Bremen (VBR). In einer bewegten Mitgliederversammlung in Berlin hat die deutsche Apothekerschaft ein klares Signal gesendet: Einheitlich und entschlossen wollen sie gegen die geplanten Strukturreformen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vorgehen. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – stellte unmissverständlich klar, dass die Reform Pläne mit gravierenden Konsequenzen für das bewährte System der Arzneimittelversorgung drohen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening äußerte sich besorgt über die Auswirkungen auf die Patientensicherheit und die Qualität der Medikamentenabgabe: “Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will das bewährte System der Arzneimittelversorgung über die inhabergeführten Apotheken aushöhlen, Leistungen für die Bevölkerung gezielt kürzen und die vollversorgenden Apotheken in der Konsequenz abschaffen.“ Overwiening wies darauf hin, dass die geplanten Maßnahmen eine qualitativ niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln nach sich ziehen werden.
Um ihren Widerstand zu verstärken, plant die ABDA eine umfangreiche PR-Kampagne, die unmittelbar diese Woche starten soll. Ziel ist es, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, welche wertvollen Dienstleistungen – wie die individuelle Arzneimittelherstellung, die Abgabe von Betäubungsmitteln, Medikationsanalysen und Impfungen – durch die Reform verlorengehen könnten.
Die Präsidentin kritisierte den Entwurf des Apothekenreformgesetzes (ApoRG) als „Mogelpackung“ und „Trojanisches Pferd“, das in seiner Bedeutung verschleiert werde.
Auf organisatorischer Ebene beschloss die ABDA einen umfassenden Umbau, um schlagkräftiger und zukunftssicher aufgestellt zu sein. Wesentliche Punkte sind eine Satzungsänderung und die Schaffung eines sogenannten Daten Hubs. Die Beschlüsse umfassen auch die Verkleinerung des Geschäftsführenden ABDA-Vorstands von 13 auf sieben Mitglieder und häufigere Sitzungen des Gesamtvorstands.
Ein zentrales Projekt bleibt weiterhin der Daten Hub, ein System zur strukturierten Erhebung pharmazeutischer und wirtschaftlicher Daten. Nach erfolgreichem Abschluss der zweiten Projektphase wurde nun die dritte Phase bis 2026 beschlossen, gefolgt vom anschließenden Betrieb ab 2026. Mit einem Budget von knapp 1,2 Millionen Euro für Phase III und jährlichen Betriebskosten von etwa 0,5 Millionen Euro ist dieses Projekt ein wichtiger Schritt Richtung Digitalisierung und effizientere Datennutzung im Apothekensektor.
Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die ABDA ihre Botschaften politisch und gesellschaftlich verankern kann. Eine Sache steht jedoch fest: Im Kampf um die Zukunft der Apotheken setzen Deutschlands Pharmazeuten auf Geschlossenheit und Vehemenz. Mehr Informationen finden Sie unter www.abda.de
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Apothekerschaft gemeinsam gegen Reformpläne des Gesundheitsministeriums
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Zitierte Personen und Organisationen
- ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
- Apothekerschaft in Deutschland
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
- Landesapothekerkammern und -verbände
- Mitgliederversammlung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
- Gabriele Regina Overwiening (ABDA-Präsidentin)
- Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
- Bundesapothekerkammer (BAK)
- Deutscher Apothekerverband (DAV)
- Vereinsregister von ABDA, BAK und DAV
- Daten Hub
- Benjamin Rohrer, Pressesprecher der ABDA
- Christian Splett, Stv. Pressesprecher der ABDA
- news aktuell
Mehr Informationen auf: www.abda.de
Meldung einfach erklärt
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Datum und Quelle: Am 26.06.2024 um 17:54 hat die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) eine Meldung veröffentlicht.
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Ort: Berlin.
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Was ist passiert?
Die Apothekerschaft in Deutschland (alle Apotheken und ihre Verbände) haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums zu kämpfen. Sie wollen zeigen, dass die geplante Reform schlecht für die Patienten ist. -
Wer ist betroffen?
Alle fast 70.000 Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland. -
Warum?
- Das Gesundheitsministerium plant Änderungen im Apothekensystem.
- Diese Änderungen könnten schlechtere Qualität bei der Abgabe von Medikamenten bedeuten.
- Viele Leistungen, die Apotheken heute anbieten, könnten wegfallen.
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Welche Leistungen sind betroffen?
- Herstellung spezieller (individueller) Medikamente.
- Ausgabe von Betäubungsmitteln.
- Medikationsanalysen.
- Impfungen in den Apotheken.
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Was sagt die ABDA dazu?
Gabriele Regina Overwiening, die Präsidentin der ABDA, kritisiert die Pläne. Sie sagt:- Der Entwurf ist ein „Mogelpackung“ und ein „Trojanisches Pferd“.
- Patientensicherheit könnte gefährdet sein.
- Die seit langem praktizierte Versorgung durch inhabergeführte Apotheken soll abgeschafft werden.
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Welche Maßnahmen ergreift die ABDA?
- Eine große PR-Kampagne wird gestartet, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.
- Es sollen Änderungen in der Struktur der ABDA und ihrer Unterorganisationen umgesetzt werden. Zum Beispiel:
- Ein neuer Daten Hub zur Erhebung von pharmazeutischen und wirtschaftlichen Daten wird weitergeführt und ausgebaut.
- Der ABDA-Vorstand soll verkleinert und öfter tagen.
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Wann treten diese Änderungen in Kraft?
- Anfang 2025, nach Eintragungen in das Vereinsregister.
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Kosten des Daten Hub Projekts:
- Etwa 1,2 Millionen Euro für Phase III (2024-2026).
- Jährliche Betriebskosten von etwa 0,5 Millionen Euro ab 2026.
- Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten:
- Mehr Infos auf www.abda.de
- Pressesprecher: Benjamin Rohrer und Christian Splett.
Zusammenfassung:
Die deutschen Apotheker wehren sich geschlossen gegen geplante Reformen des Gesundheitsministeriums, da sie negative Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung befürchten. Dazu starten sie eine große Informationsoffensive und ändern ihre eigene Organisationsstruktur, um besser vorbereitet zu sein.
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