Bremen (VBR).
Ernährungsreport 2024: Immer mehr Deutsche greifen zu pflanzlichen Alternativen
Berlin, 26.09.2024 – Der aktuelle BMEL-Ernährungsreport zeigt bemerkenswerte Veränderungen im Essverhalten der Deutschen. Vegetarische und vegane Lebensmittel sind längst keine Nischenprodukte mehr: Fast 40 Prozent der Bevölkerung kaufen regelmäßig Alternativen zu tierischen Produkten. Damit ist der Anteil der Routinekäufer sogar fast gleichauf mit der Zahl der Flexitarier.
Jährlich befragt das Meinungsforschungsinstitut Forsa rund 1000 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren für den Bericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Ergebnisse zeigen, dass der Trend hin zu einer pflanzenbetonten Ernährung in Deutschland weiter wächst und stabil bleibt. Besonders bei den jüngeren Generationen scheinen fleischfreie Produkte gut anzukommen: Unter den 14- bis 29-Jährigen kaufen sogar 58 Prozent regelmäßig vegetarische oder vegane Alternativen.
Beeindruckend ist auch der Anstieg beim täglichen Konsum von Alternativprodukten. Innerhalb der letzten fünf Jahre wuchs die Gruppe der täglichen Nutzer um 5 Prozentpunkte auf nunmehr 10 Prozent der Bevölkerung. Bei den jungen Menschen griffen 18 Prozent täglich zu diesen Produkten – ein klares Zeichen dafür, dass sich die Essgewohnheiten nachhaltig wandeln.
Auch außer Haus wünschen sich viele Menschen eine größere Auswahl an pflanzlichen Gerichten. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass sie vegetarische oder vegane Optionen in Restaurants, Kantinen und bei Lieferdiensten bevorzugen würden. Dieser Wunsch ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Nachfrage nach pflanzenbasierten Speisen nicht nur zu Hause steigt.
Nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Produktion von Fleischalternativen nimmt zu. Das Statistische Bundesamt berichtete, dass die Produktion dieser Produkte von 2022 auf 2023 um 16,6 Prozent gestiegen ist. Auch Einzelhandelsdaten von Vivera bestätigen den Aufwärtstrend: In diesem Jahr stieg die Nachfrage um beachtliche 14,4 Prozent.
Ein weiterer interessanter Punkt aus dem Report: Trotz des leichten Rückgangs bleibt die Zahl der Flexitarier hoch. Über 40 Prozent der Deutschen bezeichnen sich als solche, was zusammen mit Veganern und Vegetariern mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmacht. Diese Menschen tragen aktiv zur pflanzenorientierten Umgestaltung des Ernährungssystems bei, was erhebliche positive Auswirkungen auf Umwelt und Tierwohl hat.
Der Fleischkonsum ist rückläufig und liegt derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Seit 2018 sank der Pro-Kopf-Konsum um 9,3 Kilogramm auf jetzt 51,6 Kilogramm pro Jahr. Diese Entwicklung verdeutlicht den gesellschaftlichen Wandel hin zu bewussteren und nachhaltigeren Essgewohnheiten.
Die Zahlen und Trends aus dem aktuellen Ernährungsreport verdeutlichen eindrucksvoll, wie sich Deutschlands Esskultur verändert. Pflanzliche Alternativen sind nicht länger Randerscheinungen, sondern feste Bestandteile im Alltag vieler Menschen. Dieses veränderte Konsumverhalten könnte langfristig nicht nur gesundheitliche, sondern auch ökologische Vorteile mit sich bringen.
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BMEL-Ernährungsreport 2024: 4 von 10 Verbrauchern greifen routinemäßig zu …
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Perspektiven und Prognosen für die pflanzliche Ernährung in Deutschland: Ein Blick auf zukünftige Trends und Entwicklungen
Die aktuellen Ergebnisse des BMEL-Ernährungsreports 2024 zeigen deutlich, dass sich eine pflanzenbasierte Ernährung immer weiter in den Alltag der deutschen Bevölkerung integriert. Aber welche Faktoren treiben diesen Trend weiterhin voran und was dürfen wir in Zukunft erwarten?
Nachhaltige Lebensmittel als gesellschaftliches Anliegen
Ein zentraler Faktor, der zur verstärkten Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen führt, ist das zunehmende Bewusstsein der Konsumenten für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Studien zeigen, dass eine Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln im Vergleich zu tierischen Produkten weniger natürliche Ressourcen verbraucht und einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Insbesondere jüngere Generationen legen größeren Wert auf nachhaltige Lebensgewohnheiten und achten vermehrt auf die Herkunft und Herstellung ihrer Lebensmittel.
Technologische Innovationen und Produktqualität
Technologische Fortschritte in der Lebensmittelindustrie tragen ebenfalls maßgeblich dazu bei, dass Alternativprodukte an Qualität und Geschmack gewinnen. Die Entwicklung neuer Methoden zur Herstellung von Fleischersatzprodukten, zum Beispiel durch In-vitro-Fleischproduktion oder die Verwendung innovativer pflanzlicher Proteine, hat in den letzten Jahren signifikante Fortschritte gemacht. Diese Innovationen ermöglichen es den Herstellern, Produkte anzubieten, die den Geschmack und die Textur traditioneller Fleischprodukte immer besser imitieren können.
Wirtschaftliches Potenzial und Marktchancen
Auch wirtschaftlich betrachtet bietet der Markt für Alternativprodukte immense Chancen. Unternehmen wie Vivera verzeichnen bereits erhebliche Umsatzsteigerungen, was Investoren und Start-ups ermutigt, weiterhin in diesen Sektor zu investieren. Dies dürfte in den kommenden Jahren zu noch mehr Diversität und Verfügbarkeit pflanzlicher Alternativen im Supermarkt führen. Zudem haben große Lebensmitteleinzelhändler begonnen, eigene Marken für vegane und vegetarische Produkte zu entwickeln, um von diesem wachsenden Marktvolumen zu profitieren.
Politische Unterstützung und Gesetzgebung
Politische Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Ernährung könnten den Trend zusätzlich beschleunigen. Beispielsweise könnte die Subventionierung von pflanzlichen Produkten sowie strengere Umweltauflagen für die Tierhaltung und Fleischproduktion zu einer weiteren Verschiebung hin zu einer pflanzenorientierteren Ernährung beitragen. Initiativen zur Aufklärung und Bildung über gesunde Ernährungsweisen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen dürften ebenfalls ihre Wirkung nicht verfehlen.
Langfristige Prognosen: Eine pflanzenbasierte Zukunft?
Die aktuelle Statistik zeigt bereits jetzt eine deutliche Tendenz zu weniger Fleischkonsum. Setzt sich dieser Trend fort, könnten wir bis 2040 eine Situation erleben, in der pflanzliche Alternativen einen Großteil des Marktes für Proteinquellen ausmachen. Einige Experten prognostizieren sogar, dass kultiviertes Fleisch und pflanzliche Ersatzprodukte langfristig preislich konkurrenzfähig mit traditionellen Fleischprodukten sein könnten, was eine weitere Zunahme der Akzeptanz fördern würde.
Fazit
Der BMEL-Ernährungsreport 2024 legt den Grundstein für zahlreiche Überlegungen und Zukunftsprognosen. Der Wechsel zu pflanzlicher Ernährung ist nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern scheint eine tiefgreifende Veränderung in den Ess- und Konsumgewohnheiten der Gesellschaft zu signalisieren. Angesichts der breiten öffentlichen Unterstützung, technologischer Innovationen und wachsender politischer Initiativen könnten pflanzliche Alternativen in naher Zukunft eine noch prominentere Rolle in unseren Küchen spielen.
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10 Antworten
Das wachstum von fleischalternativen zeigt echt wie sich die gesellschaft verändert. Wie seht ihr die rolle der politik in dem ganzen?
Politik kann viel tun durch subventionen und aufklärungskampagnen
@Kurban, definitiv wichtig dass die politik hier unterstützung bietet.
Die technologische fortschritte bei Fleischersatzprodukte find ich besonders spannend. Was denkt ihr darüber? Wird kultiviertes fleisch bald überall verfügbar sein?
‘Krass wie sich das entwickelt hat! 40% is echt viel. Finds gut dass nachhaltigkeit und umweltschutz so im fokus stehn.
@Hilmar Kuhn, Absolut! Hoffentlich nehmen noch mehr leute diesen weg.
Ich bin überrascht das die Jüngeren so bewusst sind! Weiter so!
Wow! das is echt intressant zu wissen dass immer mehr leut zu pflanzlichn alternativen greifn. Meint ihr des is nur n trend oder bleibts langfristig?
Wdittrich, ich denk das bleib langfristig. Viele sind heute bewusster bei Ernährung und Umweltschutz.
@Wdittrich, ja seh ich auch so! Die Junge Generation is da voll am start, echt super.