Zehn Jahre Arbeitskampf bei Amazon: ver.di feiert Erfolge trotz hartnäckigem Widerstand
Vor zehn Jahren setzten aktivistische Mitarbeiter der Amazon-Verteilzentren in Bad Hersfeld und Leipzig ein Zeichen gegen den Unternehmensriesen und legten die Arbeit nieder. Ihr Ziel: Ein Tarifvertrag, der ihren Arbeitsbedingungen und Gehältern gerecht wird. Trotz zehnjährigem Arbeitskampf hat Amazon bis heute nicht nachgegeben und mit ver.di verhandelt. Dennoch konnte die Gewerkschaft einige Erfolge verbuchen.
Stefanie Nutzenberger, zuständiges Bundesvorstandsmitglied der ver.di, äußert, dass die Arbeitskämpfe bei Amazon weit über die Forderung nach einem angemessenen Tarifvertrag hinausgingen. Konzerne wie Amazon würden auf dem Rücken ihrer Mitarbeiter Wettbewerbsvorteile erzielen und den Verdrängungswettbewerb im Handel massiv beschleunigen. Nur Tarifverträge könnten die Arbeitnehmer vor Unternehmenswillkür schützen und ein Zeichen der Anerkennung ihrer harten täglichen Arbeit setzen. “Es geht um Würde und Respekt”, so Nutzenberger.
Obwohl Amazon sich bis heute weigert, Tarifverträge zuvereinbaren, haben die Arbeitnehmer die Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen verbessern können. Die Gehälter steigen jährlich und es ist gelungen, die Arbeitsbedingungen in den Fulfillment-Centern zu verbessern. Es gibt heute in praktisch allen Amazon-Versandzentren gewählte Betriebsräte, ein Erfolg, der 2013 noch undenkbar war. Die Streikbewegung hat mittlerweile bundesweit zehn Versandzentren erfasst.
Die schlechten Arbeitsbedingungen mit hohem Arbeitsdruck, steigender Leistungsverdichtung und permanenten Kontrollen sind für viele Amazon-Beschäftigte an der Tagesordnung. Deshalb kämpft ver.di seit Jahren für den Abschluss eines Tarifvertrags Gute und Gesunde Arbeit sowie die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Tarifverträge sollen die Existenz der Arbeitnehmer sichern und Altersarmut vorbeugen. Sie verhindern auch krankmachende Arbeitsprozesse in einem Konzern, der seine Beschäftigten durch Algorithmen und digitale Kontrolle taktiert. “Der Entgrenzung Schranken zu weisen, das ist in Zeiten des digitalen Umbruchs im Handel das Gebot der Stunde”, so Nutzenberger.
Trotz zehnjährigem Arbeitskampf sieht ver.di noch einiges an Arbeit vor sich, um den Unternehmensriesen Amazon dazu zu bewegen, Tarifverträge zu vereinbaren. Doch die Erfolge in den vergangenen Jahren zeigen, dass sich der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen lohnen kann.
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