Ab Juni 2025: EU-Label mit Reparierbarkeitsindex für Smartphones und Tablets – Weniger Elektroschrott, mehr Nachhaltigkeit

Ab dem 20. Juni 2025 müssen Hersteller von Smartphones und Tablets in der EU ein Energielabel mit einem Reparierbarkeits-Index von A bis E präsentieren, um Verbraucher über Dauerhaftigkeit und Reparaturfreundlichkeit zu informieren. Mit dieser Kennzeichnung will man die in Deutschland pro Kopf anfallenden rund 20 Kilogramm Elektroschrott pro Jahr senken und ein effektiveres Recycling ermöglichen. Ab 2027 gilt der Reparierbarkeits-Index zudem für Wäschetrockner, weitere Haushalts- und Elektronikgeräte sollen folgen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Ab 20. Juni 2025 müssen Hersteller bei Smartphone-/Tablet-Verkauf Energielabel mit Reparierbarkeits-Index A–E bereitstellen.
– Reparierbarkeits-Index bewertet Demontageschritte, Zugang zu Reparaturinfos, Software-Updates, verwendete Verbindungselemente.
– Ab 2027 verpflichtender Reparierbarkeits-Index auch für Wäschetrockner, Ausweitung auf weitere Haushaltsgeräte geplant.

EU führt neues Energielabel mit Reparierbarkeits-Index bei Smartphones und Tablets ein

Ab dem 20. Juni 2025 gilt in der Europäischen Union eine wichtige Neuerung für den Verkauf von Smartphones und Tablets: Hersteller sind verpflichtet, ein Energielabel mit umfangreicheren Informationen bereitzustellen, das neben der Energieeffizienz erstmals auch einen Reparierbarkeits-Index enthält. Dieser Index bewertet die Reparaturfreundlichkeit eines Geräts auf einer Skala von A bis E und berücksichtigt dabei Faktoren wie die Anzahl der Schritte zur Demontage, den Zugang zu Reparaturinformationen, die Verfügbarkeit von Software-Updates sowie die Art der Verbindungselemente.

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung sieht in dieser Maßnahme einen entscheidenden Schritt zu mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher. Deutschland gehört zu den größten Wegwerfgesellschaften weltweit: Jede Person produziert im Durchschnitt etwa 20 Kilogramm Elektroschrott pro Jahr. Ein Grund dafür ist ein starker Preiswettbewerb, der oft auf Kosten der Produktqualität geht. Viele Geräte sind so konstruiert, dass sie nur schwer reparierbar oder nach kurzer Nutzung unbrauchbar sind – was nicht nur die Lebensdauer der Produkte verkürzt, sondern auch das Recycling erschwert.

„Für ein hochwertiges Recycling ist entscheidend, dass Geräte möglichst leicht demontierbar sind und möglichst wenige, sortenreine Kunststoffe enthalten. Die neuen Label tragen dazu bei, genau diesen Aspekt bereits beim Produktdesign zu berücksichtigen“, erklärt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. Ähnliche Reparaturlabel, wie sie in Frankreich bereits genutzt werden, zeigen positive Effekte: Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen diese Informationen an und denken verstärkt über nachhaltigen Konsum nach. Denn die längere Nutzung von Elektrogeräten verringert Abfallmengen, schont Ressourcen und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Neben Smartphones und Tablets hat die EU auch für Wäschetrockner einen Reparierbarkeits-Index beschlossen, der ab 2027 verpflichtend wird. Die Bundesregierung strebt darüber hinaus an, diese Kennzeichnung auf weitere Haushalts- und Elektronikgeräte auszuweiten. Damit setzt die EU einen bedeutenden Impuls für mehr Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit in der Elektronikbranche.

Wie die neuen EU-Labels Konsum und Umwelt nachhaltig verändern können

Die Einführung der neuen EU-Kennzeichnungen für die Reparierbarkeit und Langlebigkeit von Elektrogeräten bietet eine bedeutsame Chance, die bisherige Konsumkultur grundlegend zu verändern. Produkte wie Smartphones und Tablets müssen ab Juni 2025 mit einem Energielabel versehen werden, das erstmals auch einen Reparierbarkeits-Index von A bis E enthält. Dieser Index zeigt auf einen Blick, wie gut sich ein Gerät reparieren lässt und wie langlebig es angelegt ist. Damit gibt die EU den Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Transparenz über die Nachhaltigkeit ihrer Kaufentscheidung.

Die Bedeutung dieser Kennzeichnungen ist vielschichtig: Für die Umwelt bedeutet eine längere Nutzungsdauer der Geräte deutlich weniger Elektroschrott. Deutschland etwa produziert im Schnitt rund 20 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf und Jahr, ein Wert, der zu den höchsten weltweit gehört. Ein großer Anteil davon liegt daran, dass viele Geräte heute billig und oftmals nur kurzlebig produziert werden. Diese Produkte sind häufig schwer zu reparieren oder gar nicht dafür ausgelegt – das führt zu frühzeitigem Wegwerfen und erschwert zudem das Recycling.

Für die Verbraucherinnen und Verbraucher eröffnen die Labels neue Perspektiven. Sie erhalten verlässliche Informationen, die ihnen helfen, nachhaltigere Produkte auszuwählen, die nicht nur günstiger im Verbrauch, sondern auch robuster und reparaturfreundlicher sind. Hersteller sind damit nicht mehr allein auf den Preiswettbewerb angewiesen, sondern können Qualität und Lebensdauer als Verkaufsargumente nutzen. Wichtig für den praktischen Nutzen ist, dass der Reparierbarkeits-Index verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter:

  • die Anzahl der nötigen Schritte zur Demontage,
  • den Zugang zu Reparaturinformationen,
  • die Verfügbarkeit von Software-Updates,
  • sowie die Art der Verbindungselemente eines Geräts.

Mehr Transparenz für Verbraucher: Chancen und Grenzen

Die EU-Labels schaffen eine klare Schnittstelle zwischen Verbraucherinformation und nachhaltiger Produktion. Sie zwingen Hersteller, bei der Produktentwicklung stärker auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit zu achten. Dabei ist die Kennzeichnung aber kein Allheilmittel. Grenzen ergeben sich etwa bei der Durchsetzung und Kontrolle der Angaben sowie bei der Akzeptanz im Handel und bei den Konsumenten. Die Labels müssen verständlich kommuniziert werden, damit sie tatsächlich Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Zudem ist aktuell nur eine begrenzte Produktpalette erfasst – Smartphones, Tablets und künftig auch Wäschetrockner. Für andere Produktgruppen sind weitere Schritte notwendig, um die Wirkung auf breiter Ebene zu entfalten.

Wie nachhaltiger Konsum Alltag werden könnte

Die neuen EU-Kennzeichnungen sind ein wichtiger Anstoß, um nachhaltigen Konsum stärker in den Alltag zu integrieren. Sie motivieren Verbraucherinnen und Verbraucher, Geräte länger zu nutzen und Reparaturen in Erwägung zu ziehen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf den Ressourcenverbrauch und die Müllmenge aus, sondern fördert auch eine Veränderung in der Wirtschaft: Unternehmen könnten vermehrt Serviceangebote, Ersatzteile und reparaturfreundliche Designs anbieten.

Ein weiterer Entwicklungsschritt in diese Richtung ist die geplante Ausweitung des Reparierbarkeits-Indexes auf weitere Haushalts- und Elektronikgeräte. Die Bundesregierung setzt sich aktiv dafür ein, dass die Kennzeichnungspflicht ab 2027 auf Wäschetrockner ausgeweitet wird und weitere Produktgruppen folgen. So entsteht eine langfristige Dynamik, die ein Umdenken anstößt und den Kreislauf von Produktion, Nutzung und Recycling verbessert.

Die größten Konsequenzen der neuen EU-Labels für Verbraucher sind:

  • Transparenz: Klare Informationen über Reparierbarkeit und Langlebigkeit ermöglichen bewusste Kaufentscheidungen.
  • Mehr Nachhaltigkeit: Längere Nutzung reduziert Abfall und schont Ressourcen.
  • Veränderte Marktbedingungen: Hersteller werden für Qualität und Service wettbewerbsfähiger, nicht nur für den Preis.

Unter dem Strich sind die EU-Labels mehr als nur ein neues Symbol auf der Verpackung. Sie könnten als Katalysator wirken, der den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Konsumgesellschaft fördert und einen Beitrag zu mehr Umweltschutz leistet – vorausgesetzt, sie werden konsequent umgesetzt und in weitere Produktgruppen ausgeweitet. Deutschland spielt dabei als einer der größten Märkte und gleichzeitig bedeutender Produzent von Elektroschrott eine entscheidende Rolle. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie stark die neue Kennzeichnungsstrategie den Alltag von Käuferinnen und Käufern und damit die gesamte Wirtschaft beeinflussen kann.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des bvse-Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

13 Antworten

  1. Die neuen Labels könnten ein guter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit sein, aber ich frage mich, ob sie bei allen Produkten gleich gut funktionieren werden.

  2. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt! Es könnte viele Menschen dazu bringen nachhaltiger zu konsumieren und weniger Müll zu produzieren.

  3. Ich finde es klasse dass endlich mal auf Reparierbarkeit geachtet wird! Aber wie werden wir wissen ob der Index echt ist? Gibt es dafür schon Regelungen?

  4. Ich finde das gut, aber ich mache mir Sorgen über die Kosten für Reparaturen. Werden diese Labels auch den Preis von Ersatzteilen beeinflussen? Das könnte echt wichtig sein für viele.

    1. Ja, das ist ein guter Punkt! Wenn die Teile teuer sind, bringt der Index nicht viel. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    2. Ich denke auch, dass wir mehr Informationen brauchen sollten! Vielleicht könnten wir als Verbraucher mehr Druck ausüben?

  5. Ich finde die Idee vom Reparierbarkeits-Index super wichtig. Das könnte echt helfen, weniger Elektroschrott zu produzieren. Aber was ist, wenn die Hersteller nicht ehrlich sind? Ich hoffe, da gibt es Kontrollen!

    1. Das stimmt, Bruno! Aber was denkt ihr über die Umsetzung? Werden die Leute wirklich darauf achten? Ich glaube, viele schauen einfach nur auf den Preis.

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