– „Nummer gegen Kummer“ bietet seit 45 Jahren kostenlose, anonyme Beratung für Kinder und Jugendliche.
– Ursprüngliches Zeugnistelefon startete 1980, heute Online-Beratung, Kinder- und Elterntelefon inklusive.
– Jährlich über 370.000 Anrufe sowie zehntausende Online-Mail- und Chatberatungen zu vielfältigen Sorgen.
45 Jahre „Nummer gegen Kummer“ – Ein verlässlicher Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche
Der Tag der Zeugnisvergabe ist für viele junge Menschen alles andere als ein freudiger Meilenstein. Der Druck, die Angst vor Enttäuschung, Streit oder sogar Strafe lasten schwer auf ihnen. Genau hier setzt „Nummer gegen Kummer“ seit 45 Jahren an – mit einem anonymen, kostenfreien Beratungsangebot, das Kindern und Jugendlichen in belastenden Momenten zur Seite steht. Ursprünglich 1980 als Zeugnistelefon gegründet, entwickelte sich das Angebot schnell zu einer umfassenden Anlaufstelle für vielfältige Sorgenlagen: „Alles begann mit einem Zeugnistelefon, aber schon bald wurde erkannt: Kinder und Jugendliche brauchen in vielen Lebenslagen jemanden, der ihnen zuhört“, erklärt Gisela Wetzel-Willert, Vorstandsvorsitzende von Nummer gegen Kummer e.V.
Dass das Beratungsnetzwerk heute seinen 45. Geburtstag feiert, unterstreicht den anhaltend großen Bedarf an leicht erreichbaren und vertrauenswürdigen Hilfsangeboten. Bundesjugendministerin Karin Prien hebt hervor: „Die ‚Nummer gegen Kummer‘ leistet tagtäglich wertvolle Arbeit – anonym, kostenlos, empathisch. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten, die zuhören, auffangen und helfen.“ Gerade in einer Zeit wachsender psychischer Belastungen sei das Unterstützungsangebot unverzichtbar, um das Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und deren Familien zu stärken. Solche Grundlagen seien essenziell, um erfolgreich Lernen zu ermöglichen und jungen Menschen Chancen für ein selbstbestimmtes Leben zu eröffnen.
Die Nachfrage ist beeindruckend: Jährlich erreichen das Kinder- und Jugendtelefon über 370.000 Anrufe, ergänzt durch zehntausende Online-Beratungen per Mail oder Chat. Ein Großteil der Gespräche dreht sich um ernste Themen wie familiäre Konflikte, psychische Belastungen, Einsamkeit, Schulstress und Zukunftsängste. Dabei entfielen im vergangenen Jahr fast 14,5 Prozent der Beratungsgespräche am Telefon (ca. 12.000) und über 13,7 Prozent der Online-Beratungen (ca. 1.800) auf Fragen rund um Schule und Beruf.
Ein weiterer wichtiger Partner ist die Deutsche Telekom, die seit 1991 die technische Infrastruktur für die bundesweiten Beratungsangebote bereitstellt. Eva Sartory von der Telekom bekräftigt: „‚Nummer gegen Kummer‘ steht dafür von Anfang an als unverzichtbarer Partner ein. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit seit nunmehr über 30 Jahren.“ Zudem fördert „Nummer gegen Kummer“ den offenen Umgang mit Gefühlen durch kostenfreie Schulboxen. Diese bieten altersgerechtes Material, um Sorgen spielerisch und niedrigschwellig in den Unterricht zu integrieren – ein weiterer Baustein, um Kindern und Jugendlichen frühzeitig Unterstützung zu ermöglichen.
Zuhören als Schlüssel: Warum Beratungen bei psychischer Belastung heute unverzichtbar sind
Psychische Belastungen nehmen besonders bei jungen Menschen spürbar zu. Der Druck in Schule, Familie und sozialen Netzwerken wächst – und damit auch der Bedarf an vertrauensvollen Gesprächspartnern. Gerade bei Zeugnissen, Leistungsdruck und Zukunftsängsten fühlen sich viele Kinder und Jugendliche überfordert und suchen Hilfe. Das zeigt sich deutlich: Jedes Jahr gehen über 370.000 Anrufe bei „Nummer gegen Kummer“ ein, dazu kommen viele Online-Beratungen per E-Mail oder Chat. Dabei drehen sich allein rund 14,5 % der Gespräche am Telefon und 13,7 % der Online-Beratungen um Schule und Beruf.
Warum ist das offene Gespräch heute wichtiger denn je? Gesellschaftlicher Wandel, steigende Anforderungen und die fortschreitende Digitalisierung verändern den Alltag von jungen Menschen. Der Umgang mit Gefühlen wird nicht immer gefördert, und Scham oder Angst vor Ablehnung verhindern oft, dass Belastungen offen geteilt werden. Eine niedrigschwellige und anonyme Beratung schafft hier einen geschützten Raum – unabhängig von Ort und Zeit.
Beratung am Puls der Zeit: Niedrigschwellige Hilfe in der digitalen Welt
Die Beratungsangebote haben sich mit der Zeit weiterentwickelt. Begonnen hat „Nummer gegen Kummer“ 1980 mit einem Zeugnistelefon – ein Angebot speziell für Sorgen rund um Noten und Elternreaktionen. Heute umfassen die Hilfen das gesamte Spektrum jugendlicher Belastungen, von Einsamkeit und familiären Konflikten bis zu psychischen Krisen. Dabei wächst die Rolle digitaler Zugangswege, etwa Online-Chat und E-Mail, stetig und macht die Beratung noch zugänglicher.
Welche Herausforderungen bringt die Digitalisierung mit sich? Einerseits eröffnen sich neue Möglichkeiten, zum Beispiel durch unkomplizierten Zugang zu Unterstützung und niedrigschwelligen Kontakt. Andererseits entstehen Fragen nach Datenschutz, digitaler Kompetenz und Schutz vor Überforderung. Auch die Balance zwischen persönlicher Nähe und technischer Vermittlung bleibt eine zentrale Aufgabe.
Die Gesellschaft steht deshalb vor der Frage, wie Beratung künftig gestaltet werden kann, um alle jungen Menschen zu erreichen – gerade jene, die durch Scham oder Unsicherheit sonst keine Hilfe suchen.
Neue Alltagsherausforderungen und gesellschaftliche Trends auf einen Blick:
- Steigender Schul- und Leistungsdruck: Viele Jugendliche fühlen sich überfordert und entwickeln Stresssymptome.
- Zunahme psychischer Belastungen wie Angstzustände, Depressionen oder Einsamkeit.
- Digitalisierung der Lebenswelt: Chancen für flexibel verfügbare Hilfe, aber auch Herausforderungen bei Datenschutz und digitaler Teilhabe.
- Familiäre Konflikte und Kommunikationslücken: Häufige Auslöser für Beratungsanfragen.
- Offenheit für mentale Gesundheit wächst, doch weiterhin besteht großer Bedarf an vertrauensvollen Anlaufstellen.
- Vielfältige Beratungskanäle: Telefon, Chat, E-Mail, Schulmaterialien – um unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken.
„Nummer gegen Kummer“ bündelt mit seiner 45-jährigen Erfahrung Expertise und Vertrauen. Die stetige Förderung durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigt, wie bedeutend diese Angebote als psychosoziale Stütze heute sind. Bundesjugendministerin Karin Prien bringt es auf den Punkt: „Gerade in einer Zeit, in der psychische Belastungen zunehmen, zeigt sich, wie wichtig solche Beratungsangebote sind.“
Junge Menschen brauchen weiterhin niedrigschwellige Wege, um ihre Sorgen zu teilen und Unterstützung zu erfahren. Die digitale Transformation dürfte dabei eine Schlüsselrolle spielen – vorausgesetzt, die Angebote bleiben persönlich, sicher und leicht zugänglich. Das setzt voraus, Zuhören als Basis der Hilfe auch im digitalen Zeitalter lebendig zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung vom Nummer gegen Kummer e.V.
8 Antworten
‚Nummer gegen Kummer‘ hilft vielen jungen Menschen – aber ich frage mich oft: Wie sieht die Schulung für Berater aus? Sind sie ausreichend vorbereitet für verschiedene Herausforderungen?
‚Es ist wichtig, dass die Berater gut geschult sind! Was denkt ihr über Workshops zur Verbesserung von Kommunikationsfähigkeiten für Jugendliche? Das könnte echt hilfreich sein!‘
Die Arbeit von Nummer gegen Kummer ist echt bewundernswert! Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche jemanden haben, der zuhört. Ich frage mich jedoch: Was passiert mit den Anrufern nach einem Gespräch? Gibt es Follow-ups?
‚Nummer gegen Kummer‘ hat auf jeden Fall einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Jugendlichen! Vielleicht könnten sie auch mehr über Erfolgsgeschichten berichten – das könnte andere motivieren!
Ich habe von der Nummer gegen Kummer gehört und finde das Konzept super! Die digitale Welt bietet so viele Möglichkeiten für Unterstützung. Aber wie geht es weiter mit dem Datenschutz? Das sollten wir unbedingt im Auge behalten.
Es ist schön zu sehen, dass die Nummer gegen Kummer seit so vielen Jahren aktiv ist. Gerade in der heutigen Zeit mit all dem Druck müssen wir sicherstellen, dass junge Menschen sich trauen, Hilfe zu suchen. Welche weiteren Maßnahmen könnten wir ergreifen, um das Angebot bekannter zu machen?
Ich finde es wirklich wichtig, dass es eine Anlaufstelle wie die Nummer gegen Kummer gibt. Die Themen wie Schulstress und familiäre Konflikte sind so häufig. Wie können wir noch mehr junge Leute erreichen? Es wäre interessant zu wissen, ob die Online-Beratung auch von den Jugendlichen gut angenommen wird.
Das ist ein guter Punkt! Ich denke, viele Jugendliche haben Angst, Hilfe zu suchen. Vielleicht könnten Workshops in Schulen helfen, um das Bewusstsein für solche Angebote zu schärfen.