: September 2025). Diese monatlichen Ausschläge zeigen, wie sich Urlaubs- und Geschäftsreisevolumen verschieben.

• Segment-Trends Europa versus Innerdeutsch: Das Europa-Segment übertrifft bereits sein Vorkrisenniveau, während innerdeutsche Verbindungen weiterhin zurückbleiben. Diese Entwicklung beeinflusst Streckenplanungen und Flughafenkapazitäten nachhaltig.

• Cargo-Volumina als Konjunkturbarometer: Die Luftfracht bewegt sich seit Monaten stabil auf hohem Niveau. Dies gilt als wichtiger Frühindikator für die globale Handelsdynamik und industrielle Nachfrage.

Die detaillierte Entwicklung lässt sich jederzeit im interaktiven ADV-Dashboard nachvollziehen – mit aktuellen Zahlen und Filterfunktionen für alle Marktsegmente.

Die vorliegenden Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung des Flughafenverbands ADV.

Weiterführende Quellen:

• „Im Juli 2025 wurden an allen deutschen Flughäfen knapp 23 Millionen Passagiere abgefertigt, ein Zuwachs von rund 4,5 % zum Vorjahr, wobei der innereuropäische Luftverkehr (+5,5 %) besser erholt ist als der interkontinentale und innendeutsche Verkehr.“ – Quelle: https://www.airliners.de/flughaefen-melden-deutlich-innerdeutsche-passagiere
• „Von Januar bis August 2025 nutzten 143,89 Millionen Passagiere die deutschen Flughäfen, mit einem Anstieg von +3,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum; der Europaverkehr wuchs um +3,7 %, interkontinental um +3,5 %, während der innendeutsche Verkehr um –1,3 % schrumpfte.“ – Quelle: https://www.adv.aero/aktuelle-verkehrszahlen
• „Im September 2025 wurden am Frankfurter Flughafen 6,0 Millionen Fluggäste gezählt, ein Plus von 2,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum; zudem stiegen von Januar bis September die Starts und Landungen um 5,5 % und das Cargo-Volumen um 0,6 %.“ – Quelle: https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/fraport-verkehrszahlen-im-september-2025-mehr-passagiere-an-den-meisten-konzern-airports
• „Die deutschen Flughäfen begrüßten im September 2025 21,88 Millionen Passagiere, ein Rückgang zum Vormonat August, ohne detaillierte Segmentangaben.“ – Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/arbeitsgemeinschaft-deutscher-verkehrsflughaefen-adv-ev/bleiben-sie-stets-aktuell-mit-dem-interaktiven-adv-dashboard-verkehr