Schuldenfinanzierte Sicherheitsausgaben: Warum die junge Generation 850 Milliarden Euro Schulden tragen muss

Die Bundesregierung plant für 2025 Verteidigungsausgaben von mehr als 86 Milliarden Euro, von denen rund 24 Milliarden Euro schuldenfinanziert sind. In den kommenden fünf Jahren sollen insgesamt neue Kredite in Höhe von etwa 850 Milliarden Euro aufgenommen werden. Kritiker warnen, dass diese schuldenfinanzierte Sicherheitspolitik die junge Generation mit einer hohen finanziellen Last belastet.
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Inhaltsübersicht

– Verteidigungsausgaben steigen bis 2029 auf über 150 Milliarden Euro.
– Große Teile der Investitionen werden durch neue Schulden finanziert.
– Junge Generation trägt Hauptlast der Schulden ohne faire Verteilung.

Sicherheit auf Pump: Warum junge Generation die Zeche zahlt

Deutschlands Sicherheitsausgaben steigen rasant – doch die Finanzierung dieser Investitionen wirft grundlegende Fragen auf. Während die Bundesregierung die Modernisierung von Bundeswehr und Infrastruktur vorantreibt, kritisiert die Verbandsspitze der JUNGEN UNTERNEHMER die aktuelle Schuldenpolitik als generationenungerecht. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Haushalt 2025 sind für die Verteidigung mehr als 86 Milliarden Euro vorgesehen (Stand: 04.11.2025), wovon rund 24 Milliarden Euro schuldenfinanziert werden (Stand: 04.11.2025).

Die geplanten Verteidigungsausgaben zeigen einen beeindruckenden Anstieg:

Jahr Verteidigungsausgaben (Mrd. Euro) Einheit Quelle/Stand
2025 >86 Mrd. Euro Pressemitteilung 04.11.2025*
2026 82,7 Mrd. Euro Pressemitteilung 04.11.2025*
2027 93,3 Mrd. Euro Pressemitteilung 04.11.2025*
2028 ~136,5 Mrd. Euro Pressemitteilung 04.11.2025*
2029 152,8 Mrd. Euro Pressemitteilung 04.11.2025*

Diese Entwicklung gipfelt in einer Gesamtverschuldung: Insgesamt wird die Bundesregierung in den nächsten fünf Jahren neue Kredite über rund 850 Milliarden Euro aufnehmen (Stand: 04.11.2025)*.

Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender DIE JUNGEN UNTERNEHMER, formuliert klare Kritik:

„Was als notwendiger sicherheitspolitischer Schritt verkauft wird, droht sich als ökonomische Hypothek für die junge Generation zu erweisen. Die Regierung überzieht das Land mit milliardenschweren Sondervermögen, ohne eine tragfähige Wachstumsstrategie vorzulegen. Statt die Angebotsbedingungen zu verbessern – etwa durch Steuerentlastungen, Bürokratieabbau und eine Reform des Arbeitsmarkts – setzt sie auf schuldenfinanzierte Nachfrageimpulse. Das mag kurzfristig Konjunktur schaffen, langfristig aber nährt es Inflation und Misstrauen.

Über Jahrzehnte hinweg hat Deutschland die sogenannte Friedensdividende konsumiert – Verteidigungsetats wurden gekürzt, Sozialleistungen ausgeweitet, Wohlstand verzehrt. Jetzt sollen ausgerechnet die Jüngeren die verspätete Rechnung für die Sause der Älteren begleichen: mit Rekordschulden, steigenden Abgaben und einem überforderten Staatshaushalt. Das ist keine gerechte Lastenverteilung, sondern eine Abwälzung vergangener Versäumnisse auf die Zukunft.

Sicherheit ist unverzichtbar, aber sie darf nicht hauptsächlich auf Pump organisiert werden. Wenn Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur vor allem über neue Kredite laufen, während Reformen im Steuer- und Arbeitsmarktbereich ausbleiben, entsteht keine krisenfeste Zukunft – nur ein teurer Aufschub.

Wer Verantwortung übernehmen will, muss den Mut haben, innerhalb des bestehenden Haushalts Prioritäten zu setzen. Sicherheit kostet – aber sie darf nicht allein der Jugend aufgebürdet werden. Nur mit klaren Einsparungen, mutigen Strukturreformen und einem konsequenten Bekenntnis zur Schuldenbremse kann aus der Sicherheitspolitik Zukunftspolitik werden.“

Verteidigungsfinanzierung im Spannungsfeld zwischen Recht und Realität

Die aktuelle Debatte um die Finanzierung deutscher Sicherheitsinteressen bewegt sich in einem komplexen Geflecht aus verfassungsrechtlichen Vorgaben, haushaltspolitischen Instrumenten und internationalen Verpflichtungen. Drei zentrale Größen bestimmen die Diskussion: das geplante Sondervermögen, verfassungsrechtliche Mindeststandards und die NATO-Zielvorgaben.

Warum ein Sondervermögen?

Das vorgesehene Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro (Stand: Juli 2025)* stellt einen außerhalb der regulären Haushaltsordnung angesiedelten Finanzierungsrahmen dar. Diese Konstruktion ermöglicht Investitionen, die über die durch die Schuldenbremse gesetzten Grenzen hinausgehen. Parallel dazu verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Verteidigungsinvestitionen perspektivisch auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben – was etwa 60 Milliarden Euro jährlich (Stand: Juli 2025)* entsprechen würde.

Diese finanziellen Volumina verdeutlichen den politischen Willen, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands substanziell zu stärken. Allerdings wirft die schuldenfinanzierte Ausgestaltung grundsätzliche Fragen zur Nachhaltigkeit auf, insbesondere mit Blick auf die künftige Generationenbelastung.

Verfassung, Sockel und NATO-Ziele

Im verfassungsrechtlichen Diskurs wird die Einführung eines aus Steuermitteln zu finanzierenden Sockels von 1 Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben debattiert (Stand: April 2025)*. Eine solche Grundgesetzänderung würde eine dauerhafte Mindestfinanzierung sicherstellen und die Haushaltsplanung verlässlicher machen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, zyklischen Kürzungen im Verteidigungsetat vorzubeugen und eine kontinuierliche Modernisierung zu gewährleisten.

Gleichzeitig orientiert sich die deutsche Sicherheitspolitik am NATO-Ziel, 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben (Stand: September 2025)*. Diese Vorgabe markiert eine ambitionierte Steigerung gegenüber bisherigen Niveaus und reflektiert die gewandelte sicherheitspolitische Lage in Europa. Die Diskrepanz zwischen der verfassungsrechtlich diskutierten Untergrenze und der international angestrebten Obergrenze illustriert das Spannungsfeld, in dem sich die Finanzierungsdebatte bewegt.

Die Abfolge der Diskussionspunkte – von der verfassungsrechtlichen Grundsatzdebatte im April über die Sondervermögensplanung im Juli bis zur NATO-Zielbestätigung im September 2025 – zeigt die dynamische Entwicklung des Themas innerhalb weniger Monate. Diese zeitliche Verdichtung unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Frage der Verteidigungsfinanzierung behandelt wird.

Generationenkonflikt um die Finanzierung der Sicherheit

Die Debatte um die richtige Finanzierung der Verteidigungsausgaben spaltet die Gesellschaft entlang generationeller Grenzen. Während die Bundesregierung auf schuldenfinanzierte Sondervermögen setzt, zeigen Studien deutliche Unterschiede in den Präferenzen zwischen den Altersgruppen.

Wer bevorzugt welche Finanzierung?

Eine Untersuchung vom März 2025 belegt klare generationelle Unterschiede bei der Bewertung von Finanzierungswegen*. Ältere Bürger ab 50 Jahren tendieren eher zur Schuldenfinanzierung, während jüngere Generationen die Steuerfinanzierung bevorzugen (Stand: 14.03.2025). Diese Polarisierung spiegelt wider, wer die langfristigen Konsequenzen der aktuellen Entscheidungen tragen muss.

Mediale und fachliche Kritik

In Wirtschaftsmedien und Fachkreisen formiert sich Widerstand gegen die aktuelle Schuldenpolitik* (Stand: April 2025). Kritiker monieren eine mangelnde Generationengerechtigkeit der finanziellen Lastenverteilung. Die als notwendig erachteten Sicherheitsinvestitionen drohen sich zur ökonomischen Hypothek für die junge Generation zu entwickeln, während alternative Ansätze wie Steuerentlastungen und Strukturreformen vernachlässigt werden.

Die Kontroverse zeigt: Die Frage nach dem richtigen Finanzierungsweg ist nicht nur haushaltspolitisch, sondern grundsätzlich generationenpolitisch zu betrachten. Während die einen die kurzfristige Wirksamkeit schuldenfinanzierter Maßnahmen betonen, fordern andere eine dauerhafte Verankerung der Verteidigungsausgaben im Kernhaushalt verbunden mit konsequenten Einsparungen in anderen Bereichen.

Schuldenfinanzierte Sondervermögen: Wer trägt die Last der Zukunft?

Die milliardenschweren Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur werfen grundlegende Fragen zur Generationengerechtigkeit auf. Während die aktuellen Investitionen notwendig erscheinen, stellt sich die Frage, wer langfristig für die finanziellen Konsequenzen aufkommen muss. Wirtschaftsexperten und Interessenvertreter warnen vor einer ungerechten Lastenverteilung, die vor allem junge Menschen und künftige Generationen belasten könnte.

Kritische Stimmen aus Wirtschaft und Wissenschaft weisen darauf hin, dass die schuldenfinanzierte Sicherheitspolitik ökonomische Risiken birgt. Ohne begleitende Wachstumsstrategien und strukturelle Reformen drohe eine langfristige Hypothek für die junge Generation. Die fehlende Gegenfinanzierung durch Einsparungen oder Steuerreformen verstärkt diese Bedenken zusätzlich.

Konkrete Auswirkungen für Bürgerinnen und Bürger

  • Langfristige Zins- und Steuerbelastung: Die heutige Kreditaufnahme muss von künftigen Generationen durch Steuern und Abgaben bedient werden
  • Eingeschränkte Fiskalspielräume: Höhere Schuldendienstkosten reduzieren den finanziellen Handlungsspielraum für Bildung, Klimaschutz und soziale Aufgaben
  • Generationenkonflikte: Die ungleiche Verteilung von Kosten und Nutzen könnte das Vertrauen in politische Entscheidungsprozesse beeinträchtigen

Medienanalysen zeigen, dass die Diskussion um schuldenfinanzierte Sondervermögen zunehmend als Verteilungsfrage zwischen den Generationen wahrgenommen wird.

Die Debatte verdeutlicht einen grundlegenden Zielkonflikt: Wie lassen sich gegenwärtige Sicherheitserfordernisse mit der Verantwortung für künftige Generationen in Einklang bringen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Fachöffentlichkeit, sondern gewinnt zunehmend an Bedeutung für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Nachhaltigkeit politischer Entscheidungen.

Wie Deutschland seine Sicherheit nachhaltig finanzieren kann

Die Debatte um die Finanzierung von Verteidigung und Infrastruktur konzentriert sich auf zwei grundlegend verschiedene Ansätze: die dauerhafte Verankerung im regulären Haushalt oder die Fortführung schuldenfinanzierter Sondervermögen. Beide Wege haben weitreichende Konsequenzen für die Generationengerechtigkeit und die langfristige Tragfähigkeit der Staatsfinanzen.

Kernhaushalt vs. Sondervermögen

Die Integration der Sicherheitsausgaben in den Kernhaushalt würde bedeuten, dass Verteidigungsinvestitionen wie alle anderen staatlichen Aufgaben auch über Steuereinnahmen finanziert und im parlamentarischen Haushaltsverfahren priorisiert werden müssen. Dieser Ansatz fördert Haushaltsdisziplin und zwingt zu transparenten Entscheidungen über Ausgabenprioritäten. Allerdings stößt er an Grenzen, wenn kurzfristig hohe Investitionsbedarfe mit den regulären Einnahmen kollidieren.

Dem gegenüber steht das Modell des Sondervermögens, das aktuell mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro diskutiert wird*. Diese außerhalb der Schuldenbremse angesiedelten Fonds ermöglichen zwar schnelle, umfangreiche Investitionen, bergen jedoch das Risiko einer dauerhaften Umgehung fiskalischer Regeln. Thomas Hoppe von DIE JUNGEN UNTERNEHMER warnt: „Was als notwendiger sicherheitspolitischer Schritt verkauft wird, droht sich als ökonomische Hypothek für die junge Generation zu erweisen.“

Politische Schritte für Generationengerechtigkeit

Ein vielversprechender Mittelweg könnte die verfassungsrechtliche Verankerung eines Sockels von 1 % des BIP für Sicherheitsinvestitionen im Grundgesetz sein*. Dieser Ansatz kombiniert Planungssicherheit für die Verteidigungsfähigkeit mit haushaltsdisziplinären Rahmenbedingungen. Die konkrete Umsetzung würde folgende Schritte erfordern:

  • Eine breite parlamentarische Debatte über die notwendige Zweidrittelmehrheit für Grundgesetzänderungen
  • Die Entwicklung klarer fiskalischer Regeln für außerordentliche Investitionsbedarfe
  • Die Festlegung praktikabler Übergangsfristen von Sondervermögen zur Regelhaftigkeit

Entscheidend ist, dass zukünftige Finanzierungsmodelle nicht nur die aktuellen Sicherheitserfordernisse im Blick haben, sondern auch ihre langfristigen Auswirkungen auf die Staatsverschuldung und damit auf künftige Generationen.

Beobachter sollten daher Bundestagsdebatten zur Haushaltsplanung, Beschlüsse über Sondervermögen und fachliche Gutachten zur Tragfähigkeit der Staatsfinanzen genau verfolgen. Die Frage, wie Deutschland seine Sicherheitsinvestitionen finanziert, wird maßgeblich darüber entscheiden, ob aus kurzfristiger Sicherheitspolitik nachhaltige Zukunftspolitik wird.

Dieser Beitrag enthält Informationen und Zitate aus einer Pressemitteilung des Verbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER.

Weiterführende Quellen:

8 Antworten

  1. (…) Es ist beunruhigend zu sehen, wie schnell die Schulden wachsen können. Wir sollten das Thema ernst nehmen und offen darüber sprechen! Wie steht ihr dazu?

  2. Es ist wichtig über diese Themen zu diskutieren! Ich bin der Meinung, dass wir mehr darüber sprechen sollten, wie die Gelder verteilt werden. Ist es wirklich fair für unsere Kinder? Wir müssen eine Balance finden.

    1. Ja genau! Mehr Transparenz in der Haushaltsplanung wäre wünschenswert! Es darf nicht sein, dass nur die Jungen dafür zahlen müssen.

    2. (…) In Anbetracht der aktuellen Situation müssen wir dringend an einer Lösung arbeiten! Gibt es Vorschläge oder Ideen für alternative Finanzierungsmodelle?

  3. Ich verstehe die Argumente für höhere Verteidigungsausgaben, aber die Finanzierung über Schulden erscheint mir riskant. Wie können wir sicherstellen, dass zukünftige Generationen nicht leiden müssen? Es gibt doch auch andere Finanzierungswege.

    1. Ja, ich denke auch, dass Steuerfinanzierung besser wäre. Wir sollten uns fragen, ob wir wirklich bereit sind, diese Schulden zu machen.

  4. Es ist erstaunlich, dass wir Milliarden für Verteidigung ausgeben wollen. Aber was ist mit den sozialen Projekten? Die Jungen werden diese Last tragen müssen. Gibt es keinen besseren Weg?

  5. Ich finde es wirklich bedenklich, wie die Schuldenpolitik der Regierung die jungen Generationen belastet. Wo bleibt die gerechte Verteilung? Wäre es nicht besser, eine nachhaltige Lösung zu finden, anstatt auf Schulden zu setzen?

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