Bremen (VBR). In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine bedeutende Veränderung im Bereich des bezahlbaren Wohnens ab. Mit der Ankündigung, die öffentlichen Fördermittel in diesem Sektor auf über 114 Millionen Euro zu erhöhen, reagiert die Landesregierung auf die stetig steigenden Baukosten und Zinsen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem knapp 79 Millionen Euro bereitgestellt wurden, stellt dies eine Aufstockung um 45 Prozent dar. Noch deutlicher wird der Anstieg im Vergleich zu 2020, als nur 32 Millionen Euro zur Verfügung standen.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), betont die Wichtigkeit dieser Entscheidung und sieht darin ein Zeichen, dass die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die aktuellen Herausforderungen im Wohnungsbau erkannt hat. Doch Breitner macht auch klar, dass Geld allein nicht die Lösung sein kann. Er fordert einen Abbau der Bürokratie und eine Entschlackung der Bauordnungen, um Mecklenburg-Vorpommern zu einem Vorreiter bei der Schaffung von Wohnraum zu machen.
Besonders in den Blick nimmt der VNW die Notwendigkeit, nicht nur Neubauten zu fördern, sondern auch den Rückbau von alten, nicht mehr benötigten Wohngebäuden finanziell zu unterstützen. Breitner kritisiert zudem Mietpreisbremsen als politischen Aktionismus, vor allem in einem Bundesland, das als „Niedrig-Miet-Land“ gilt, und wirft der Landesregierung vor, eine Chance zur Verbesserung des Wohnungsmarkts vertan zu haben.
Eine der größten Herausforderungen sieht der VNW in der energetischen Sanierung der Wohngebäude. Nach Schätzungen unabhängiger Experten werden Investitionen in Höhe von rund 40 Milliarden Euro nötig sein, um alle 931.000 Wohngebäude in Mecklenburg-Vorpommern bis 2045 klimaneutral zu machen. Breitner betont, dass ohne umfassende öffentliche Unterstützung die Ziele zur Klimaneutralität nicht erreichbar sind und der Traum vom bezahlbaren Wohnen in Gefahr geraten könnte.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen vertritt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, die 742.000 Wohnungen administrieren und in denen etwa 1,5 Millionen Menschen leben. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 6,41 Euro pro Quadratmeter unterstreicht der VNW seine Rolle als wichtiger Akteur auf dem Wohnungsmarkt und betont seine Werteorientierung.
Die Erhöhung der Fördermittel in Mecklenburg-Vorpommern und die damit verbundenen Diskussionen und Forderungen zeigen, dass bezahlbarer Wohnraum nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine soziale Herausforderung darstellt. Die Arbeit und das Engagement von Organisationen wie dem VNW sind entscheidend, um auf die Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen und langfristige Lösungen zu erarbeiten. Die Tatsache, dass diese Herausforderungen in einem konstruktiven Dialog mit der Landesregierung angegangen werden, bietet Hoffnung auf eine positive Entwicklung im Bereich des bezahlbaren Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern.
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Soziale Vermieter zur Wohnungsbauförderung in Mecklenburg-Vorpommern
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